Plötzlich Milliardär: Mathias Döpfner, Journalist und Vorstandschef von Europas größtem Medienkonzern Axel Springer, hat sein Vermögen in diesem Jahr enorm vermehrt. Verleger-Witwe Friede Springer schenkte dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden und Vater ihres Patenkindes ein Aktienpaket im Wert von einer Milliarde Euro.
Döpfner hält nun 22 Prozent der Anteile und wurde über Nacht zum Großaktionär. Außerdem übertrug Friede Springer dem 57-Jährigen ihre Stimmrechte. Damit ist Döpfner – neben dem neuen Springer-Investor KKR – der starke Mann im Berliner Medienhaus.
Aber es sind nicht nur die finanziellen Neusortierungen, mit denen Döpfner in die Schlagzeilen gerät. Mit dem 2016 erstmals ausgelobten Axel Springer Award lockt Döpfner die Granden der US-Tech-Szene in den 19. Stock des Springer-Hochhauses: Erst Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, später Amazon-Gründer Jeff Bezos, und dieses Jahr erschien Tesla-Gründer Elon Musk. Catrin Bialek
Bild: AP
Noch vor einem Jahr war Hansi Flick nicht viel mehr als eine Notlösung. Einer, der beim FC Bayern München nach der schnellen Trennung von Niko Kovac zum „Cheftrainer auf Zeit“ wurde. Mittlerweile ist Flick beim deutschen Fußball-Rekordmeister die Hoffnung auf die Zukunft.
In 53 Pflichtspielen gewann seine Mannschaft 47-mal und holte alle Titel, die es zu holen gab: Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League, Uefa Super Cup und DFL Supercup. Folgerichtig wurde Flick zu Europas Trainer des Jahres gekürt.
Seine Arbeit wird in München in den höchsten Tönen gelobt, der Trainer selbst ist dagegen kein Lautsprecher. Flick, 55, gilt als integer, als empathisch – als einer, der das Team mitnimmt. Seine eigene sportliche Karriere musste er verletzungsbedingt schon im Alter von 28 Jahren beenden, Flick spielte in den 1980er-Jahren selbst beim FC Bayern, später wechselte er zum 1. FC Köln. Im Anschluss startete er eine Karriere als Trainer, arbeitete für Hoffenheim und Red Bull Salzburg. 2006 wurde er dann beim DFB zum Assistenten von Bundestrainer Joachim Löw berufen. Diana Fröhlich
Sie ist Anfang 2020 bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einem klaren Ziel angetreten: Geldpolitik möglichst gut und verständlich zu erklären. Dabei hat Isabel Schnabel ganz besonders auch die deutsche Öffentlichkeit im Blick. Im September 2019 hatte sie bereits im Handelsblatt, damals noch Professorin in Bonn, gewarnt: „Dass Politiker, Journalisten und Banker das Narrativ verstärken, die EZB stehle den deutschen Sparern ihr Geld, das ist gefährlich. So etwas rächt sich irgendwann.“
Die Ökonomin hat 2020 eine Fülle von Reden gehalten und Interviews gegeben, auch mit dem Youtube-Kanal „Finanzfluss“, der sich vor allem an junge Leute wendet. Während traditionell die nationalen Notenbanken im Euro-System die Geldpolitik der EZB erklären sollen, ist Schnabel de facto zur geldpolitischen Stimme in Deutschland geworden. Und sie unterstützt EZB-Präsidentin Christine Lagarde dabei, das Thema Klimaschutz stärker ins Bewusstsein zu bringen. Frank Wiebe
Bild: Sebastian Widmann für Handelsblatt
Mit der Verkündung ihres neuen Vorstandschefs ist der Commerzbank eine Überraschung gelungen. Denn Manfred Knof hatte dabei kaum jemand auf dem Zettel. Der promovierte Jurist war 2017 nach einem Streit mit Konzernchef Oliver Bäte beim Versicherer Allianz ausgeschieden. Später kümmerte er sich bei der Deutsche Bank in der zweiten Reihe um den Umbau des Privatkundengeschäfts. Ab 2021 soll Knof nun die Commerzbank wieder auf Kurs bringen.
Der Aufsichtsrat hat sich für den 55-Jährigen entschieden, weil er einen frischen Blick von außen mitbringt und sich in seiner Karriere einen Ruf als umsetzungsstarker Sanierer erworben hat. Knof hat intern bereits deutlich gemacht, dass er bei der Commerzbank großen Umbaubedarf sieht.
Einige Aufsichtsräte erwarten, dass der neue Chef die Strategiepläne des alten Vorstands, die den Abbau von rund 10.000 Stellen vorsehen, noch einmal verschärfen wird. Auseinandersetzungen mit den Arbeitnehmervertretern, die bei der Commerzbank traditionell großen Einfluss haben, sind somit sehr wahrscheinlich. Andreas Kröner
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