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20.03.2023

13:58

Rente

Anstieg im Westen um 4,39 Prozent – 5,86 Prozent im Osten

Vor allem Beziehern kleiner Renten macht die hohe Inflation zu schaffen. Nun kündigt Arbeitsminister Heil eine deutliche Erhöhung zum 1. Juli an.

Die Renten steigen wegen der hohen Inflation und der damit starken Lohnentwicklung überdurchschnittlich. dpa

Rente

Die Renten steigen wegen der hohen Inflation und der damit starken Lohnentwicklung überdurchschnittlich.

Berlin Rentnerinnen und Rentner erhalten ab Sommer mehr Geld. Wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Montag am Rande eines Kanada-Besuchs mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent. Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert.

Für die Rente eines Durchschnittsverdieners mit 45 Beitragsjahren bedeuten die Erhöhungen monatlich im Westen rund 71 Euro und im Osten gut 93 Euro mehr. Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden.

Grundlage der nun angekündigten Rentenerhöhung sind die jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamts und der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Heil sagte in Ottawa: „Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen.“ Das Sicherungsniveau bleibe somit stabil bei über 48 Prozent. „Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“, betonte Heil. Die gesetzliche Rente müsse verlässlich bleiben.

Vor allem Beziehern kleiner Renten macht die hohe Inflation zu schaffen. Im Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent gestiegen. „Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme“, hieß es in einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums. Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, habe sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt.

Rentenkasse ist gut gefüllt

„Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor“, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese würden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden. Die für die aktuelle Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,50 Prozent in den alten und 6,78 Prozent in den neuen Ländern.

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hatte bereits am Wochenende in einem Interview der „Bild am Sonntag“ eine sehr gute Kassenlage betont. Sie sprach von einem Überschuss von 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

„Die bisherigen Tarifabschlüsse lassen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können“, sagte Roßbach. Die Rentensteigerungen richten sich nach der Lohnentwicklung im Land.

„Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil“, sagte Roßbach. Als Gründe für diese Entwicklung nannte sie die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung. Diese werde nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet.

Nach ihren Angaben werden die Rentenbeiträge bis 2026 stabil bleiben. Heil hatte zuletzt versichert, dass der Beitragssatz auch nach dem Auslaufen der bis 2025 geltenden Obergrenze nicht rapide in die Höhe schnellen wird, und von einem leichten Anstieg gesprochen.

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