Alle Erkenntnisse der vergangenen Wochen zeigten zudem, dass die „Fangnetzmethode der Geheimdienste“, in der alle Daten gespeichert und analysiert werden, einen Grundrechtsschutz unmöglich mache. „Die jetzigen Aussagen der Bundesregierung werden dadurch zu hohlen Phrasen, bei der die technischen Realitäten verkannt werden“, sagte Spitz. „Datenströme durch Unterseekabel und Mailadressen lassen sich nicht der Staatsbürgerschaft zuordnen, auch in Zukunft werden private Daten Deutscher abgefischt und ausgewertet, vielleicht als wenig bedeutender Beifang nicht weiter verfolgt, der Grundrechtseingriff hat da aber schon unwiderruflich stattgefunden.“
Von Notz zeigte sich verärgert über den Verlauf der Debatte: „Zuerst hieß es, Spionage dürfe es unter Verbündeten nicht geben. Dann wurde abgewiegelt und dementiert“, sagte der Grünen-Politiker. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sei aus Washington zurückgekommen und habe versichert, es gebe keine Industriespionage gegen Deutschland. „Gleichzeitig aber wurde kein Wort über die bis heute nicht bestrittenen Fälle der Ausspionierung von Botschaften und EU-Liegenschaften verloren“, kritisierte von Notz. „Und uns fehlt bis heute eine Stellungnahme zu den ungeheuerlichen Übergriffen des britischen Geheimdienstes GCHQ beim G-20-Gipfel, alles unwiderlegte Vorwürfe.“
Pofalla hatte erklärt, dass durch die Übermittlung der Aufklärungsdaten des BND aus Ländern wie Afghanistan an die USA nach US-Angaben pro Woche drei bis vier Anschläge auf die Truppen am Hindukusch verhindert würden. Seit Januar 2011 seien durch die eigene Auswertung der Informationen 19 Anschläge auf deutsche Soldaten in Afghanistan vermieden worden, unterstrich der Kanzleramtschef. Der Forderung nach erweiterten Kontrollrechten des Parlaments gegenüber den Geheimdiensten stehe er positiv gegenüber. Hierzu würde er nach der Bundestagswahl einen interfraktionellen Antrag begrüßen.
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Kommentare (25)
Hagbard_Celine
13.08.2013, 16:02 Uhr
Das "Abkommen" ist nichts weiter als Wahlkampfhilfe für (...) Merkel.
Genauso wie das Abkommen über die "Freihandelszone" lediglich dazu dienen soll die politische Abhängigkeit von den USA zu vergrössern und zu zementieren.
Die USA sind grundsätzlich nicht beziehungsfähig und somit auch kein Partner.
Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.
dungeonlight
13.08.2013, 16:21 Uhr
Pure Heuchelei bieten einem die SPD und die Grünen !
Die SPD und die Grünen sind genau so eine der Überwachungsparteien, wie FDP und die CDU:
1. Grüne haben 44 % der als verfassungswidrig eingestuften Überwachungsgesetze zu verantworten; SPD gar 78 %, womit die SPD die Überwachungspartei Nr. 1 in Deutschland ist - daten-speicherung.de/index.php/ueberwachungsgesetze/
2. Mitwisser & -täter bei weltweiten Totalüberwachung laut einer Reihe von Geheimdienstexperten & hochrangigen NSA-Mitarbeitern. Neuster Nachweis dafür: 2003 erhielten über 200 US-Firmen - unter ihnen viele Firmen, die als verlängerter Arm der NSA fungieren - durch die Bundesregierung ganz offiziell eine Sondergenehmigung für Überwachung in Deutschland: http://www.heute.de/Spionage-Offiziell-erlaubt-29086038.html
3. Grüne haben kürzlich Bestandsdatenauskunft in Schleswig-Holstein zugestimmt, die PRISM sehr ähnelt; SPD hab der Bestandsdatenauskunft auf Landesebene und ihrer verschärfenden Überarbeitung auf Bundesebene zugestimmt; die Ersteinführung auf Bundesebene haben wir auch Rot-Grün zu verdanken.
4. Grüne werden sich einer Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung im Regierungsfall nicht versperren; SPD will gar die Vorratsdatenspeicherung unbedingt einführen
5. Kein Gegenkonzept zum Überwachungsskandal
Dem Wähler bleibt zur Bundestagswahl nur eine Partei, die nicht im Überwachungsskandal mit drin steckt und glaubhaft gegen diesen arbeitet, und das ist die Piratenpartei.
rettig
13.08.2013, 16:56 Uhr
SPD und Grüne hätten besser die Rechtsbrüche Merkels und Schäubles bei den Rettungsschirmen torpediert! Dann hätte man sie vielleicht noch als Opposition wahrgenommen. Jetzt wandern viele Stimmen zur AfD, man nimmt sie schon wahr!