MenüZurück
Wird geladen.

25.11.2022

21:15

Projektentwicklung

So lassen sich erfolgreiche Quartiere entwickeln

Von: Katja Bühren

Quartiere werden über einen langen Zeitraum realisiert. Wie ein solches Projekt gelingen kann, haben die Teilnehmern der Tagung Erfolgsfaktor Quartier erörtert.

Quartieren wird großes Potenzial zugesprochen. Sie sollen durch ihren Nutzungsmix zum Beispiel ein ganzes Viertel aufwerten und beleben, vor allem den Pkw-Verkehr in Städten reduzieren sowie einen relevanten Beitrag zu einem klimaneutralen Betrieb von Gebäuden leisten. Soweit die Theorie.

In der Praxis sieht es meist so aus, dass sich die Planungen von Quartieren über einige Jahre ziehen, sich Widerstand bei Politik und Anwohnern regt und mittlerweile auch gestiegene Zinsen und Baukosten die Umsetzung erschweren. Wie lassen sich in dieser Gemengelage Kompromisse finden und Pläne umsetzen?

Wichtig sei, für den Endnutzer zu planen, sagte der Stadtplaner und Mitgründer der Firma Loop, Christoph Meyer zum Alten Borgloh, in einer Diskussionsrunde auf der Tagung Erfolgsfaktor Quartier. Das sei eben nicht der Mieter der Einzelhandels- oder Büroflächen, sondern der Kunde oder Angestellte. Seien deren Ansprüche erfüllt, sei ein Quartier langfristig erfolgreich.

Zudem müsse die Stadtgesellschaft das Quartier mittragen, ergänzte Lutz Keßels, Head of Project Development bei Coros Management. Um deren Ansprüche herauszufinden, gehe es um einen offenen Austausch und Transparenz unter allen Beteiligten. Aber genau das müsse man sich auch leisten können.

Es dauert laut Thore Marenbach, Geschäftsführer von Cube Land Development, nicht selten ein Jahrzehnt, um ein Projekt zu verwirklichen. Mit Blick auf die aktuelle Marktlage fehle ihm die Fantasie, wie das gelingen könne. Lieferengpässe, gestiegene Bau- und Finanzierungskosten und eine sinkende Nachfrage erschweren derzeit die Kalkulationen für Immobilienprojekte.

Nicht nur bei der Nutzung und Gestaltung der Quartiere, sondern auch bei deren Finanzierung komme es deshalb auf einen intensiven Austausch von Planern, Kapitalgebern, Politik und Gesellschaft an, betonte Arne Hilbert, Managing Director von Art-Invest Real Estate Management.

So spiele zum Beispiel das Soziale der ESG-Kriterien bei der Planung von Quartieren eine große Rolle, „weil wir sonst gar nicht handlungsfähig sind“, sagte Hilbert. Aber vom Kapitalmarkt werde das noch nicht goutiert. Kein Anleger sei bereit, für das S auf Rendite zu verzichten. Ändere sich das, könne sich auch das Finanzierungsproblem entspannen.

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×