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08.01.2023

17:19

Telematikinfrastruktur

Hersteller kündigen Highspeed-Konnektoren an

Von: Annette Dönisch

Die Gesundheits-IT-Unternehmen ehex und RISE haben angekündigt, Highspeed-Konnektoren auf den Markt zu bringen.

Highspeed-Konnektoren in Rechenzentren sollen medizinische Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur anschließen.

Vernetzung

Highspeed-Konnektoren in Rechenzentren sollen medizinische Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur anschließen.

Berlin Das Dortmunder Unternehmen ehex entwickelt einen Highspeed-Konnektor. „Wir sind mitten im Zulassungsverfahren“, sagte Geschäftsführer Frédéric Naujokat zu Handelsblatt Inside. „Wir rechnen damit, dass unser Highspeed-Konnektor im Sommer dieses Jahres zugelassen wird.“

Auch das österreichische Gesundheits-IT-Unternehmen RISE kündigte gegenüber Handelsblatt Inside einen Highspeed-Konnektor an. „Die Zulassung und Zertifizierung sind in der Durchführung“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Eines von mehreren nötigen Verfahren sei bereits erfolgreich durchlaufen worden. RISE biete den Konnektor bereits seit einiger Zeit ersten Kunden zum Test an.

Die Gematik, eine staatlich bestimmte Gesellschaft zur Festlegung von Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens, bestätigte die Zulassungsanträge mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Konnektoren sind spezielle Router, mit denen sich medizinische Einrichtungen an die Telematikinfrastruktur anschließen, das deutsche Gesundheitsdatennetz.

Der sogenannte infinity Konnektor von ehex wird laut Naujokat ermöglichen, eine unbegrenzte Zahl von konventionellen Konnektoren zu ersetzen. Hintergrund sei, dass ehex eine besonders moderne Serverarchitektur und eine Cloud verwende.

Bisher ist je medizinischer Einrichtung ein Konnektor notwendig. Die Hardware-Boxen stehen vor Ort in den Praxen. Ehex entwickelte diese Art des Konnektors bereits mit der Firma secunet.

Betrieb in Rechenzentren

Erste Highspeed-Konnektoren sollen laut Gematik und Bundesgesundheitsministerium in diesem Jahr auf den Markt kommen. Sie werden sich in Rechenzentren befinden. Dadurch entfallen für Ärzte und andere Leistungserbringer die Anschaffung und Wartung der Hardware.

Die Gesellschafter der Gematik, unter denen das Bundesgesundheitsministerium die Mehrheit hat, hatten den Austausch aller bisher installierten Konnektoren gegen Geräte derselben Art vorgesehen – insgesamt 130.000 Exemplare. IT-Experten und Bundestagsabgeordnete kritisierten die Entscheidung.

Alternative zum Konnektortausch

Das Bundesgesundheitsministerium sieht in den geplanten Highspeed-Konnektoren eine Option, künftig auf einzelne Router in den Einrichtungen zu verzichten. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg (Die Linke) vom November heißt es: „Weitere Alternativen zum Hardwaretausch sind neben dieser Zertifikatsverlängerung auch eine Hosting-Lösung, zum Beispiel im Rahmen des sogenannten Highspeed-Konnektors.“ Und weiter: „Dieser wird voraussichtlich im Jahr 2023 zur Verfügung stehen.“.

Die Gematik plante ursprünglich eine frühere Zulassung des ersten Highspeed-Konnektors. Im Online-Fachportal der Gesellschaft ist zu lesen: „Das übergreifende Ziel ist, bis zum 01.01.2023 eine Zulassung für einen Highspeed-Konnektor zu erreichen.“

Der Gesetzgeber sieht darüber hinaus eine neue Finanzierung der Anbindung an die Telematikinfrastruktur vor. Die sogenannte TI-Pauschale – eine monatliche Erstattungspauschale anstelle einer einmaligen Pauschale für die Kosten zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur – soll ab dem 1. Juli eingeführt werden.

Die bisherige Regelung sei „nicht mit dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit vereinbar“, hieß es in der Begründung des Krankenhauspflegeentlastungsgesetzes. Praxen erhalten aktuell pauschal 2300 Euro erstattet, wenn sie ihren Konnektor gegen ein neues Gerät tauschen lassen. Die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen.

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