Der Pharma-Zulieferer hilft Forschern, neue Wirkstoffe schneller zu finden. Besondere Wachstumschancen sieht Joachim Kreuzberg in China.
Joachim Kreuzburg
Der Vorstandsvorsitzende des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius stellte sich den Fragen des Politik-Wirtschaft-Kurses der 11. Klasse des Felix-Klein-Gymnasiums in Göttingen.
Der Wandel zur Industrie 4.0 ist in der Pharma-Branche in vollem Gange – und nimmt gerade ordentlich Geschwindigkeit auf. Andere Branchen wie beispielsweise der Handel sind da schon viel weiter.
Das liegt unter anderem daran, dass wir Technologie verkaufen, die beratungsintensiv ist, also der Vertrieb überwiegend noch im persönlichen Gespräch mit dem Kunden stattfindet.
Nein, kaum noch: Präsentationen, Berichte und sonstige Unterlagen für den Job lese und bearbeite ich fast nur noch auf Notebook und Tablet; das gilt auch für Zeitungen und Magazine. Aber wenn ich es mir im Urlaub oder abends auf dem Sofa mit einem Buch gemütlich mache, möchte ich schon lieber Papier in der Hand haben.
Das ist natürlich noch sehr weit weg. Wir haben gerade unsere Mittelfristziele bis 2025 veröffentlicht: Wir wollen bis dahin einen Umsatz von vier Milliarden Euro erreichen, das ist fast dreimal so viel wie 2017, und die Anzahl unserer Mitarbeiter auf 15.000 verdoppeln. Mit unseren Produkten helfen wir ja den Pharma-Forschern, neue Wirkstoffe, zum Beispiel für die Bekämpfung von Krebs, einfacher und schneller zu entdecken und die Medikamente dann möglichst effizient und kostengünstig herzustellen. Damit tragen wir zur Entwicklung besserer Therapien und bezahlbarer Medizin bei. In diesem Bereich werden noch viele Innovationen gebraucht. Das sorgt für Dynamik.
China will nicht importabhängig sein, das ist dort ganz klare Politik. Wer in China Geschäfte machen will, muss vor Ort sein. Heute schon ist das Land mit 1,4 Milliarden Menschen der zweitgrößte Markt für Medikamente – und wird der größte werden. An diesem Marktwachstum wollen wir bestmöglich teilhaben. Es wird auch von uns Zulieferern der Pharmaindustrie erwartet, lokal zu produzieren. Die Erweiterung der Produktion in Asien gehört daher zu unseren strategischen Zielen. Der Punkt, dass China kostengünstiger ist und niedrigere Löhne hat, spielt dabei keine entscheidende Rolle: In Shanghai beispielsweise ist das Gehaltsniveau teilweise sogar höher als in Deutschland.
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