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26.09.2021

18:56

Die Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021: Olaf Scholz von der SPD, Annalena Baerbock für die Grünen und Armin Laschet für die CDU. dpa

Wer folgt auf Angela Merkel?

Die Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021: Olaf Scholz von der SPD, Annalena Baerbock für die Grünen und Armin Laschet für die CDU.

Baerbock, Laschet, Scholz

Die Kanzlerkandidaten zur Bundestagswahl 2021 – wer folgt auf Angela Merkel?

Von: Ben Mendelson

Die Kanzlerschaft von Angela Merkel endet 2021. Doch wer wird ihr Nachfolger? Die Spitzenkandidaten der großen Parteien im Überblick.

Düsseldorf 2021 endet die Ära von Kanzlerin Angela Merkel. Am 26. September haben die Bürgerinnen und Bürger bei der Bundestagswahl über das Parlament indirekt eine neue Kanzlerin oder einen neuen Kanzler gewählt. Doch wer Merkels Nachfolge antritt, ist noch völlig offen. In diesem Artikel finden Sie die Optionen: Wer wird Kanzler?

Im Wahlkampf debattierten in drei TV-Triellen Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) über ihre politischen Vorstellungen. In den anschließenden Zuschauer-Befragungen wurde Olaf Scholz drei Mal als Sieger wahrgenommen.

Doch wer sind die Spitzenkandidaten der großen Parteien eigentlich? Und wie wurden sie nominiert? Ein Überblick der Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen und die Spitzenkandidaten von FPD, AfD und Linkspartei für die Bundestagswahl 2021.

CDU/CSU-Kanzlerkandidatur: Armin Laschet

Für CDU und CSU zieht Armin Laschet als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf. dpa

CDU-Chef Armin Laschet

Für CDU und CSU zieht Armin Laschet als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf.

Die Union hat den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 nominiert. Mitte April stimmte der CDU-Bundesvorstand über die K-Frage ab: 31 Vorstandsmitglieder votierten für den NRW-Ministerpräsidenten und CDU-Chef Laschet. Auf seinen Herausforderer, den CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, entfielen neun Stimmen. Söder gab bekannt, dass er die Entscheidung für Laschet akzeptiere. Damit ist die Frage nach dem Kanzlerkandidaten der Union beantwortet. Nur Markus Söder stellt das immer wieder in Frage und gab Laschet öffentlich wiederholt Ratschläge. Innerhalb der Partei sorgte das für schlechte Stimmung.

Grünen-Kanzlerkandidatin: Annalena Baerbock

Die Grünen-Vorsitzende ist Kanzlerkandidatin der Grünen. dpa

Annalena Baerbock

Die Grünen-Vorsitzende ist Kanzlerkandidatin der Grünen.

Die Grünen haben die Parteivorsitzende Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin nominiert. Baerbock wurde am 12. Juni auf dem Bundesparteitag ihrer Partei mit 98,6 Prozent der Stimmen bestätigt. Sie war bereits Mitte April als Kanzlerkandidatin der Grünen nominiert worden. Baerbock könnte also nach Angela Merkel die zweite Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland werden. Zumindest sah es im Juni so aus. Da lagen die Grünen in den Umfragewerten kurzzeitig vor der CDU. Vor der Wahl änderte sich die Lage. Und am 26. September wurden die Grünen nur drittstärkste Kraft, obwohl sie das beste Ergebnis in ihrer Parteigeschichte holten.

SPD-Kanzlerkandidat: Finanzminister Olaf Scholz

Für die SPD tritt Olaf Scholz als Kanzlerkandidat an. dpa

Finanzminister Olaf Scholz

Für die SPD tritt Olaf Scholz als Kanzlerkandidat an.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hat ihren Kanzlerkandidaten als erstes vorgestellt: Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz. Der frühere Hamburger Oberbürgermeister wurde im Sommer 2020 auf Vorschlag von Präsidium und Parteivorstand der SPD nominiert. Zuvor hatte er sich vergeblich um das Amt des SPD-Parteichefs beworben. Auf dem SPD-Parteitag wurde Olaf Scholz am 9. Mai von den Delegierten als Kanzlerkandidat der Partei bestätigt.

Scholz' Rolle im Cum-Ex-Steuerskandal und die ungenügende Ausstattung der Bafin im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal brachten ihm zuletzt Kritik ein. Seine Partei landete laut vorläufigem Endergebnis mit 25,7 Prozent vor der Union und stellt im neuen Bundestag die größte Fraktion.

FDP-Spitzenkandidat: Parteichef Christian Lindner

Die FDP nominierte Lindner als Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl. dpa

FDP-Chef Christian Lindner

Die FDP nominierte Lindner als Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl.

Die FDP nominierte den Parteichef Christian Lindner auf ihrem digitalen Bundesparteitag am 14. Mai als Spitzenkandidaten. Auf dem Parteitag wurde Lindner auch als Parteichef der FDP wiedergewählt. Seit 2013 ist er Vorsitzender der Liberalen, er führte sie auch 2017 als Spitzenkandidat zurück in den Bundestag. Zudem ist Lindner der bekannteste FDP-Politiker. 

Im Bundestags-Wahlkampf zeigte er wenig Zurückhaltung. Lindner griff etwa Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet direkt an: „Die letzten Wochen haben die Zweifel verstärkt, ob Armin Laschet die Führungskraft hat, die Anliegen der Grünen nach Umverteilung, Bevormundung und Subventionierung zurückzuweisen“, sagte Lindner Mitte August der „Bild am Sonntag“. „Da die CDU inhaltlich nichts bietet, stehen wir allein für wirtschaftliche Vernunft.“ Wichtig sei es, „dass nicht die Grünen mit Herrn Habeck den nächsten Finanzminister stellen, sondern die FDP“. Lindner hat selbst Ambitionen bekräftigt, nach der Bundestagswahl Finanzminister werden zu wollen.

AfD-Spitzenduo: Tino Chrupalla und Alice Weidel

Die AfD gab am 25. Mai bekannt, dass Parteichef Tino Chrupalla und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel als Spitzenduo für die Partei antreten. Knapp die Hälfte der AfD-Mitglieder hatte sich an der Online-Abstimmung beteiligt. Auf Chrupalla und Weidel entfielen 71 Prozent der Stimmen. 27 Prozent der Abstimmenden unterstützten die Kandidatur von Joachim Wundrak und Joana Cotar.

Das Votum der AfD-Mitglieder wird in Medienberichten als Richtungsentscheidung bezeichnet: Wundrak und Cotar hatten sich als gemäßigte AfD-Vertreter positioniert. Chrupalla hingegen genießt die Unterstützung der Rechtsaußen-Strömung um den Thüringer Landeschef Björn Höcke, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Bestrebung eingestuft wird. Weidel hatte sich früher für einen Ausschluss von Höcke aus der AfD eingesetzt, ihren Kurs später aber geändert.

Linke-Spitzenkandidatur: Dietmar Bartsch und Janine Wissler

Der Bundesvorstand der Linkspartei hat Janine Wissler und Dietmar Bartsch als Spitzenduo für die Bundestagswahl nominiert. Das gab die Partei Anfang Mai bekannt. Der Fraktionsvorsitzende im Bundestag Bartsch war bereits im Bundestagswahlkampf 2017 Spitzenkandidat der Linken. Janine Wissler wurde erst im Februar 2021 neben Susanne Hennig-Wellsow zur Co-Parteichefin der Linken gewählt. Das Spitzenduo gab als Ziel für die Bundestagswahl ein zweistelliges Ergebnis für die Linken aus. Das schaffte die Partei zuletzt bei der Bundestagswahl 2009. Bei der Bundestagswahl 2021 verlor die Linkspartei allerdings deutlich an Zustimmung und scheiterte mit 4,9 Prozent der Stimmen sogar an der Fünfprozenthürde. Wieso die Linkspartei trotzdem in den Bundestag einzog, lesen Sie in diesem Stück.

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