Viele Feiertage fallen 2021 auf ein Wochenende. Wer geschickt plant, kann trotzdem aus 27 Urlaubstagen bis zu 57 freie Tage machen – sofern der Chef mitspielt.
Hängebrücke in Österreich
Wer die Brückentage 2021 gut nutzt, kann seine freien Tage mehr als verdoppeln.
Bild: Daniel J. Schwarz/Unsplash
Düsseldorf Was war das nur für ein Jahr: Viele Grenzen waren dicht, für viele Länder bestanden Reisewarnungen der Behörden. Und so verbrachten viele Deutsche ihren Urlaub 2020 in den eigenen vier Wänden.
Die Zulassung des Impfstoffs nährt nun die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr besser werden dürfte – und ausgedehnte Urlaube auch im Ausland wieder möglich sind. Die ersten Angestellten dürften schon planen.
Ohnehin verlangen viele Unternehmen, dass ihre Beschäftigten den Urlaub für 2021 in den ersten Wochen des Jahres einreichen. Laut Gesetz stehen jedem Beschäftigten 20 Tage pro Jahr zu.
Doch viele Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen sind großzügiger, im Schnitt haben die Deutschen 28 Urlaubstage pro Jahr. Wer diese geschickt um die Brückentage legt, kann seine freie Zeit sogar mehr als verdoppeln.
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Die Handelsblatt-Urlaubsplanung 2021 zeigt, wie Beschäftigte in Bayern und Baden-Württemberg aus 27 Urlaubstagen bis zu 57 freie Tage machen können. Gerade in den nördlicheren Bundesländern ist nicht so viel drin, weil es dort weniger Feiertage gibt. Immerhin: Durch geschickte Planung können Beschäftigte aus 23 Urlaubstagen 44 freie Tage herausholen.
Beim ersten Blick in den Kalender sieht es allerdings schlecht aus: 2021 ist nicht gerade arbeitnehmerfreundlich. Mit dem Tag der Arbeit (Samstag, 1. Mai), dem Tag der Deutschen Einheit (Samstag, 3. Oktober) sowie den beiden Weihnachtsfeiertagen (Samstag, 25. und Sonntag, 26. Dezember) fallen gleich vier bundesweite Feiertage auf ein Wochenende.
Auch Mariä Himmelfahrt (15. August), ein arbeitsfreier Tag im Saarland und in Teilen Bayerns, liegt auf einem Sonntag. Das Gleiche gilt für den Reformationstag (31. Oktober), der ansonsten in allen norddeutschen und ostdeutschen Bundesländern (bis auf Berlin) frei wäre.
Urlaubstage: 5 (4)
Freie Tage: 10
Gilt: bundesweit (in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt)
Neujahr fällt 2021 auf einen Freitag, das lange Wochenende ist gesichert. Wer ruhiger ins neue Jahr starten will, der sollte die erste Kalenderwoche (4. bis 8. Januar) freinehmen. So werden aus fünf eingesetzten Urlaubstagen gleich zehn freie Tage.
Noch besser haben es Beschäftigte in Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt. Dort ist der Dreikönigstag am 6. Januar ein Feiertag. Für zehn freie Tage müssen die Angestellten dort lediglich vier Tage einsetzen.
Urlaubstage: 8
Freie Tage: 16
Gilt: bundesweit
Wie in jedem Jahr lassen sich die freien Tage zu Ostern verdoppeln: Karfreitag (2. April) und Ostermontag (5. April) sind gesetzliche Feiertage. Wer in der Woche vor und nach Ostern Urlaub nimmt, muss dafür acht Urlaubstage investieren, bekommt mit den umliegenden Wochenenden aber an 16 Tagen frei.
Wer nicht so viel Urlaub benötigt, kann alternativ mit vier Urlaubstagen in einer der genannten Wochen auf immerhin zehn freie Tage am Stück kommen.
Urlaubstage: 10
Freie Tage: 18
Gilt: bundesweit
In jedem Bundesland sind Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 13. Mai) und Pfingstmontag, 24. Mai beliebte Feiertage, die sich mit wenigen Tagen Urlaubseinsatz geschickt verlängern lassen. Einfachste Idee: Den Brückentag nach Christi Himmelfahrt freinehmen: Aus einem Urlaubstag wird somit ein verlängertes Wochenende mit vier freien Tagen.
Wer Christi Himmelfahrt mit Pfingsten verbindet, der bekommt für zehn Urlaubstage 18 freie Tage am Stück. Vorausgesetzt, der Urlaubsantrag für den 14., 17., 18., 19., 20., 21. sowie den 25., 26., 27. und 28. Mai wird genehmigt.
Urlaubstage: 1
Freie Tage: 4
Gilt: in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Teilen von Sachsen und Thüringen
Auch der katholische Feiertag Fronleichnam bietet die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende – zumindest in sechs Bundesländern und in Teilen von Sachsen und Thüringen. Dazu einfach den Brückentag am Freitag, 4. Juni freinehmen.
Wer in den genannten Ländern arbeitet und im Frühsommer das Maximum an freien Tagen herausholen will, der verbindet Christi Himmelfahrt gleich mit Pfingsten und Fronleichnam. Dann werden aus 14 Urlaubstagen vom 14. Mai bis 4. Juni insgesamt 25 freie Tage am Stück.
Eine andere Idee: Pfingsten und Fronleichnam kombinieren. Unter Einsatz von acht Urlaubstagen kommt man auf 16 freie Tage (vom 22. Mai bis 6. Juni).
Urlaubstage: 4
Freie Tage: 9
Gilt: in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland
Nach einer längeren Durststrecke haben Beschäftigte aus fünf Ländern Gelegenheit, über Allerheiligen freizumachen. Der 1. November fällt auf einen Montag, ein längeres Wochenende ist also ohnehin drin. Und wer vier Urlaubstage investiert (2. bis 5. November), kann sich auf neun Tage ohne Arbeit freuen.
Urlaubstage: 4
Freie Tage: 9
Gilt: in Sachsen
Nach demselben Prinzip können Beschäftigte in Sachsen Freizeit herausholen. Der evangelische Buß- und Bettag ist immer mittwochs: vier Urlaubstage bringen also neun Tage am Stück. Alternativ können Beschäftigte mit zwei Urlaubstagen (18. und 19. November) eine fünftätige Auszeit bekommen.
So hilfreich die Urlaubsplanung auch sein mag: Nicht jeder wird in den Genuss all dieser freien Tage kommen. Zwar müssen Betriebe auf die Urlaubswünsche ihrer Angestellten eingehen, doch kein Arbeitnehmer hat das Recht, immer an seinem Wunschtermin freinehmen zu dürfen, sagt Arbeitsrechtler Sebastian Schröder, Inhaber der Kanzlei Emplaw in Viersen. „Der Arbeitgeber kann den Urlaub der Beschäftigten durchaus steuern, um zu verhindern, dass alle gleichzeitig freimachen.“
Bei der Urlaubplanung würden vor allem Eltern mit schulpflichtigen Kindern bevorzugt, weil diese schließlich nur in den Ferien in Urlaub fahren könnten, so der Jurist. Auch die Betriebszugehörigkeit oder die Erholungsbedürftigkeit hätten Einfluss darauf, wessen Wünsche zuerst genehmigt werden.
Und dem eigenen Fortkommen auf der Karriereleiter dürfte es auch nicht gerade förderlich sein, nur darauf bedacht zu sein, möglichst viel freizuhaben.
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