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15.12.2022

04:11

Wagniskapital

Speedinvest setzt 500 Millionen-Euro-Fonds auf

Von: Nadine Schimroszik, Britta Rybicki

Geldgeber Speedinvest aus Berlin sammelte 500 Millionen Euro für seinen Fonds sein. Geschäftsführer Oliver Holle kündigte an, dass damit insgesamt 100 neue Unternehmen ins Portfolio aufgenommen werden sollen. 

Speedinvest will sein Portfolio erweitern. imago images/Cavan Images

Start-up

Speedinvest will sein Portfolio erweitern.

Düsseldorf Start-up-Investor Oliver Holle will die allgemeine Krisenstimmung in der Tech-Branche nutzen, um gute Deals zu schließen. „Aktuell ist der Druck geringer, die Konkurrenz auch und die Erwartungen der Gründer sind realistischer“, sagte der Chef des Berliner Frühphaseninvestors Speedinvest Handelsblatt Inside. Insgesamt investiert die Firma in Unternehmen aus sechs Branchen. 23 von ihnen sind Unternehmen aus der digitalen Gesundheitswirtschaft. 

Trotz konjunktureller und politischer Unsicherheiten möchte Holle beim Investieren also keine Pause einlegen. Um möglichst viel Feuerkraft zu haben, hat sich Speedinvest neues Geld besorgt. Unter anderem steckten der Europäische Investitionsfonds, Staatsfonds, Family-Offices sowie Start-ups wie Gostudent und Bitpanda insgesamt 500 Millionen Euro in den Wagniskapitalgeber.  

Geld anzuwerben, sei für Speedinvest zuletzt „anspruchsvoll“ gewesen, berichtet Oliver Holle. Einige Investoren, mit deren Beteiligung sie auf jeden Fall gerechnet hätten, seien am Ende nicht dabei gewesen. Nun verfüge Speedinvest aber über die „perfekte Ausgangsposition“, um den Start-up-Markt zu dominieren. Dem Bericht „State of European Tech“ des Wagniskapitalgebers Atomico zufolge entstanden im Rekordjahr 2021 in Europa lediglich fünf Fonds mit einem Volumen von mehr als 500 Millionen Euro. 

Geschäftsführer Holle widmet sich künftig einer neuen Aufgabe. Er leitet das Digital-Health-Team, das aus fünf Mitarbeitern besteht. Dabei ist Andrea Zitna, die das Femtech-Unternehmen Elvie mitgegründet hat. Während ihrer Beschäftigung wurde aus dem Pre-Revenue-Start-up ein Post-Series-C-Unternehmen, das 2021 eigenen Angaben zufolge 100 Millionen Euro Umsatz erzielte. 

17 Millionen Euro für Digital Health 

Bisher hat Speedinvest in 300 Start-ups investiert – in der Regel Summen zwischen 700.000 und drei Millionen Euro. Speedinvest-Partnerin Zinta berichtete, dass 2022 insgesamt 17 Millionen Euro in mindestens drei Portfoliounternehmen und sieben neue Start-ups aus der digitalen Gesundheitswirtschaft investiert worden wären.  

Auch ein Teil der 500 Millionen Euro aus dem neuen Fonds soll in Folgerunden fließen. Geschäftsführer Holle kündigte 100 Deals mit neuen Portfoliounternehmen an, von denen zehn bis 15 aus der digitalen Gesundheitswirtschaft kommen sollen.  

Einhörner kommen aus anderen Branchen 

Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als einer Milliarde Euro gehört Speedinvest zu den größten Frühphaseninvestoren Europas. Sechs Einhörner befinden sich derzeit im Portfolio, darunter sind Bitpanda, Gostudent, Open, Tier, Wayflayer und der Versicherer Wefox – keines davon ist aus der digitalen Gesundheitswirtschaft. Gelistet sind stattdessen Doctorle, ein Hersteller von Krankenhaussoftware, Nilo.Health, eine Plattform für die Stärkung der Psyche von Arbeitnehmern oder etwa Das Lab, das Daten aus Laboren digitalisieren soll.  

„Programme für die Datenspeicherung oder Krankenhaussoftware ziehen aktuell viele im Gesundheitsmarkt an”, sagt Jörg Asma, Partner bei der Unternehmensberatung PwC Deutschland. „Hier ein Einhorn zu werden ist hingegen schwer, weil der Markt sehr zersplittert ist.“ 

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