Halbleiter-Aktien gehören zu den größten Verlierern. Das ist ein Warnsignal für die Anleger. Doch es gibt auch Hoffnung.
Chipherstellung in China
Die Branche bekommt die Probleme der Weltwirtschaft zu spüren.
Bild: AP
Es scheint paradox: Als die Branche am Anschlag produzierte und dennoch die Nachfrage nicht ausreichend bedienen konnte, sodass die Preise und damit Gewinne immer weiter stiegen, sind die Kurse der Chipaktien eingebrochen. Weltweit verlor der Sektor seit Jahresbeginn rund 40 Prozent an Wert - fast doppelt so viel wie der Gesamtaktienmarkt.
Das ist auf den ersten Blick bemerkenswert, schließlich bleiben die langfristigen Aussichten des Sektors ausgezeichnet. Ob Automobil, Handel oder Maschinenbau: Kaum eine Branche kommt angesichts der immer umfassenderen Digitalisierung ohne Halbleiter mehr aus. Der Bedarf steigt und steigt.
Wenn also jetzt Nvidia, Intel, Samsung, Infineon & Co. in Zukunft nicht noch weiter an Kurswert verlieren, obwohl der Abschwung in der Realwirtschaft mehr und mehr sichtbar wird, braucht sich niemand ernsthaft zu wundern. Anlegerinnen und Anleger haben dieses Szenario bereits seit Ende vergangenen Jahres vorweggenommen. Wieder einmal wurde die Börse ihrem Ruf als Frühindikator gerecht.
Dazu gehört aber auch, dass die Gesamtaktienmärkte den erhofften Boden wohl noch nicht erreicht haben dürften, trotz zuletzt vielversprechender Kurssteigerungen. Verglichen mit dem abgestürzten Halbleitersektor geht es vielen anderen Branchen an der Börse immer noch vergleichsweise gut.
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Kommt es aber zur befürchteten Rezession in Europa und weiten Teilen der industrialisierten Welt, womit so gut wie alle Ökonomen rechnen, dann haben Aktien in Branchen wie Luftfahrt, Luxus und Handel noch reichlich Abschwungspotenzial. Zumal hier die Voraussetzungen und vor allem Zukunftsaussichten keinesfalls besser sind als in der Halbleiterbranche.
Diese dürfte wohl als Erste aus dem Tal der Börsen-Baisse finden und schließlich auch damit ihrem Ruf als Branchen-Frühindikator gerecht werden.
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