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01.02.2019

02:35

Aus für Lockheed Martin

Bundeswehr entscheidet sich gegen US-Tarnkappenbomber F-35

Die US-Tarnkappenbomber F-35 von Lockheed Martin sind aus dem Rennen um die Tornado-Nachfolge. Die Bundeswehr will mit Airbus oder Boeing verhandeln.

Die deutsche Bundeswehr hat sich gegen die Kampfjets des US-Waffenherstellers Lockheed Martin erschienen. AP

Tarnkappenbomber F-35

Die deutsche Bundeswehr hat sich gegen die Kampfjets des US-Waffenherstellers Lockheed Martin erschienen.

Berlin Die Bundeswehr hat sich zur Ablösung ihrer alternden Tornado-Jets nach Angaben aus Kreisen des Verteidigungsministeriums gegen die Beschaffung des US-Tarnkappenbombers F-35 von Lockheed Martin entschieden. Stattdessen werde nur noch geprüft, ob F/A-18-Jets von Boeing oder Eurofighter von Airbus gekauft werden sollten, verlautete am Donnerstagabend aus dem Ministerium.

Zudem wurde bekannt, dass die 33 ältesten Eurofighter der Luftwaffe, die nur sehr begrenzt einsatzfähig sind, durch moderne Eurofighter ersetzt werden sollen. Airbus kann sich damit auf mindestens einen milliardenschweren Auftrag einstellen.

An der sogenannten nuklearen Teilhabe will die Bundesregierung trotz der Ausmusterung des Tornados festhalten. „Wir wollen die Rolle und die Fähigkeiten des Tornado erhalten“, hieß es. Die Luftwaffe hat bisher in Büchel rund 45 Tornado-Jets stationiert, die im Krisenfall amerikanische Atombomben zum Ziel tragen sollen. Andere deutsche Flugzeuge verfügen über diese Fähigkeit nicht.

Die amerikanische F-18 war dafür allerdings in der Vergangenheit bereits zertifiziert. Sie beherrscht außerdem eine weitere Fähigkeit, die in der Nato selten und heiß begehrt ist und bei der Bundeswehr derzeit vom Tornado übernommen wird: Sie kann feindliche Flugabwehr-Radare orten und bekämpfen. Für den Eurofighter müsste diese Technologie erst entwickelt werden.

Ob die USA unter den aktuellen politischen Verhältnissen ein europäisches Flugzeug wie den Eurofighter für ihre Atombomben zertifizieren würden, gilt als unsicher. Airbus geht jedoch davon aus.

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Bislang taxierte das Verteidigungsministerium die Entwicklungsausgaben auf 972 Millionen Euro. Nun sind die Schätzungen deutlich nach oben korrigiert worden.

„Der Eurofighter kann, wie in Großbritannien, alle Fähigkeiten des Tornados übernehmen“, betonte ein Sprecher. Im Verteidigungsministerium hieß es, man werde nun bei Boeing und Airbus Informationen zu Betrieb, Wirtschaftlichkeit und Zeitlinien einholen.

„Wenn diese Informationen vorliegen, kann die endgültige Entscheidung fallen, ob die F-18 oder der Eurofighter die Überbrückung bis zur Einführung des europäischen Kampfflugzeugs der nächsten Generation darstellen soll“, sagte ein Insider.

Die Bundeswehr fliegt den Tornado seit 35 Jahren und verfügt momentan noch über 85 der Jets. Zudem besitzt die Luftwaffe 143 Eurofighter, darunter 33 alte Maschinen aus der ersten Lieferung. Ihr Ersatz durch neue Jets wird seit langem erwartet. Langfristig arbeiten Deutschland und Frankreich an der Entwicklung eines Kampfjets der nächsten Generation, über den die Bundeswehr ab etwa 2040 verfügen soll.

Von

rtr

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