PremiumDer Bund zahlt auf einen Schlag viel mehr Zinsen für seine Schulden. Ein Grund: Die Vorgänger des Finanzministers haben zu Haushaltstricks gegriffen. Das rächt sich nun.
Finanzminister Schäuble, Scholz und Lindner (v.l.)
Um die „schwarze Null“ im Haushalt zu erreichen, hat der Bund laut Finanzexperten jahrelang bei der Aufnahme neuer Schulden getrickst.
Bild: Imago (3), Bloomberg
Berlin Bald ein Jahrzehnt lang, bis zur Coronakrise, hatte der Bund Geld im Überfluss. Der eine Grund waren stetig steigende Steuereinnahmen. Der zweite: eine immer geringere Zinslast.
Im vergangenen Jahr zahlte der Bund dank Niedrigzinsen gerade noch vier Milliarden Euro für seine Schulden. Zum Vergleich: 2008 waren es noch 40 Milliarden Euro gewesen. Dank der Zinsersparnisse konsolidierte sich der Haushalt von allein, ohne jede Sparanstrengung.
Doch diese Zeiten sind vorbei, der Trend kehrt sich nun um: Schon im nächsten Jahr wird Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) laut Etatentwurf 29,6 Milliarden Euro für Zinsen ausgeben müssen.
Diesen eklatanten Anstieg hat kaum jemand vorausgesehen. Vor allem jene Ökonomen und Politiker nicht, die seit Jahren für höhere Schulden plädieren. Selbst wenn die Zinsen wieder steigen sollten, so argumentierten sie, dauere es viele, viele Jahre, bis diese auf den Bundeshaushalt durchschlagen. Denn die Anleihen laufen oft über viele Jahre.
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