PremiumDer Wirtschaftsminister mahnt seit Monaten, Gas einzusparen. Finanzielle Anreize spielen dabei bisher kaum eine Rolle. Damit lässt er einiges liegen, sagen Kritiker. Auch seine eigenen Berater murren.
Robert Habeck
Der Bundeswirtschaftsminister wolle nicht in einem Land leben, indem man sich nur noch bewegt, wenn es dafür Geld gibt.
Bild: dpa
Berlin Seit Monaten schwört Robert Habeck die Bevölkerung ein: Der Gasverbrauch muss dringend sinken. Deutschland muss sich für den Fall wappnen, dass Putin das Gas abdreht. Dabei beschreibt kein Vorgang die energiepolitische Doktrin des Bundeswirtschaftsministers so gut wie diese: Vergangene Woche wurde vorübergehend verboten, private Pools mit Gas zu beheizen. Kalte Schwimmbecken werden zur Vorsichtsmaßnahme.
Denn reichen Appelle nicht, bleiben nur noch Verbote. Habeck und die Bundesregierung haben damit einen ganz anderen Weg gewählt, als Wirtschaftswissenschaftler seit Kriegsbeginn predigen: Die Menschen handeln erst, wenn sie direkte Anreize erhalten – in aller Regel Geld.
„Die Ökonomie zeigt klar: Appelle bringen fast nichts“, sagt Klaus Schmidt, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats beim Wirtschaftsministerium. Mit seinen 37 Kolleginnen und Kollegen hat er sich jetzt in einem Brief an Minister Habeck gewandt. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert: „Die Ignoranz gegenüber Preissignalen rächt sich schon jetzt.“
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