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ChefIn zu gewinnen ist eine Initiative der Handelsblatt Media Group. Die Inhalte dieser Seite wurden von Solutions by HMG und den teilnehmenden Unternehmen produziert.
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Chef zu gewinnen

11.11.2020

05:15

Patrick Niehr, CCO der Wilo Gruppe

Im Fokus: Internationalität

Von: Katja Stricker

Patrick Niehr, Chief Change Officer (CCO) der Wilo Gruppe, sprach mit angehenden Fachabiturienten am Hansa Berufskolleg Münster.

Patrick Niehr (2. Reihe Mitte), Chief Change Officer (CCO) der Wilo Gruppe, sprach mit angehenden Fachabiturienten am Hansa Berufskolleg Münster. Das Treffen fand vor Beginn der Corona-Pandemie statt, noch ohne Maskenpflicht und Mindestabstand. Dirk Hoppe/NETZHAUT

„Chef zu gewinnen“

Patrick Niehr (2. Reihe Mitte), Chief Change Officer (CCO) der Wilo Gruppe, sprach mit angehenden Fachabiturienten am Hansa Berufskolleg Münster. Das Treffen fand vor Beginn der Corona-Pandemie statt, noch ohne Maskenpflicht und Mindestabstand.

Alle Chef-Besuche fanden vor Ausbruch der Corona-Pandemie statt.

Die Handelsblatt-Aktion „Chef zu gewinnen“ bringt jedes Jahr Topmanager in deutsche Schulen, wo sie sich den Fragen der angehenden Abiturienten rund um Berufs- und Karrierechancen stellen, aber auch ihre ganz persönlichen Erfolgstipps verraten.

Der Chef-Besuch in der Schule ist aber längst nicht alles: Bei einem Gegenbesuch auf der Chefetage erfahren die Oberstufenschüler, wie der Alltag „ihres“ Managers aussieht, wie in seinem Unternehmen gearbeitet wird – und ob es vielleicht sogar ein künftiger Arbeitsplatz für sie selbst sein könnte.

Die „Chef zu gewinnen“-Aktion ist ein fester Bestandteil der Initiative „Handelsblatt macht Schule“, mit der die Tageszeitung Wirtschafts- und Managementthemen stärker im Unterricht deutscher Schulen verankern möchte. Mehrere Dutzend Topmanager haben auf diese Weise schon ihre Erfahrungen mit Tausenden von Schülern geteilt.

Lust mitzumachen und einen Chef zu gewinnen? Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.

Herr Niehr, Wilo hat vor Kurzem im Süden von Dortmund die Fabrik der Zukunft bezogen. Was ist das Besondere an diesem Bauprojekt?

Das ist ein echtes Mammutprojekt. Seit Anfang 2020 steht auf einer Fläche von rund 130.000 Quadratmetern die neue Factory, bis 2022 folgen weitere Gebäude, wie z.B. ein Kundencenter, insgesamt entstehen Arbeitsplätze für 1.800 Menschen. Mittlerweile hat die gesamte Factory ihre Arbeit aufgenommen und auch die neuen Büroräumlichkeiten sind vollständig bezogen. In unserer Factory kommunizieren alle Anlagen miteinander; eine automatische Lagerhaltung und Logistik sind garantiert, so dass permanent alle für die Produktion notwendigen Materialien zur Verfügung stehen. Gesteuert werden alle Vorgänge von unseren Mitarbeitern, die Arbeitsvorgänge werden unterstützt von Robotern.

Was ändert sich für die Mitarbeiter?

Sehr viel. Unsere Mitarbeiter haben beispielsweise keine festen Schreibtische mehr. Sie arbeiten flexibel und agil in verschiedenen Projekten zusammen – und damit in wechselnden Teams und eben auch wechselnden Räumlichkeiten. Da wir auch sehr stark international ausgerichtet sind, arbeiten viele unserer Teams auch virtuell über Videokonferenz-Systeme zusammen.

WILO

Branche

Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Gebäudetechnik, die Wasserwirtschaft und die Industrie

Mitarbeiter

2.600 in Deutschland, rund 8.000 weltweit

Berufseinstieg

Ausbildungen für Industriekaufleute, Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer und Elektroniker. Duales Studium Wirtschaftsinformatik. Praktika für Schüler und Studenten; Praxissemester, Abschlussarbeiten und Werkstudententätigkeit

Mitarbeiter

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei diesem Bauprojekt?

Es steht ganz oben auf unserer Agenda. Unsere komplette Dachfläche der Factory ist beispielsweise mit Photovoltaik bedeckt. Wir sind also nicht nur eine digitale Fabrik, sondern auch eine Green Factory. Unsere Factory ist außerdem Teil des Smart City Konzepts von Dortmund. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir uns als Unternehmen mit einem Mobilitätskonzept an die Stadt anbinden wollen. Dazu gehört beispielsweise die Förderung von Elektromobilität durch Ladestationen vor dem Gebäude. Aber auch Leihfahrräder, auf die unsere Mitarbeiter jederzeit zugreifen können. Und generell sind unsere Pumpen ein wichtiger Hebel, um unsere Welt nachhaltiger zu machen.

Das müssen Sie uns erklären...

Gerne. Pumpen sind weltweit für rund zehn Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Da etwas zu verbessern und effizienter zu gestalten, ist ein enormer Hebel, um nachhaltiger wirtschaften zu können. Wilo ist ein digitaler Pionier der Branche. Vernetzung ist dabei entscheidend. Unsere Kunden möchten ihre Pumpen über Smartphones und Apps steuern können; nicht zuletzt auch, um Energie einzusparen. Unsere Pumpen immer besser und effizienter zu gestalten, sehen wir als unseren Beitrag, dem Klimawandel entgegen zu wirken.

Wie technisch begabt muss man sein, um bei Wilo einsteigen zu können?

Wir beschäftigen aktuell 150 Werkstudenten und stellen jedes Jahr ca. 20 neue Azubis ein – für viele technische Bereiche. Aber auch wer bei uns in der Verwaltung oder im Marketing arbeitet oder als Industriekaufmann oder -frau seine Ausbildung macht, sollte zumindest Grundkenntnisse haben, und wissen, was wir hier bauen. Deshalb baut jeder neue Mitarbeiter in seiner Einarbeitungsphase einen Tag lang Pumpen zusammen.

Patrick Niehr

Alter

45

Job

Chief Change Officer (CCO) der Wilo Gruppe

Karriere

Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht, Rechtsreferendariat und Promotion an der University of London. Berufseinstieg als Jurist bei KPMG und der Deutschen Bank; von 2001 bis 2010 war Patrick Niehr in verschiedenen Positionen bei der Schütte-Gruppe tätig. Seit 2010 ist er bei Wilo mit Sitz in Dortmund, zuletzt als Personalchef und Generalbevollmächtigter und ist seit Januar 2020 als Chief Change Officer im Vorstand der Wilo Gruppe.

Wie schaffe ich es als junger Mensch, mich mit meinem Lebenslauf aus der Masse abzuheben?

Nur mit dem Lebenslauf ist das sicherlich schwierig. Uns sind Internationalität und Sprachen sehr wichtig, wenn also jemand während der Schulzeit oder nach dem Abitur eine Weile im Ausland war und gute Sprachkenntnisse erworben hat. Wichtig ist zudem das Anschreiben, in dem die Motivation rauskommen muss, warum ich gerade bei Wilo einsteigen möchte. Die Zeugnisse und Noten runden am Ende das Bild des Bewerbers ab.

Wilo ist bereits sehr international aufgestellt. Expandieren Sie noch weiter?

Ja, ganz konkret wird die nächste Fabrik in Malaysia, in der Nähe von Kuala Lumpur, entstehen – noch in diesem Jahr. Dort wird ein zusätzlicher Hub für Südostasien aufgebaut. Außerdem möchten wir uns auch noch in Südamerika erweitern. Und im vergangenen Jahr haben wir eine passende Firma in den USA gekauft, wo eine große Fabrik in der Nähe von Memphis dazu gekommen ist.

Müssen Sie in Ihrem Job viel Reisen?

In der Funktion, die ich mittlerweile habe, kann ich die Menge der Geschäftsreisen ein bisschen steuern. Viele internationale Konferenzen und Meetings finden digital statt. Ich versuche, wenn ich beispielsweise nach Asien fliege, mehrere Standorte zu besuchen und möglichst viele Termine zu verknüpfen – und dann lieber länger unterwegs zu sein, anstatt für zwei Tage mal eben nach China zu fliegen. Das hat natürlich auch nachhaltige Aspekte. Generell bin ich im Schnitt allerdings nur zwei Tage die Woche im Büro – und drei Tage unterwegs, viel in Deutschland und Europa.

Wie schaffen Sie es als Führungskraft, einen Ausgleich zum Job zu finden?

Sport ist da sehr wichtig: Ich rudere und gehe regelmäßig ins Fitnessstudio, um fit zu bleiben und abzuschalten. Ausufernde Hobbies kann ich mir in meinem Job aus Zeitgründen nicht erlauben. Mir ist es sehr wichtig, möglichst viel Zeit mit meiner Familie, meinen Kindern zu verbringen – und bin an den Wochenenden gerne in der Natur unterwegs. Ab und an zieht es mich auch mal ins Fußballstadion. Wilo ist seit vielen Jahren Sponsor von Borussia Dortmund – und da lasse ich mir wichtige Spiele natürlich nicht entgehen.

Herr Niehr, ich danke Ihnen für das Gespräch!

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