Die Bundesregierung will die Zusammenarbeit mit dem nordamerikanischen Land intensivieren. Grüner Wasserstoff dürfte das dominierende Thema sein.
Robert Habeck (links) und Olaf Scholz
Der Vizekanzler Habeck und der Kanzler werden zusammen nach Kanada reisen.
Bild: IMAGO/Emmanuele Contini
Toronto Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird Kanzler Olaf Scholz (SPD) bei dessen geplanter Reise nach Kanada ab 21. August begleiten, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz dem Handelsblatt bestätigte. Die Bundesregierung will seine Energiepartnerschaft mit Kanada vertiefen, um unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.
Wie mehrere Quellen berichten, soll es bei der Reise von Kanzler und Vizekanzler vorrangig um das Thema grünen Wasserstoff und mögliche Energie- und Wissenschaftsbeziehungen gehen. Grüner Wasserstoff wird unter Einsatz von erneuerbaren Energien wie Windenergie erzeugt.
Um grünen Wasserstoff ging es auch schon im Mai dieses Jahres, als Habeck mit dem kanadischen Wirtschafts- und Innovationsminister François-Philippe Champagne zusammentraf.
Damals erklärte Habeck, dass Kanada viele Möglichkeiten biete, insbesondere wenn es darum gehe, die Versorgung mit verflüssigtem Gas (LNG) perspektivisch mit dem Umstieg auf emissionsfreien Wasserstoff zu verbinden.
An der Ostküste Kanadas, in Neufundland, ist beispielsweise ein großer Windpark geplant, der für die Wasserstofferzeugung genutzt werden soll. Kanada verfügt bisher über kein für Exportzwecke nach Europa geeignetes LNG-Terminal.
Über konkrete Wasserstoffprojekte ist bisher nichts bekannt, aber die Minister hatten damals angekündigt, bei einem zeitnahen Besuch Habecks in Kanada weiter über die Pläne sprechen zu wollen. Dazu könnte es nun voraussichtlich Ende August kommen.
Wie es aus Wirtschaftskreisen heißt, wird auch der CEO von Siemens Energy, Christian Bruch, den Kanzler nach Kanada begleiten. Bei Montreal hat die Firma ein Werk, wo die Turbinen der Pipeline Nord Stream 1 gewartet werden.
Scholz, Bruch
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besuchte mit Christian Bruch (r.), CEO von Siemens Energy, die in Kanada gewartete Turbine.
Bild: dpa
Die Wartung und Verschiffung einer Nord-Stream-1-Turbine hatte in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Die russische Regierung und der Energiekonzern Gazprom auf der einen Seite und Siemens Energy auf der anderen Seite warfen sich gegenseitig vor, die reibungslose Auslieferung und den Einbau zu behindern. Scholz machte bei einem Besuch der Turbine mit CEO Bruch Russland für die Verzögerung beim Rücktransport der Gasturbine verantwortlich.
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