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28.04.2023

06:15

Elektromobilität

Start-up Energize will Tankstellen für E-Autos bauen

Von: Katja Bühren

In Innenstädten fehlen Ladestationen für E-Autos. Das Start-up Energize kommt mit einem Angebot auf den Markt, das klassischen Tankstellen ähnelt.

In Düsseldorf eröffnet die erste vom Start-up Energize geplante Schnelllade-Tankstelle. Energize

Elektromobilität

In Düsseldorf eröffnet die erste vom Start-up Energize geplante Schnelllade-Tankstelle.

Auf den Straßen fahren immer mehr Elektroautos. Am 1. Januar 2023 waren zum ersten Mal mehr als eine Million Elektrofahrzeuge zugelassen, ein Plus von 64 Prozent innerhalb eines Jahres, hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) ermittelt. Wahrscheinlich wären es noch mehr, wenn vor allem in den Großstädten das Laden der Fahrzeuge nicht so kompliziert wäre. Denn ausreichend Lademöglichkeiten gibt es im direkten Umfeld zur Wohnung häufig nicht. Das dürfte viele potenzielle Käufer abschrecken.

Zwei neu gegründete Unternehmen wollen dazu beitragen, das Angebot an Ladestationen zu erhöhen. Dazu zählt das Start-up Energize, das nach den Plänen von Gründer und CEO David Peter Schnelllade-Tankstellen für E-Fahrzeuge in den sieben Top-Städten Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München plant.

Der Erfolg der Verbrenner-Autos sei unter anderem darin begründet, dass es ein flächendeckendes Angebot an Tankstellen gebe und so die Möglichkeit, dauerhaft mobil zu bleiben, sagt Peter. Genau dieses Angebot brauche es für E-Autos. „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden.“

Einen ersten Aufschlag plant Peter, der auch CEO des Immobilienunternehmens Connex ist, in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Dort hat Connex bereits ein passendes Grundstück mit einer ehemaligen Tankstelle im Portfolio, die zu einer Ladestation für E-Autos umgebaut werden soll.

Geplant sind zwölf Ladeplätze an sechs Säulen. Hinzu kommt ein Shop-in-Shop-Konzept mit einer Supermarktkette, wo die Kunden die Wartezeit überbrücken können. Die ist allerdings auf 15 bis 20 Minuten begrenzt. So sei es möglich, den Ladevorgang in den Alltag einzubinden, ist Peter überzeugt.

Die Schnellladestationen laden die Pkw mit einer Leistung von maximal 300 Kilowatt (kW). Wie voll die Akkus in der vorgegebenen Zeit damit werden, hängt vom jeweiligen Modell ab. Bei ein, zwei Jahre alten E-Autos reiche die Leistung nach 15 bis 20 Minuten meist für etwa 250 bis 300 Kilometer, sagt Peter. Der Strom stamme ausschließlich aus erneuerbaren Energien.

Wird die erste Tankstelle gut angenommen, will der Energize-Gründer das Netz ausweiten. Die Stationen haben dann je nach Größe zwischen zwei und acht Ladeplätze und bei den größeren Varianten einen Shop. Gezahlt wird grundsätzlich bargeldlos und unabhängig vom jeweiligen Stromanbieter. „Das heißt, unsere Kunden müssen keine bestimmte Ladekarte haben oder Mitglied bei einem Anbieter sein“, sagt Peter.

Für das Konzept bieten sich aus seiner Sicht innerstädtische Grundstücke zum Beispiel von ehemaligen Tankstellen und Handwerksbetrieben an oder große Parkplätze von Supermärkten. Auch ein Franchise-System kann er sich vorstellen. Zudem will er sein Start-up als Partner für Projektentwickler anbieten, die innerstädtische Quartiere entwickeln.

Ob ausreichend E-Autos an die Ladesäulen rollen, damit sich das Konzept trägt, muss sich ab der Eröffnung der ersten Tankstelle in diesem Herbst zeigen. Dass das Angebot der Ladestationen mit der steigenden Zahl an E-Autos und auch den gesetzlichen Anforderungen an Immobilieneigentümer wächst, zeigt auch die Gründung von eternigy. Das Tochterunternehmen von HIH Real Estate plant, realisiert und betreibt Ladestationen für E-Fahrzeuge in Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Der Investmentmanager habe das Unternehmen gegründet, weil er keinen passenden E-Mobilitätsdienstleister gefunden habe, sagte Falk Schönberg, Geschäftsführer von eternigy und Senior Asset-Manager bei HIH Real Estate Anfang April. „Häufig fehlte das Wissen rund um die spezifischen Herausforderungen von Immobilien.“

Eternigy bietet seine Ladelösungen für die von der HIH-Gruppe verwalteten Immobilien sowie für die externer Bestandshalter, Fonds- und Assetmanager an. Auch hier füllt ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien die Fahrzeugbatterien. Die Ladestationen werden in Tiefgaragen und an Außenstellplätzen von Wohn- und Gewerbeimmobilien eingerichtet.

„Zum Start umfasst das Auftragsbuch von eternigy bereits über 20 Projekte mit mehr als 400 Ladepunkten in Deutschland und eines in Wien mit 40 Ladepunkten“, sagte Schönberg. Ziel seien 1000 Ladepunkte in den nächsten drei Jahren.

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