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ChefIn zu gewinnen ist eine Initiative der Handelsblatt Media Group. Die Inhalte dieser Seite wurden von Solutions by HMG und den teilnehmenden Unternehmen produziert.
Die Auswahl der teilnehmenden Unternehmen obliegt Solutions by HMG.
Chef zu gewinnen

09.07.2019

16:34

Stefan Unterlandstättner, Vorstandsvorsitzender der DKB

„Wir müssen in Deutschland zu einer gesunden Fehlerkultur zurückkehren“

Stefan Unterlandstättner, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kreditbank AG (DKB), stellte sich einen Vormittag lang den Fragen von angehenden Abiturienten der Katholischen Schule Liebfrauen in Berlin.

Stefan Unterlandstättner (4. v. r.) besucht die Berliner Katholische Schule Liebfrauen. © NILS BRÖER

Stefan Unterlandstättner (4. v. r.) besucht die Berliner Katholische Schule Liebfrauen.

Die Handelsblatt-Aktion „Chef zu gewinnen“ bringt jedes Jahr Topmanager in deutsche Schulen, wo sie sich den Fragen der angehenden Abiturienten rund um Berufs- und Karrierechancen stellen, aber auch ihre ganz persönlichen Erfolgstipps verraten.

Der Chef-Besuch in der Schule ist aber längst nicht alles: Bei einem Gegenbesuch auf der Chefetage erfahren die Oberstufenschüler, wie der Alltag „ihres“ Managers aussieht, wie in seinem Unternehmen gearbeitet wird – und ob es vielleicht sogar ein künftiger Arbeitsplatz für sie selbst sein könnte.

Die „Chef zu gewinnen“-Aktion ist ein fester Bestandteil der Initiative „Handelsblatt macht Schule“, mit der die Tageszeitung Wirtschafts- und Managementthemen stärker im Unterricht deutscher Schulen verankern möchte. Mehrere Dutzend Topmanager haben auf diese Weise schon ihre Erfahrungen mit Tausenden von Schülern geteilt.

Lust mitzumachen und einen Chef zu gewinnen? Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen.

Herr Unterlandstättner, was müssen Vorgesetzte der Zukunft können?

In Zeiten der digitalen Transformation ist es von zentraler Bedeutung, dass Führungskräfte und die Unternehmensspitze die Digitalisierung als Chance begreifen und neue Technologien ihren Mitarbeitern in der Praxis zugänglich machen und fördern. Dahingehend sollten Führungskräfte immer am Puls der Zeit bleiben, neugierig auf Entwicklungen in anderen Branchen sein und sich mit Digitalexperten aktiv vernetzen. Wer offen für Innovation und Perspektivwechsel ist, der kann auch seinen Mitarbeitern authentisch vermitteln, warum neue Technologien für das persönliche Arbeitsumfeld große Vorteile mit sich bringen können. Gleichzeitig sollte die Unternehmensführung agiles Arbeiten unterstützen und Führungskräfte motivieren, flexible Arbeitszeitmodelle oder neue Produkte in ihren Teams auszuprobieren.

Mit welchen Strategien kommt die Deutsche Kreditbank in Zeiten von Fach- und Führungskräftemangel an Mitarbeiter?

Die DKB bietet ein Wir-Gefühl auf dem Weg zur Tech-Bank. Als Arbeitgeber mit Sitz in Berlin verstehen wir uns als ein Teil der Berliner Digitalwirtschaft. Die Nähe zur Tech-Szene, flexible Arbeitszeitmodelle, spannende Themen abseits vom klassischen Banking überzeugen viele Bewerberinnen und Bewerber. Im letzten Jahr haben wir beispielsweise über 100 IT- und Digitalexperten eingestellt. Unabhängig von der Tätigkeit im Unternehmen setzen wir auf langfristige Beschäftigungsverhältnisse und fördern individuelle Karrierewege. Darüber hinaus ist die DKB eine der nachhaltigsten Banken in Deutschland und investiert zum Beispiel sehr umfangreiche in erneuerbare Energien oder soziale Infrastruktur. Auch dieser Aspekt bzw. unser nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell überzeugt viele Bewerberinnen und Bewerber.

Stefan Unterlandstättner

Alter

57 Jahre

Job

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kreditbank AG (DKB)

Karriere

Ausbildung zum Bankkaufmann in der Kreis- und Stadtsparkasse Rosenheim, danach verschiedene Positionen im Unternehmen – zuletzt als stellvertretender Leiter Außenhandel. 1989 Wechsel in die Bayerische Landesbank mit Auslandsaufenthalten im Rahmen eines Stipendiums in San Francisco, New York, Singapur, Bangkok und Hong Kong. Seit 2005 Vorstandsmitglied der DKB; seit 2013 ist Stefan Unterlandstättner Vorstandsvorsitzender.

Wie verändert die Digitalisierung die Bankenbranche – und wie reagieren Sie  drauf?

Die digitale Transformation der Finanzwirtschaft findet bereits statt und wird an Geschwindigkeit rasant zunehmen. Wir wollen ein Technologieunternehmen werden und setzen auf eine moderne IT-Infrastruktur, ein effizientes Datenmanagement, smarte digitale Produkte und fördern Plattformtechnologien, indem wir aktiv Schnittstellen für zum Beispiel Fintechs oder andere Tech-Unternehmen schaffen. Darüber hinaus erproben wir beispielsweise Services auf Basis Künstlicher Intelligenz und sind offen für neue Trends sowie interessante Kooperationspartner. Geschäftsmodelle können sich von heute auf morgen verändern. Deswegen müssen wir immer flexible bleiben, starre Strukturen vermeiden und heute erkennen, was morgen wichtig wird. Das macht uns im Wettbewerb beweglich und wir wollen natürlich zu den Gewinnern dieser digitalen Transformation gehören.

Welche Rolle spielt mobiles Bezahlen über Apple Pay und Google Pay?

Mobiles Bezahlen wird von unseren Kunden natürlich nachgefragt. Google Pay haben wir bereits eingeführt – und das mit einer sehr positiven Resonanz unserer Kunden. Die DKB ist als Direktbank offen für digitale Lösungen, insbesondere beim Bezahlen. Mit Google Pay ermöglichen wir unseren Kunden ab sofort das bequeme, sichere Bezahlen mit dem Smartphone. Das macht die alltäglichen Zahlungsvorgänge noch einfacher und flexibler. Apple Pay wird noch dieses Jahr folgen. Die technische und datenbezogene Sicherheit ist hier ein Schlüsselelement und daher muss die Einführung von mobilen Bezahlsystemen auch auf Basis unserer Anforderungen genau geprüft werden.

Deutsche Kreditbank AG (DKB)

Branche

Banken & Finanzwesen

Mitarbeiter

3.700 in Deutschland

Berufseinstieg

Ausbildung zu Kaufleuten für Dialogmarketing und für Büromanagement sowie IT-Systemkaufleuten. Duale Studiengänge in den Fachrichtungen BWL/Bank und Wirtschaftsinformatik sowie ein Junior Expert Programm

Kontakt

Warum haben Sie nach der Schule eine Karriere bei der Bank gestartet?

Ursprünglich wollte ich Leistungssportler werden: Ich habe Leichtathletik gemacht, zudem Eis- und Feldhockey – und meine große Liebe gehört dem Reitsport – bis heute. Alternativ hat mich immer der handwerkliche Bereich gereizt, um mich dort selbstständig zu machen. Aber es ist ganz anders gekommen: Mein Großvater war Sparkassendirektor und hat mir geraten:  Mach nach der Schule erst einmal eine Banklehre, damit Du den kaufmännischen Background bekommst. Das Finanzwissen brauchst Du später auch, wenn Du als Handwerker Deinen eigenen Betrieb aufbauen möchtest. Letztlich hat mir der Job in der Bank so viel Spaß gemacht und ich habe schon als Azubi so viel Verantwortung bekommen, dass ich der Bankenbranche bis heute treu geblieben bin.

Fällt es Ihnen leicht, Verantwortung zu übernehmen?

Ich trage gerne die Verantwortung für unsere über 3.700 Mitarbeiter und wir verstehen uns als Gemeinschaft. Ich treffe täglich viele Entscheidungen – und nicht immer sind alle richtig. Das ist normal und menschlich. Wir müssen in Deutschland wieder zu einer gesunden Fehlerkultur zurückkehren; in unserer Unternehmenskultur ist ein konstruktiver Umgang mit Fehlern fest verankert. Wichtig ist, dass ich mir vor einer Entscheidung alle notwendigen Fakten und Informationen genau angeschaut und mit meinen Kollegen diskutiert habe. Und unser Erfolg zeigt: Wir haben in den vergangenen Jahren sehr viel richtig gemacht.

Bleibt noch Zeit für Ihre Hobbys und Freizeit?

Ich habe das Glück, dass ich nur wenig Schlaf brauche. Das gibt mir die Chance, ein paar Stunden mehr in der Woche auch für Freizeitaktivitäten und mit meiner Familie zu haben. Ich stehe oft um 4 oder 5 Uhr morgens auf, mache Sport, frühstücke in Ruhe mit meiner Familie und sitze dann um 8 Uhr im Büro. Springreiten ist bis heute mein liebstes Hobby, ich bin im Landeskader Berlin-Brandenburg aktiv. Das Schöne am Reitsport – neben dem Kontakt mit den Pferden – ist: Er ist altersunabhängig möglich, und ich kann mich auch heute noch hin und wieder bei Turnieren mit anderen messen. Das ist ein toller Ausgleich zu meinem Beruf.

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