Digitalisierung bietet die Chance, den CO2-Ausstoß über den gesamten Lebenszyklus der Produkte und die ganze Lieferkette hinweg zu minimieren, sagt Lena Sellgren.
Lena Sellgren
Lena Sellgren ist Chefvolkswirtin von Business Sweden.
Bild: Business Sweden
Innerhalb kurzer Zeit wurde die Welt von zwei großen Krisen heimgesucht. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine verursachen unermessliches menschliches Leid und schädigen die Weltwirtschaft schwer. Trotz dieser Tragödien dürfen wir mit einem gewissen Optimismus in die Zukunft blicken. Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen schon seit Langem auf der Tagesordnung, jetzt geht es mit Riesenschritten vorwärts.
Die beiden Krisen haben große Schwachstellen aufgezeigt und die dringende Notwendigkeit eines neuen Denkens deutlich gemacht. Dies setzt die Gesellschaften unter Druck, sich zu wandeln, aber noch mehr die Schwerindustrie, in der eine Umstellung auf umweltfreundliche Lieferketten dringend erforderlich ist.
Die Pandemie hat die Digitalisierung beschleunigt und neue Wege der Kommunikation, des Treffens, der Analyse und der Geschäftstätigkeit eröffnet. Der Krieg in der Ukraine wird den grünen Wandel wahrscheinlich beschleunigen, zumindest in Europa, das von Gas- und Ölimporten aus Russland unabhängig werden will. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat deutlich gezeigt, dass der Übergang zu sauberer Energie auch eine Frage der nationalen Sicherheit ist.
Die EU muss den grünen Wandel anführen, nicht zuletzt, um ihr eigenes ehrgeiziges Ziel der Kohlenstoffneutralität bis 2050 zu erreichen. Doch es ist kein Geheimnis, dass Europa von russischen Öl- und Gasimporten abhängig ist. Trotz umfangreicher Investitionen in erneuerbare Energiequellen sind Öl, Gas und Kohle nach wie vor unverzichtbare Energieträger für die Weltwirtschaft.
Solar-, Wind- und Wasserkraft sind Schlüssel für den grünen Wandel, doch der Zugang zu erneuerbaren Energien ist noch begrenzt. Das verarbeitende Gewerbe, das für ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, hat nun die einmalige Chance, die Digitalisierung zu nutzen, um die Kohlenstoffemissionen zu senken.
Die Klimawirkungen von Zwischenprodukten werden durch deren Emissionen über den gesamten Lebenszyklus bestimmt – von Produktion über Transport bis zu Nutzung und Entsorgung. Die Frage ist, wie die globalen Lieferketten der Hersteller in die Maßnahmen der Industrie einbezogen werden, die die Kohlenstoffemissionen verringern sollen.
Dies ist eine Facette der Produktionsabläufe, bei der Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Durch den verbesserten Zugang zu Daten, Transparenz und Überwachung verfügen Fertigungsunternehmen heute über neue Möglichkeiten, Lieferketten unter diesem Aspekt zu analysieren.
Außerdem können Fertigungsunternehmen durch einen vertieften Wissensaustausch mit Zulieferern und die sorgfältige Aushandlung neuer Partnerschaften eine grüne Lieferkette auf jeder Ebene aufbauen, von Anfang bis Ende. Das wäre der grüne Wandel, den die Industrie braucht.
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