Die Ausrichtung auf Luxus und Elektro wird an der Börse belohnt. Die Porsche-Konkurrenten haben da offenbar noch Potenzial.
Porsche-Chef Oliver Blume vor der Frankfurter Börse
Der Sportwagenbauer Porsche wird beim Börsengang mit gut 76 Milliarden Euro höher bewertet als die wesentlich größeren Rivalen Mercedes und BMW.
Bild: dpa
Das war ein fulminanter Start: In den ersten Handelsstunden legte die Porsche-Aktie an der Börse kräftig zu. Dann jedoch wurde die Kursentwicklung vom schwachen Handelsumfeld ausgebremst.
Der Start zeigt dennoch: Energiekrise hin, Rezession her – die Aktien des Sportwagenbauers mit Luxusanspruch laufen auch gegen einen abrauschenden Markt.
Wahrscheinlich hätte man in einem anderen Börsenumfeld deutlich mehr einnehmen können. Es bleibt das Geheimnis des VW-Konzerns und seiner dominierenden Großaktionäre Porsche und Piëch, warum deren wertvollstes Asset ausgerechnet jetzt auf den Markt musste.
Aber auch so wird Porsche mit gut 76 Milliarden Euro höher bewertet als die wesentlich größeren Rivalen Mercedes mit 58 Milliarden und BMW mit 47 Milliarden. Die beiden stolzen deutschen Premiumanbieter verkaufen jeweils zehnmal mehr Autos als der Sportwagenkonzern.
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Beide liefern wie Porsche stramm Rekordergebnisse, allein BMW könnte in diesem Jahr ein Nettoergebnis von 15 Milliarden Euro einfahren. Aber viel mehr als den Buchwert billigt die Börse BMW und Mercedes nicht zu. Die beiden großen Autokonzerne werden gehandelt, als hätten sie ab morgen keine Zukunft mehr.
Das ist sicher übertrieben. Doch an der Börse werden Erwartungen gehandelt und die Investoren setzen auf Luxus und Elektro. Hier war Porsche in den vergangenen Jahren konsequenter als die Rivalen. 2018 verkündete Porsche den Ausstieg aus der Dieseltechnik, 2019 lief mit dem Taycan der erste ernsthafte deutsche Tesla-Konkurrent vom Band.
Erst jetzt beginnen BMW und Mercedes attraktive Elektroautos in relevanten Stückzahlen zu produzieren, leben müssen sie aber noch lange vom Verbrenner.
BMW und Mercedes haben umfangreiche Transformationspläne in Richtung Elektromobilität. Diese müssen jetzt mit Modellen und steigenden Verkäufen unterfüttert werden. Erst dann werden die beiden Autokonzerne wieder höher bewertet – Rekordergebnisse hin oder her.
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