Beim Brückengipfel stellt Bundesverkehrsminister Wissing seinen Plan vor, wie Tausende Autobahnbrücken in den kommenden Jahren saniert werden sollen.
Düsseldorf Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht bei den Autobahnbrücken großen Handlungsbedarf. Das machte der Liberale an diesem Donnerstag nach einem Brückengipfel mit Vertretern der Branche deutlich. Die intensive Beanspruchung der deutschen Infrastruktur habe Spuren hinterlassen – besonders bei den Brücken.
Erstmalig sei durch die bundeseigene Autobahn GmbH eine deutschlandweite Analyse vorgenommen worden. Von 52.386 sogenannten Teilbauwerken in Deutschland seien 8000 Teilbauwerke so marode, dass sie ausgebessert oder erneuert werden müssen. Dabei handele es sich vor allem um kleinere Brücken. Bei Autobahnbrücken ergibt sich je Richtungsfahrbahn ein Teilbauwerk.
Doch auch bekannte Negativbeispiele wie die 453 Meter lange Talbrücke Rahmede auf der Bundesautobahn 45 veranlassen den Verkehrsminister zu schnellerem Handeln. Wissing forderte einen deutlichen Fortschritt bei der Brückensanierung, um unvorhersehbare Risiken und jahrelange Sperrungen zu vermeiden.
„Das Tempo bei der Brückenmodernisierung muss verdoppelt werden“, sagte der FDP-Politiker. „Unser Land ist auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Moderne Brücken sind ein ganz wesentlicher Teil davon.“
4000 Brücken sollen bis 2030 erneuert werden. Ab 2026 sollen dafür nun 2,5 Milliarden statt einer Milliarde Euro investiert werden. Zudem soll das Fernstraßenbundesamt gestärkt werden.
Es sei in der Vergangenheit zu wenig investiert worden, sagte Wissing. Man habe es zu einem Sanierungsstau kommen lassen und die Verantwortung in die Zukunft verschoben.
Bau- und Ingenieurkapazitäten reichten nicht aus, um alle Bauwerke gleichzeitig zu sanieren. Der Fachkräftemangel sei ein großes Problem.
Daher müsse stärker priorisiert werden. Es werden Autobahnkorridore ermittelt, die vorrangig für den Verkehrsfluss sind, und diejenigen Brücken zuerst saniert, die eine herausragende logistische Bedeutung haben. Andere Infrastrukturmaßnahmen in Deutschland sollen dem Minister zufolge nicht vernachlässigt werden.
Die Autobahngesellschaft soll ein „aktives Erhaltungsmanagement“ betreiben – auch mithilfe neuer digitaler Methoden der Bauwerksanalyse. „Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie, Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden“, sagte Wissing. Er will Anreize für kürzere Bauzeiten setzen. Abstimmungszeiten sollen kürzer werden. „Wir setzen auf Dialog statt Konfrontation. Nabu und Bund zeigen große Bereitschaft.“
Müssen sich die Bürger auf mehr Staus einstellen? Es solle eben nicht zu mehr Staus kommen, beteuerte Wissing. „Wir müssen präventiv vorgehen und nicht abwarten, bis nur noch eine Vollsperrung möglich ist.“
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