Sebastian Weber ist Chief Product Officer (CPO) bei Takko Fashion
Bild: Sven Vüllers
Sebastian Weber, Chief Product Officer (CPO) bei Takko Fashion, besuchte einen Vormittag lang das Berufskolleg Hildegardisschule in Münster und diskutierte dort mit Oberstufenschülerinnen und -schülern.
Herr Weber, wie sind Sie in der Modebranche gelandet?
Das war ein purer Zufall. Um mein BWL-Studium zu finanzieren, habe ich als Student auf großen Modemessen gejobbt und dort die Kollektionen verschiedener bekannter Modefirmen vermarktet. Da habe ich meine Liebe zur Modebranche entdeckt und den Reiz, immer neue Kollektionen zu entwerfen und zu produzieren. Daher kann ich allen nur raten: Probiert viele Dinge aus, macht Praktika und sucht Euch spannende Nebenjobs. Oder geht auch mal ins Ausland.
Im Ausland waren Sie auch, haben einige Zeit in Shanghai gelebt und gearbeitet. Wie hat Sie das geprägt?
Das war eine sehr intensive und interessante Zeit. Damals habe ich die Textilbranche von der Pike auf kennengelernt: Vom Baumwollfeld, wo die Rohstoffe wachsen, bis zu Kundinnen und Kunden in den Filialen.
Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit?
Extrem wichtig. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung in der Produktion spielen bei uns eine zentrale Rolle. Daher sind wir bereits seit 2011 auch Mitglied der Fair Wear Foundation. Gemeinsam setzen wir uns für nachhaltige und faire Produktionsbedingungen in der Textilindustrie ein. Als Quality Fashion Discounter, der ja auch immer die Preise für seine Endprodukte im Auge behalten muss, ist das natürlich eine Herausforderung. Aber unser Anspruch ist es, dass wir uns um die Menschen kümmern, die unsere Produkte produzieren. Der nächste wichtige Schritt ist, dass bei der Produktion noch mehr erneuerbare Energien genutzt werden. Da stehen viele asiatische Länder, in denen wir produzieren, noch am Anfang.
Welche Entwicklungsmöglichkeiten haben Mitarbeitende bei Takko Fashion?
Sehr viele. Denn auch nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung sollte man nie aufhören zu lernen. Daher bieten wir unseren Mitarbeitenden auch viele individuelle Weiterbildungen an. Mit dem Takko Talent Pool, unserem internen Trainee-Programm, qualifizieren wir unsere eigenen Führungskräfte im Unternehmen – beispielsweise nach einer klassischen Ausbildung. Ziel ist es, dass die jungen Menschen dann noch intensiver in die verschiedenen Bereiche bei Takko Fashion eingearbeitet werden und auch mal über den Tellerrand der eigenen Abteilung schauen.
Wie wichtig sind Fremdsprachen in Ihrer Branche?
Wir interagieren sehr international – produzieren beispielsweise in Asien und dem europäischen Ausland. Da sind gute Englisch-Kenntnisse wichtig. Ein Großteil meiner Kommunikation per Mail oder in Meetings läuft auf Englisch ab.
Wie würden Sie die Führungskultur bei Takko Fashion beschreiben?
Obwohl wir ein großer Konzern mit rund 18.000 Kolleginnen und Kollegen europaweit sind, ist unsere Arbeitsatmosphäre eher wie in einem Familienunternehmen. Wir führen auf Augenhöhe, haben eine offene Duz-Kultur und einen wertschätzenden Umgang miteinander. Dazu gehört beispielsweise, Mitarbeitenden (und sich selber) zuzugestehen, auch mal Fehler zu machen. Denn nur wer mutig ist, kann sich und das Unternehmen weiterentwickeln – und da sind Fehler unumgänglich.
Welche Auswirkungen hatte Corona auf das Geschäft?
Takko Fashion hatte 2019 sein zweitbestes Geschäftsjahr. Und dann mussten wir plötzlich Anfang 2020 über Wochen und Monate unsere Filialen schließen. Das war natürlich ein echter Alptraum. Um unsere Mitarbeitenden und Lieferanten zu schützen, haben wir aber keine Aufträge storniert, sondern versucht, die bereits vorhandenen Stoffe, Materialien und Schnittmuster so anzupassen, dass wir diese dann für die nächste Herbstkollektion nutzen konnten. Eine gute Strategie, denn so hatten wir wenig Lieferprobleme, als die Corona-Lage sich etwas beruhigt hatte. Nachdem wir unsere Stores wieder öffnen konnten, hat unser Geschäft schnell wieder an Fahrt aufgenommen.
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