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16.10.2022

11:56

Openup

15 Millionen Euro für Videoberatung für Wohlbefinden

Von: Britta Rybicki

Zu den OpenUp-Kunden zählen hauptsächlich Unternehmen, die ihren Mitarbeitern zur Prävention mentale Trainings anbieten. Mit dem Investment möchte das Unternehmen expandieren. 

Das niederländische Start-up OpenUp hat 15 Millionen Euro eingesammelt, unter den Investoren sind Rubio Impact Ventures und der Innovations Fund des Versicherers Achmea. Unternehmen

Das OpenUp-Team

Das niederländische Start-up OpenUp hat 15 Millionen Euro eingesammelt, unter den Investoren sind Rubio Impact Ventures und der Innovations Fund des Versicherers Achmea.

Düsseldorf Der größte Stressfaktor ist die Arbeit. Das zeigt eine Studie der Techniker Krankenkasse. Die Folgen sind zahlreich: Neben körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen kann der Dauerstress auch auf die Psyche gehen.

Das junge Unternehmen OpenUp wurde 2019 gegründet und bietet Beratungen und Trainings für das Wohlbefinden an. Seine Hauptkunden sind Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Präventionsangebote machen möchten. In einer Serie-A-Finanzierungsrunde hat das Start-up 15 Millionen Euro eingesammelt, mit dem frischen Geld wollen die Niederländer weiter in Europa expandieren.

Unter den Investoren sind Rubio Impact Ventures und der Innovations Fund des Versicherers Achmea aus den Niederlanden. Bereits aktiv ist OpenUp neben seinem Heimatmarkt in Deutschland und Österreich. Starten möchte das Start-up nun auch in Frankreich, Spanien und Großbritannien. 125 Mitarbeiter arbeiten für OpenUp.

Davon sind 75 studierte Psychologen, 25 davon sind Vollzeitbeschäftigte. Angeboten werden Selbsthilfeübungen, Einzel- oder Gruppenberatungen und mentale Trainings per Videochat in 18 Sprachen. „Im Schnitt führen wir bis zu acht Einzelcoachings am Tag durch“, sagt Gijs Coppens, Gründer und Geschäftsführer von OpenUp.

25 Euro pro Mitarbeiter

Die Übungen drehen sich um die Themen Work-Life-Balance, Stress, Konflikte, Schlaf und Unsicherheit. Vermittelt werden Methoden, durch die Betroffene lernen sollen, mit den jeweiligen Belastungen umzugehen.

Mit 500 Unternehmen arbeitet OpenUp derzeit zusammen, darunter sind eigenen Angaben zufolge zum Beispiel Auto1, Mister Spex und Decathlon. „Wir unterstützen 150.000 Mitarbeiter, und diese Anzahl wächst durchschnittlich um zehn Prozent im Monat“, sagt CEO Coppens. Ein Viertel aller Nutzer stammt ihm zufolge aus Deutschland und Belgien, die andere Hälfte aus den Niederlanden. 25 Euro kostet Firmenkunden das Angebot pro Mitarbeiter.

Fehlbelastungen können reduziert werden

Enno Maaß ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung und findet digitale Präventionsangebote wie von OpenUp prinzipiell hilfreich: Durch Beratungen und Übungen könnten Fehlbelastungen bei Mitarbeitern frühzeitig gestoppt und schlimmere Folgen verhindert werden. „Wichtig ist allerdings, dass Anbieter klar kennzeichnen, dass es sich um keine psychotherapeutischen Dienste handelt, sie also nicht helfen können, wenn eine Person ernsthaft psychisch krank ist“, ergänzt er.

Als Herausforderung sieht Maaß die Scham in stressigen Phasen: „Mitarbeiter trauen sich in besonders stressigen Phasen oft nicht, Präventionsangebote in Anspruch zu nehmen, weil sie dann unter Umständen ihre Arbeitsweisen offenlegen müssen“, sagt er. OpenUp scheint dieses Problem bekannt zu sein, denn in Onlinegruppensitzungen können sich betroffene Mitarbeiter auch anonym einwählen.

Wettbewerber zählen 120 Firmenkunden

Zu den ersten Anbietern von Onlineberatungen mit Psychologen zählt die Plattform Instahelp, die 2015 am Markt gestartet ist. Eigenen Angaben zufolge hat das Unternehmen bislang 85.000 Kunden online beraten und arbeitet mit 120 Firmenkunden zusammen, darunter zum Beispiel die Allianz, Lidl und trivago. Das Angebot für Selbstzahler liegt zwischen 49 und 120 Euro pro Stunde. Auf Anfrage teilt das Unternehmen mit, dass es seit der Coronapandemie eine große Nachfrage von Firmen nach Onlineangeboten für die mentale Gesundheit wahrnimmt.

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