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05.08.2022

06:15

Bauwirtschaft

Die Branche freut sich über mehr Azubis – doch der Fachkräftemangel bleibt

Von: Katja Bühren

Viele Bauunternehmen suchen vergebens nach Fachkräften. Auch beim Nachwuchs kämpft die Branche mit Problemen.

Der deutschen Bauwirtschaft fehlen Fachkräfte, um Gebäude zu sanieren, Solaranlagen zu installieren oder Bäder zu sanieren: Fast 40 Prozent der Bauunternehmen gaben bei einer Umfrage des Münchner ifo-Instituts an, dass sie einen Fachkräftemangel im Juli spürten. Damit erging es dem Bau aber besser als dem deutschlandweiten Durchschnitt: Über alle Branchen hinweg klagten fast 50 Prozent der Unternehmen über einen Fachkräftemangel.

„Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden“, kommentierte Stefan Sauer, Arbeitsmarktexperte am ifo-Institut die branchenübergreifenden Zahlen. Mittel- und langfristig erwartet er, dass dieses Problem noch schwerwiegender wird.

Das liegt auch daran, dass der Bau seit Jahren nicht ausreichend Nachwuchs rekrutieren kann. Zwar freute sich Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), vor Kurzem noch darüber, dass die Zahl der Auszubildenden im Bauhauptgewerbe das fünfte Jahr in Folge gestiegen ist. Derzeit absolvierten 40.000 junge Menschen eine Ausbildung am Bau. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aber trotzdem seien viele Lehrstellen noch unbesetzt, so Pakleppa.

Das bestätigt eine Analyse der Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau). Danach hatte 2021 – statistisch gesehen – jeder Bewerber im Hoch- und Tiefbau die Auswahl zwischen zwei freien Ausbildungsstellen. Außerdem gleicht der Nachwuchs nicht die Zahl der Beschäftigten aus, die in Rente gehen.

So waren im vergangenen Jahr etwa ein Viertel der Beschäftigten und Angestellten in der Baubranche älter als 55 Jahre. Gegenüber 2011 ist das eine Zunahme um 50 Prozent. In den kommenden zehn Jahren müssten insgesamt etwa 200.000 Menschen ersetzt werden, weil sie in den Ruhestand treten. Damit bleibe die Fachkräftesicherung auch in den kommenden Jahren das beherrschende Thema in der Bauwirtschaft. Ähnlich sieht es Pakleppa und ruft junge Menschen dazu auf, „sich bei einem baugewerblichen Unternehmen zu bewerben“.

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