Die deutsche Gründerszene wird international wettbewerbsfähig. Die Rahmenbedingungen für Start-ups sind noch nicht perfekt, aber es geht vorwärts.
Start-up-Konferenz in Berlin
In der Hauptstadt ist das Start-up-Ökosystem inzwischen so stark, dass es den Ansprüchen der globalen Investoren genügt.
Bild: dpa
Stolze 60 Millionen Dollar für ein Start-up aus Würzburg von global renommierten Kapitalgebern wie Atomico und Siemens: Der Fall Scoutbee zeigt erneut, dass Gründer aus Deutschland mit echten Innovationen die Chance haben, den Weltmarkt zu bearbeiten. Die Zeit, in der deutsche Gründer als bloße Kopisten belächelt wurden, die Geschäftsmodelle aus den USA plump nachbauen, ist längst vorbei.
Das ist einer der Gründe dafür, dass Risikokapital aus Asien und den USA verstärkt auf den deutschen Markt fließt. Und noch etwas zeigt der Fall: Internationalisierung bedeutet nicht mehr, dass die jungen Unternehmen abwandern. Vor einigen Jahren war es noch üblich, dass internationale Investoren nach ihrem Einstieg eine Holding in den USA installierten.
Diese überflüssige und teure Konstruktion ist nicht mehr Usus. Scoutbee verlagert stattdessen seinen Schwerpunkt innerdeutsch von Würzburg nach Berlin. In der Hauptstadt ist das Start-up-Ökosystem inzwischen so stark, dass es den Ansprüchen der globalen Investoren genügt. Die Software-Gründer wollen dennoch die USA erobern – dafür reicht allerdings eine Zweigstelle in Washington, D.C.
Das heißt noch nicht, dass alle Rahmenbedingungen für Gründer hierzulande super wären. Wünschenswert ist es, deutsche Investoren würden in die größeren Wachstumsfinanzierungsrunden stärker einsteigen. Der neu aufgestellte Start-up-Verband verweist zudem und zu Recht auf rechtliche Hürden etwa bei der international üblichen Incentivierung von Gründern.
Insgesamt holt die deutsche und europäische Gründerszene allerdings deutlich auf. Unternehmen wie Scoutbee haben das Potenzial, sich zu globalen Spielern zu entwickeln. Deutschland kann dabei auf klassische Stärken setzen. Auch das zeigt Scoutbee: In der Industrie ist der Standort traditionell stark und hochinnovativ. Das strahlt auf die neue Generation der Gründer ab. Für die Gründerszene und die gesamte Wirtschaft ist das ein Grund mehr Selbstbewusstsein zu zeigen.
Mehr: Software für Beschaffungsspezialisten zieht Investoren an. Das Start-up Scoutbee sammelt Gelder von VC-Investoren Atomico, Lakestar und Next47 ein.
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