Scholz zum Streit ums Heizungsgesetz: Alle haben „ein bisschen Recht“ +++ Windkraft-Nutzung in Ostsee soll bis 2030 versiebenfacht werden +++ Der Newsblog.
Erneuerbare Energien
Zum Jahresbeginn war die Windkraft nach längerer Pause wieder einmal die wichtigste Quelle für elektrischen Strom in Deutschland.
Bild: dpa
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) strebt keine rasche Festlegung auf ein mögliches Vorziehen des Kohleausstiegs von 2038 auf 2030 in Ostdeutschland an. „Da bin ich geduldig, das können wir abhängig machen von den Voraussetzungen“, sagte Habeck am Donnerstag nach einem Gespräch mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (CDU) in Potsdam. „Die Debatte um den Kohleausstieg sollte sich nach der Möglichkeit richten.“
Zunächst müssten die Voraussetzungen für einen früheren Kohleausstieg geschaffen werden etwa mit dem zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2030 und durch wasserstofffähige Kraftwerke. „Wir brauchen Bezahlbarkeit, Verlässlichkeit und Versorgungssicherheit und dann auch möglichst schnell Klimaneutralität.“
Energien Angesichts der globalen Energiekrise rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) damit, dass der weltweite Ausbau erneuerbarer Stromkapazitäten in diesem Jahr um ein Drittel steigt. Die zunehmende politische Dynamik, höhere Preise für fossile Brennstoffe und die Sorge um die Energiesicherheit förderten einen verstärkten Einsatz von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, teilte die IEA in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht in Paris mit. Erwartet werde der größte absolute Zuwachs an erneuerbarer Stromerzeugung aller Zeiten.
„Solar- und Windenergie stehen an der Spitze des schnellen Ausbaus der neuen globalen Energiewirtschaft“, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. „Die globale Energiekrise hat gezeigt, dass die erneuerbaren Energien entscheidend sind, um die Energieversorgung nicht nur sauberer, sondern auch sicherer und erschwinglicher zu machen - und die Regierungen reagieren darauf mit Bemühungen, sie schneller einzusetzen.“ Die Stromnetze müssten allerdings modernisiert und ausgebaut werden, um sicherzustellen, dass das enorme Potenzial der Sonnen- und Windenergie voll ausgeschöpft werden kann.
Russland hat sich zu einer Erweiterung der Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde (IEAA) im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bereit erklärt. Der Chef der nationalen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, versprach am Donnerstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax, „alle Handlungen“ des IAEA-Generaldirektors Rafael Grossi zu unterstützen. Dazu gehöre auch ein möglicher abermaliger Besuch des Argentiniers im größten europäischen AKW.
Grossi hatte sich im UN-Sicherheitsrat in New York einmal mehr besorgt über die Sicherheit des Kraftwerks geäußert. Er rief beide Kriegsparteien auf, einen abermaligen Beschuss der Nuklearanlage zu vermeiden. Saporischschja dürfe nicht als Militärbasis oder Waffenlager genutzt werden. Die externe Stromversorgung sei zu gewährleisten, das Werk müsse vor Sabotageakten geschützt werden.
Österreich muss sich nach Worten von Ex-OMV-Chef Gerhard Roiss darauf vorbereiten, nach 2024 kein russisches Gas mehr über die Ukraine zu bekommen. Ende nächsten Jahres laufe der Transitvertrag für den Gastransport zwischen Russland und der Ukraine aus und werde nicht verlängert, sagte er am Mittwochabend in einem Interview mit dem ORF. Der Manager war bis 2015 Chef des teilstaatlichen Öl- und Gaskonzerns OMV und hat zuletzt im Auftrag des Energieministeriums an einem Konzept für den Ausstieg aus russischen Gas mitgewirkt.
Roiss sagte, er habe den stellvertetenden ukrainischen
Energieminister gefragt, ob der Transitvertrag mit Russland verlängert werde.
"Er hat klar gesagt 'Nein'." Der Vertrag werde zwar erfüllt, aber
nicht verlängert, darauf habe man sich vorzubereiten. Der Gasverbrauch in
Österreich sei zwar zuletzt reduziert worden, die Abhängigkeit von russischen
Gas sei aber weiterhin hoch, kritisierte Roiss. Die OMV hat bis 2040 einen
Liefervertrag mit der russischen Gazprom.
Derzeit stehe genug Gas in Europa zur Verfügung, zudem seien die Lager voll und die Preise fast wieder auf Vorkriegsniveau gesunken. "Wir erleben ein Zwischenhoch. Doch das wird sich ändern, sobald kein russisches Gas mehr fließt", warnte Roiss. Seiner Ansicht nach brauche es weitere staatliche Eingriffe. Wichtig sei etwa, die Pipelinekapazitäten nach Deutschland auszubauen, um LNG-Flüssiggas nach Österreich zu bringen.
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