Markus Drews, Vorstand und Deutschland-Chef von Canada Life, besuchte im Rahmen der Aktion „Chef zu gewinnen“ Zehntklässler der Otto-Lilienthal-Schule in Köln.
„Chef zu gewinnen“
Markus Drews (Mitte links) zu Besuch bei der Otto-Lilienthal-Schule in Köln.
Bild: Uta Wagner
Alle Chef-Besuche fanden vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt.
Die Handelsblatt-Aktion „Chef zu gewinnen“ bringt jedes Jahr Topmanager in deutsche Schulen, wo sie sich den Fragen der angehenden Abiturienten rund um Berufs- und Karrierechancen stellen, aber auch ihre ganz persönlichen Erfolgstipps verraten.
Der Chef-Besuch in der Schule ist aber längst nicht alles: Bei einem Gegenbesuch auf der Chefetage erfahren die Oberstufenschüler, wie der Alltag „ihres“ Managers aussieht, wie in seinem Unternehmen gearbeitet wird – und ob es vielleicht sogar ein künftiger Arbeitsplatz für sie selbst sein könnte.
Die „Chef zu gewinnen“-Aktion ist ein fester Bestandteil der Initiative „Handelsblatt macht Schule“, mit der die Tageszeitung Wirtschafts- und Managementthemen stärker im Unterricht deutscher Schulen verankern möchte. Mehrere Dutzend Topmanager haben auf diese Weise schon ihre Erfahrungen mit Tausenden von Schülern geteilt.
Lust mitzumachen und einen Chef zu gewinnen? Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.
Herr Drews, Sie haben es in der Versicherungsbranche vom Azubi zum Chef geschafft und sind der Branche seit mehr als 30 Jahren treu. Hatten Sie nie Lust zu wechseln?
Nein, eigentlich nicht. Wir verkaufen zwar keine so spannenden Produkte wie Iphone oder BMW, aber sorgen beispielsweise mit unseren Renten- und Lebensversicherungen dafür, dass möglichst viele Menschen im Alter ein vernünftiges Einkommen haben. Das ist mein Hauptmotivator im Job. Tatsache ist, wir werden alle immer älter. Meine Uroma wurde 101 Jahre alt – und war bis zu ihrem Lebensende sehr glücklich. Es ist sehr unschön, wenn am Ende des Geldes noch ganz viel Leben übrig ist.
Wie sieht Ihr Joballtag aus?
Montags bin ich meist in Köln im Office und treffe jede Menge Mitarbeiter, habe zig Meetings hintereinander. Einmal in der Woche habe ich Vorstandssitzung und ansonsten bin ich viel unterwegs – im Schnitt sicherlich ein bis zwei Nächte pro Woche. Das ist auch der Grund, warum ich Hotels nicht besonders mag. Viele Leute genießen im Urlaub den Luxus und die Annehmlichkeiten ein schönes Hotels. Ich bin lieber mit meinem kleinen Wohnmobil unterwegs oder relaxe in einer Ferienwohnung.
Was kommt bei der Bewerbung gut an?
Ganz wichtig: Sie sollte auf keinen Fall 08-15 sein – und einem Standardbrief ähneln. Es muss klar rauskommen, warum sich ein Bewerber gerade bei uns um einen Job oder einen Ausbildungsplatz bewirbt und dass er sich vorher mit dem Unternehmen intensiv auseinander gesetzt hat. Fürs Vorstellungsgespräch ist es enorm wichtig, gut vorbereitet zu sein. Dazu gehört, sich über den Wunscharbeitgeber zu informieren und auf mögliche Fragen Antworten parat zu haben sowie im Idealfall auch eigene Fragen im petto zu haben.
Schaffen Sie es, Job und Privatleben zu trennen?
Wir haben im Unternehmen ein sogenanntes „Flexible Work Program“. Das heißt: Jeder kann letztlich dort arbeiten, wo es ihm am besten passt. Das muss weder im Büro noch zuhause im Homeoffice sein, sondern ist per se überall möglich. Entscheidend ist: Das Umfeld muss so sein, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin den Job professionell machen kann. Es geht beispielsweise nicht, dass in einem Kundentelefonat im Hintergrund der Hund bellt oder das Kind schreit. Für mich persönlich bedeutet das, hin und wieder auch abends und am Wochenende zuhause zu arbeiten. Und natürlich unterwegs, wenn ich auf Dienstreise bin.
Wo sehen Sie Canada Life in fünf bis zehn Jahren?
Wir sind ein wachsendes Unternehmen – und wollen bis zum Jahr 2025 in unserem Segment von derzeit Platz 6 unter die Top 3 aufsteigen. Das ist mein großer Antrieb: Die Wettbewerber vor uns mit guten Geschäftsmodellen, cleveren Apps, Top-Service und außergewöhnlichen Produkten in den nächsten Jahren zu toppen.
Wie verändert Digitalisierung Ihren Alltag und generell die Branche?
Die Versicherungsbranche steckt schon mitten drin im digitalen Wandel. Arbeitsplätze und Arbeitsalltag haben sich bereits stark verändert. Viele einfache Versicherungen wie Auto-Policen kann man heute problemlos im Internet abschließen. Unsere Produkte dagegen – Renten- und Lebensversicherungen – laufen ja nicht wie eine Kfz-Versicherung nur ein Jahr, sondern über viele Jahrzehnte, oft 40 oder 50 Jahre lang. Da geht es nicht ohne eine intensive Auseinandersetzung mit dem Produkt und eine gute, möglichst persönliche Beratung. Meine Überzeugung ist, dass wir in fünf Jahren kaum noch Laptops oder ähnliches brauchen, sondern überwiegend mit Smartphones und Tablets arbeiten.
Wie beeinflußt die Digitalisierung die heutige Berufswahl?
Die Jobs, in denen die aktuellen Grundschüler und -schülerinnen in 10 oder 15 Jahren arbeiten, sind heute zu 65 Prozent noch gar nicht erfunden. Es wird ganz andere Berufsbilder geben – selbst schon in fünf oder zehn Jahren, wenn die aktuelle Abiturienten-Generation mit Ausbildung oder Studium fertig ist. Das sollten junge Leute bei der Berufswahl im Hinterkopf haben – und vor allem flexibel bleiben und offen für neue Trends.
Herr Drews, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Mehr: Aktion „Chef zu gewinnen“ – hier finden Sie die Topmanager und Topmanagerinnen im Porträt.
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