PremiumDer Rohstoffkonzern will Metalle aus alten E-Batteriezellen aufbereiten. Das Material soll aus einer geplanten Gigafactory des britischen Batteriezellen-Start-ups Britishvolt kommen.
Firmensitz von Glencore in Baar
Der Schweizer Rohstoffriese steigt in das Recycling von E-Auto-Batterien ein.
Bild: Reuters
Zürich Der Bergbaukonzern Glencore steigt in das Recycling alter Lithium-Ionen-Akkus von Elektroautos ein. Dafür hat der Schweizer Konzern ein Joint Venture mit dem britischen Batteriezellen-Start-up Britishvolt gegründet, wie beide Unternehmen am Donnerstag bekannt gaben. Glencore will eine Recyclinganlage in Großbritannien aufbauen. Sie soll Mitte 2023 in Betrieb gehen und mindestens 10.000 Tonnen Altbatterien pro Jahr recyceln können.
Das Material soll aus einer geplanten Gigafactory von Britishvolt in der Nähe von Blyth nördlich von Newcastle kommen. Britishvolt hat ehrgeizige Pläne, eine Produktion von Batteriezellen mit einer Kapazität von 30 Gigawattstunden in Großbritannien aufzubauen. Dafür hat sich das Start-up unter anderem die Unterstützung des britischen Staates gesichert. Glencore hatte bereits im August vergangenen Jahres eine strategische Partnerschaft mit Britishvolt zur Lieferung des Batteriemetalls Kobalt vereinbart.
David Brocas, Chefhändler für Kobalt bei Glencore, sagt: „Die Recycling-Partnerschaft ergänzt unsere langfristige Liefervereinbarung von Kobalt aus verantwortungsvollen Quellen.“ Timon Orlob, Chief Operating Officer von Britishvolt, erklärt: „Das Joint Venture hilft uns dabei, eine nachhaltige Batterie-Lieferkette aufzubauen.“
Die Partnerschaft mit Britishvolt ist ein weiterer Schritt von Glencore, die Produktion und den Handel mit Batteriemetallen zu stärken. Der Rohstoffkonzern ist bereits heute einer der führenden Produzenten von Kupfer sowie der weltgrößte Kobalt-Produzent. Auch andere Batteriemetalle wie Nickel und Zink baut Glencore in seinen Minen ab.
Allerdings ist das Unternehmen bislang nicht in der Lithium-Produktion aktiv. Das Metall erhält das Unternehmen künftig aus dem Recycling. Die Übernahme einer Lithium-Mine sei jedoch vorerst nicht geplant, hatte Glencore-Chef Gary Nagle zuletzt betont.
Der Fokus auf Batteriemetalle ist Teil von Nagles Strategie, die Abhängigkeit des Konzerns von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Glencore hat im vergangenen Jahr rund 103 Millionen Tonnen Kohle gefördert, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Produktionsbericht hervorgeht. Zudem ist das Unternehmen in der Förderung und dem Handel mit Rohöl aktiv.
Nagle will die Kohleproduktion jedoch schrittweise abwickeln. Ab 2050 soll Glencore CO2-neutral sein. Einnahmen sollen in Zukunft immer stärker Industriemetalle bringen, die für den grünen Umbau der Wirtschaft benötigt werden.
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