MenüZurück
Wird geladen.

09.12.2022

06:15

Wasserstoff

Brennstoffzellenheizung – die Alternative aus der Nische

Von: Nadine Schobert

Für manche könnte sich die Wasserstofftechnologie als Heizalternative lohnen. Gegenüber fossilen Brennstoffen weist sie einige Vorteile auf.

Die Brennstoffzellenheizung hat auch Vorteile.(Foto: dpa)

Energieträger Wasserstoff

Die Brennstoffzellenheizung hat auch Vorteile.

(Foto: dpa)

Die hohen Energiekosten führen dazu, dass Immobilienbesitzer nach Möglichkeiten suchen, ohne Gas oder Öl zu heizen. Neben Wärmepumpe oder Pelletheizung kommt auch Wasserstoff als Alternative infrage. Gegenüber fossilen Brennstoffen hat die Wasserstofftechnologie beim Heizen viele Vorteile.

Dennoch führt die Brennstoffzellenheizung nach wie vor ein Nischendasein. Warum das so ist, für wen sich die Technik lohnt und was Immobilienbesitzer rund um die Heizalternative wissen sollten, erklärt Experte Alexander Dauensteiner, Product Line Owner beim Heiztechnikunternehmen Viessmann.

Wasserstoff-Technik: Wie funktioniert eine Brennstoffzelle? Die Funktion einer Brennstoffzelle als Heizalternative in der Immobilie ist nicht einfach zu erklären und auch die Umsetzung birgt ihre Schwierigkeiten, sagt Alexander Dauensteiner. „Dennoch ist eine Brennstoffzellenheizung eine tolle Lösung für bestimmte Anwendungsfälle.“

Eine Brennstoffzelle ist eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie. „Das heißt, es handelt sich um eine Technologie, die wir bereits vom Verbrennungsmotor kennen“, erklärt Dauensteiner. Der große Vorteil einer Brennstoffzellenheizung ist dabei laut Experten: Sie erzeugt aus Erdgas Strom und Wärme gleichzeitig. Dabei arbeitet die Brennstoffzelle absolut geräuschlos und ohne jede Vibration.

Die Brennstoffzellenheizung funktioniert anders als Öl- oder Gasheizungen durch einen kalten Verbrennungsprozess. Darunter versteht man einen chemischen Prozess, der besonders effizient Energie erzeugt. Aufgrund dieses Erzeugungsprozesses wird ein sehr hoher Wirkungsgrad erreicht und die Kohlendioxidemissionen stark reduziert, erklärt Dauensteiner. Bei der kalten Verbrennung reagieren Wasserstoff und Sauerstoff miteinander. Bei dieser Reaktion entsteht Wärme, die abgeführt und zum Heizen sowie zur Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Es entsteht Strom.

Brennstoffzellenheizung: Wie effizient ist eine Brennstoffzelle? Laut Alexander Dauensteiner ist das Heizen mit einer Brennstoffzelle die effizienteste Möglichkeit, Gas zum Heizen zu verwenden. „Sie können sich eine Brennstoffzelle in den Keller stellen und haben Wirkungsgrade, die höher sind als die von kompletten Kraftwerken großer Energieanbieter“, erklärt der Experte.

Bei der Produktion von Wärme und Strom stellt die Brennstoffzellenheizung aus den 100 Prozent Gas, die durch die Zelle laufen, am Ende 90 Prozent Energie her. „Die Brennstoffzelle macht bei der Produktion rund zehn Prozent Verlust. Aber am Ende produziert sie 90 Prozent Wärme und Strom“, sagt Dauensteiner. Da die Heizung laut dem Experten ein „großartiger“ Stromproduzent ist, lohne sich auch die Überlegung, sie in Verbindung mit einer Wärmepumpe einzusetzen.

Für wen lohnt sich eine Brennstoffzellenheizung? Diese Entscheidung müsse individuell durch einen Berater getroffen werden, so der Experte. Die Brennstoffzellenheizung sei nicht für jede Immobilie geeignet. Anders als Photovoltaik oder Wärmepumpe sei das Gerät weniger für den Neubau interessant als vielmehr für ältere Gebäude. Sollte man von einer Ölheizung auf eine Brennstoffzellenheizung umsteigen wollen, dann lohne sich auch das.

Der erste Schritt sei in diesem Fall der Anschluss an das Gasnetz. In der Regel kann man sich laut Dauensteiner bei den Stadtwerken nach Möglichkeiten erkundigen. Alles andere im Haus könne aber so bleiben, wie es ist. „Man muss keine Heizkörper tauschen, Fußbodenheizung oder Ähnliches einbauen.“

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×