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26.05.2023

15:51

Wohnungsbau

Neubauförderung bis Ende 2023 gesichert – Aufstockung um 888 Millionen Euro

Von: Silke Kersting

Das Chaos um staatliche Mittel für den Wohnungsbau von 2022 soll sich nicht wiederholen. Die Neubauförderung wird darum auf zwei Milliarden Euro erhöht.

Die Neubauförderung sieht unter anderem vor, vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen dabei zu unterstützen, ein eigenes Haus zu bauen und gleichzeitig für das Alter vorzusorgen. dpa

Neubau von Einfamilienhäusern

Die Neubauförderung sieht unter anderem vor, vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen dabei zu unterstützen, ein eigenes Haus zu bauen und gleichzeitig für das Alter vorzusorgen.

Berlin Die Neubauförderung wird von 1,1 Milliarden Euro auf zwei Milliarden Euro aufgestockt. Das teilte das Bundesbauministerium am Freitag mit. Da das Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“ so gut angenommen werde, heißt es, erfolge jetzt mit Unterstützung des Bundesfinanz- und des Bundeswirtschaftsministeriums eine Aufstockung um 888 Millionen Euro. Damit sei das Programm bis Ende des Jahres gesichert, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD).

Die Baubranche reagierte erleichtert. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, erklärte, die Nachricht aus dem Bundesbauministerium lasse die Branche „etwas aufatmen“. Er sagte, es sei ein starkes Signal, dass sich Bundesbauministerin Geywitz im Kabinett durchsetzen konnte.

Im vergangenen Jahr musste Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zweimal die staatliche Unterstützung stoppen, weil die Gelder ausgegangen waren. Danach wurden die Bedingungen verschärft.

Die Neubauförderung besteht aus zwei Elementen: Erstens, aus dem Programm „Klimafreundlicher Neubau“, das zum 1. März gestartet ist und für das bislang 750 Millionen Euro zur Verfügung standen. Über zinsverbilligte Darlehen werden der Neubau und der erstmalige Kauf von Wohngebäuden und Eigentumswohnungen in Deutschland gefördert, die den energetischen Standard eines Effizienzhauses 40 (EH40) erfüllen. EH40 bedeutet, dass ein Gebäude nur 40 Prozent der Energie verbraucht, die ein gesetzlich definiertes Standardhaus benötigt.

Eine noch größere Unterstützung gibt es für Gebäude, die zusätzlich über eine Nachhaltigkeitszertifizierung nach dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) verfügen.

Wohneigentumsförderung für Familien soll am 1. Juni starten

Zweites Element der Neubauförderung des Bundes ist die „Wohneigentumsförderung für Familien“, die am 1. Juni, also bereits in der nächsten Woche starten soll. Hier sollen vor allem Familien mit kleinen und mittleren Einkommen dabei unterstützt werden, ein eigenes Haus zu bauen und gleichzeitig für das Alter vorzusorgen.

Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen in Höhe von bis zu 60.000 Euro im Jahr sollen zinsverbilligte Kredite erhalten. Jedes weitere Kind erhöht die Schwelle um 10.000 Euro, hatte das Ministerium bereits mitgeteilt. Die Förderkonditionen würden in Kürze vorgestellt, hieß es am Freitag.

Zum 1. Januar 2023 war die Zuständigkeit für die Neubauförderung vom Wirtschaftsministerium auf das Bauministerium übergegangen. Das von Robert Habeck (Grüne) geführte Wirtschaftsministerium ist weiterhin für den Bestand und die Sanierung vorhandener Gebäude zuständig. Hierfür werden jährlich rund 13 Milliarden Euro bereitgestellt.

Ob dieser Betrag zugunsten des Bauministeriums gekürzt wurde, war zunächst unklar. Bauministerin Geywitz erklärte am Freitag, die Neubauförderung der Bundesregierung leiste einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und zum klimafreundlichen Bauen. Mit ihr würden „gleichzeitig Anreize gesetzt, trotz Inflation, erhöhter Zinssätze und Energiepreise“ in das Bauen zu investieren. „Für die Unterstützung möchte ich mich bei meinen Kabinettskollegen Christian Lindner und Robert Habeck bedanken.“

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