Die Ukraine erhält weitere Panzer westlicher Bauart. Wohlmöglich auch Leopard-Panzer. Solche Fahrzeuge für die Front werden in mehrere Kategorien eingeteilt. Eine Übersicht.
Leopard-Panzer
Im Rahmen eines sogenannte Ringtauschs lieferte Deutschland Leopard 2 an Tschechien.
Bild: dpa
Berlin Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden Anfang Januar in einem Telefonat, wie es in einer gemeinsamen Erklärung hieß.
Deutschland wird Panzer vom Typ „Marder“ liefern. Die USA werden der Regierung in Kiew zudem leichte Bradley-Schützenpanzer zur Verfügung stellen. Auch Frankreich hat angekündigt, Spähpanzer vom Typ AMX-10 RC an die Ukraine liefern zu wollen.
Doch welches Fahrzeug ist überhaupt für welche Zwecke geeignet? Welcher Panzer wird wo eingesetzt? Und wieso ist die Aussage Frankreichs, „leichte Kampfpanzer“ liefern zu wollen, irreführend?
Diese Übersicht erklärt die fünf wichtigsten Panzertypen.
Darunter verstehen die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags ein Gefährt mit Gleiskettenantrieb und einer „sehr leistungsfähigen Kanone als Hauptbewaffnung in einem um 360 Grad drehbaren Geschützturm“.
Französische AMX-10 RC-Panzer
Dieses undatierte Foto zeigt Kampfpanzer vom Typ AMX-10 RC. Frankreich hatte der Ukraine am Mittwoch die Lieferung des Spähpanzers AMX-10 RC zugesagt, der Élyséepalast sprach von einem „leichten Kampfpanzer“.
Bild: dpa
Der Kampfpanzer ist demnach auf dem Schlachtfeld das „am besten gepanzerte Fahrzeug“. Beispiele für den im Englischen Main Battle Tank (MBT) genannten Typ sind der deutsche Leopard 2, der US-amerikanische M1 Abrams, der britische Challenger 2 oder der französische Leclerc.
Diese Fahrzeuge sind nach Definition des Bundestags keine Kampfpanzer. Trotzdem kommen sie an vorderster Front zum Einsatz und bieten einen fast annähernd gleichen Schutz.
Puma-Schützenpanzer
Ein Panzer der Bundeswehr vom Typ Puma fährt während einer Gefechtsvorführung über einen Übungsplatz.
Bild: dpa
Soldaten können im Gefecht geschützt durch die Panzerung aus dem Fahrzeug heraus schießen. Die im Englischen Infantry Fighting Vehicle (IFV) genannten Gefährte sind meist mit leichter Kanone und immer öfter mit panzerbrechenden Lenkflugwaffen bestückt. Die Bundeswehr nutzt die Modelle Marder und Puma.
Die Panzer des Typs Puma hatten in Deutschland zuletzt großes Aufsehen erregt: 17 von 18 der Gefährte, die für einen Nato-Einsatz vorgesehen waren, waren während Übungen ausgefallen und mussten repariert werden.
>> Lesen Sie hier: Schadensbilanz zum Puma – Defekte waren klein, aber dennoch gefährlich
Dabei handelt es sich um schnelle, kleine, geräuscharme und nur leicht bewaffnete Fahrzeuge, die meist als Radpanzer gebaut werden.
Spähpanzer Fennek
Im Camp Castor in Mali wird ein Spähwagen des Typs Fennek von der Bundeswehr gewartet.
Bild: imago images/Joerg Boethling
Unter dem Motto „Sehen, ohne gesehen zu werden“ wird etwa der Spähwagen Fennek bei der Bundeswehr eingesetzt. Diese Definition widerspricht dem Panzermodell, das Frankreich an die Ukraine liefern will und ebenfalls als „Spähpanzer“ bezeichnet wird. Tatsächlich ist besagter AMX-10 RC ein Radpanzer mit großer Kanone.
Die Mannschaftstransportwagen sind dem Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa von 1990 zufolge für den Transport einer Infanteriegruppe, von Verletzten oder Munition konstruiert und nur leicht bewaffnet.
Transportpanzer Fuchs
Der Fuchs kommt auch in Mali zum Einsatz.
Bild: imago images/Joerg Boethling
Die Panzerung der im Englischen Armoured Personal Carrier (APC) genannten Gefährte kann in der Regel nur gegen leichte und mittlere Infanteriewaffen bestehen. In der Bundeswehr sind die Modelle Fuchs und Boxer im Einsatz.
Diese Kampffahrzeuge erfüllen auf dem Schlachtfeld einen Sonderauftrag. Mit dem Bergepanzer Büffel rettet die Bundeswehr liegen gebliebene schwere Gefährte unter Beschuss, Flüsse und Gräben macht der Brückenlegepanzer Biber passierbar.
Neben Schwimmpanzern, die zu den Amphibienfahrzeugen gehören, oder Minenräumpanzern gibt es etwa auch Flugabwehrpanzer wie den Gepard. Das von der Bundeswehr nicht mehr genutzte Modell wurde Ende 2022 an die Ukraine geliefert.
Flugabwehrpanzer Gepard
Ein Gepard der Bundeswehr während einer Vorführung. Die Hauptaufgabe ist die Bekämpfung von Luftfahrzeugen.
Bild: IMAGO/Sven Eckelkamp
Erstpublikation: 05.01.2023, 16:21 Uhr.
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