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ChefIn zu gewinnen ist eine Initiative der Handelsblatt Media Group. Die Inhalte dieser Seite wurden von Solutions by HMG und den teilnehmenden Unternehmen produziert.
Die Auswahl der teilnehmenden Unternehmen obliegt Solutions by HMG.
Chef zu gewinnen

26.06.2020

00:00

Eckhardt Rümmler, ehemals COO bei Uniper SE

„Wir arbeiten jeden Tag an der Energiewende in diesem Land“

Von: Katja Stricker

Eckhardt Rümmler, bis Ende Januar 2020 Chief Operating Officer (COO) bei Uniper SE, diskutierte mit Zwölftklässlern eines BWL-Kurses am Kuniberg Berufskolleg in Recklinghausen.

Eckhardt Rümmler (Mitte) zu Besuch beim Kuniberg Berufskolleg in Recklinghausen. Dirk Hoppe/NETZHAUT

„Chef zu gewinnen“

Eckhardt Rümmler (Mitte) zu Besuch beim Kuniberg Berufskolleg in Recklinghausen.

Alle Chef-Besuche fanden vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt.

Die Handelsblatt-Aktion „Chef zu gewinnen“ bringt jedes Jahr Topmanager in deutsche Schulen, wo sie sich den Fragen der angehenden Abiturienten rund um Berufs- und Karrierechancen stellen, aber auch ihre ganz persönlichen Erfolgstipps verraten.

Der Chef-Besuch in der Schule ist aber längst nicht alles: Bei einem Gegenbesuch auf der Chefetage erfahren die Oberstufenschüler, wie der Alltag „ihres“ Managers aussieht, wie in seinem Unternehmen gearbeitet wird – und ob es vielleicht sogar ein künftiger Arbeitsplatz für sie selbst sein könnte.

Die „Chef zu gewinnen“-Aktion ist ein fester Bestandteil der Initiative „Handelsblatt macht Schule“, mit der die Tageszeitung Wirtschafts- und Managementthemen stärker im Unterricht deutscher Schulen verankern möchte. Mehrere Dutzend Topmanager haben auf diese Weise schon ihre Erfahrungen mit Tausenden von Schülern geteilt.

Lust mitzumachen und einen Chef zu gewinnen? Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.

Herr Rümmler, warum haben Sie sich nach dem Abitur entschieden, zur See zu fahren und Ingenieur zu werden?

Meine Lehrer haben sich auch gewundert – und wollten mich eigentlich eher zu anderen Studiengängen motivieren, weil ich ein ganz gutes Abitur gemacht habe. Aber das hat mich eher bestärkt, genau das zu machen, was ich will und nicht, was das Umfeld von mir vielleicht erwartet. Und das kann ich Euch allen auch nur ans Herz legen. Nach einigen Jahren auf See habe ich selber gemerkt, dass es auf Dauer nicht so schön ist, ständig unterwegs zu sein und Freunde und Familie nie zu sehen.

Uniper SE

Branche

Energie

Mitarbeiter

rund 11.500

Berufseinstieg

Ausbildungen in acht kaufmännischen und technischen Berufen, unter anderem Kaufleute für Büromanagement, Veranstaltungs- und Industriekaufleute,  Fachinformatiker, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker und Elektroanlagenmonteure; duales Studium Industriekaufleute mit BA in Wirtschaft. Praktika für Schüler und Studenten; Werkstudententätigkeiten, Abschlussarbeiten und Trainee-Programme für Absolventen mit internationalen Einsatzmöglichkeiten.

Warum setzt Uniper noch weiter auf die Kohlekraftwerke, wenn im Jahr 2038 der Kohleausstieg ansteht?

Generell ist es unser Plan, alle Kohlekraftwerke nach und nach stillzulegen und durch klimafreundlichere Alternativen zu ersetzen. Das können beispielsweise moderne Gaskraftwerke sein, die die Energieversorgung vor Ort – vor allem auch für die Industrie – sicherstellen. Langfristig geht es darum auch das Gas „grün“ , also klimafreundlich zu machen. Dabei helfen uns unsere vielfältigen Aktivitäten im Bereich Wasserstoff. Wie gesagt: Wir arbeiten jeden Tag an der Energiewende in diesem Land.

Warum gibt es dann Datteln 4?

Datteln 4 ist das modernste Kohlekraftwerk in Deutschland – und mittlerweile auch am Netz. Das ist ökologisch aus unserer Sicht positiv zu bewerten, denn durch die Inbetriebnahme von Datteln 4 wird ganz klar CO2 eingespart. Denn ältere, weniger umweltfreundlichere Kohlekraftwerke müssen weniger produzieren und können früher vom Netz genommen werden.

Was halten Sie von der Fridays-for-Future-Bewegung?

Das Thema Klimawandel ist durch die Bewegung sicherlich viel mehr in die öffentliche Wahrnehmung gekommen – und das begrüßen wir. Für Uniper ist die Reduktion von CO2 schon seit der Gründung von hoher Bedeutung und hat unsere Unternehmensstrategie seit Beginn beeinflusst. Wir haben für jedes unserer Kohlekraftwerke einen Masterplan inklusive Datum für die Stilllegung. Generell ist unsere Dialogbereitschaft mit den Demonstranten sehr hoch – auch in Datteln 4. Uns ist nur wichtig, dass alles friedlich läuft, Gesetze eingehalten werden und man respektvoll miteinander umgeht.

Eckhardt Rümmler

Alter

60

Job

Vorstandsmitglied (Chief Operation Officer) von Uniper SE (bis Ende Januar 2020)

Karriere

Studium Anlagen- und Schiffsbetriebstechnik in Hamburg; Berufseinstieg als Schiffsingenieur bei einer Reederei in Bremen. Seit Mitte der 1980er-Jahre ist Rümmler in der Energiebranche tätig, unter anderem in der Planung, Leitung und Steuerung konventioneller und erneuerbarer Stromproduktion. 1994 Wechsel zu E.ON. Seit Januar 2016 als COO bei Uniper mit Sitz in Düsseldorf für das operative Geschäft zuständig.

Was trägt Uniper zum Klimaschutz bei?

Was wir immer schon im Portfolio hatten, sind Kernkraftkraftwerke in Schweden sowie unsere Wasserkraftwerke in Schweden und Deutschland. Damit sind etwa 40 Prozent von Unipers europäischer Stromproduktion bereits CO2-frei. Daneben setzen wir auf möglichst effiziente und CO2-arme Gaskraftwerke. Sie produzieren Strom, wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint. Denn die Nachfrage nach Energie wächst und sie soll ja schließlich immer verfügbar sein. Außerdem investieren und forschen wir intensiv an Zukunftstechnologien.

Können Sie Beispiele nennen?

Ein Schwerpunkt unseres Innovationsteams ist die Wiederverwendung  von CO2. Man kann beispielsweise mit Solarreaktoren CO2 zu Flüssigbrennstoff, beispielsweise Flugzeugbenzin, umwandeln. Daneben forschen wir wie gesagt intensiv im Bereich Wasserstoff. Das sind die Themen für morgen, für die Energiewelt der Zukunft. Und damit sichern wir langfristig auch die Arbeitsplätze bei Uniper.

Wie lassen sich Beruf und Privatleben vereinbaren?

Jeder muss für sich seine persönliche Work-Life-Balance finden. Mir ist eine intakte Familie sehr wichtig, dafür habe ich auch immer mal Termine verschoben und versuche immer, mir Freiräume zu lassen. Ich habe ein tolles Netzwerk aus Mitarbeitern und Assistenten, die mich dabei unterstützen, meinen Job möglichst gut zu machen. Sonst würde ich mit Sicherheit untergehen, wenn ich nach zwei Wochen Urlaub zurück komme und fast 2.000 Mails abarbeiten muss (lacht).

Herr Rümmler, ich danke Ihnen für das Gespräch.

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