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30.01.2023

14:40

International

Türkei könnte laut Erdogan nur Finnlands Nato-Beitritt zustimmen

PremiumDie Türkei blockiert seit Monaten die Aufnahme der beiden Länder in die Nato. Erst kürzlich hatte Erdogan den schwedischen Botschafter einbestellt.

Der türkische Präsident macht Finnland Hoffnung auf seine Zustimmung zu deren Nato-Beitritt. via REUTERS

Recep Tayyip Erdogan

Der türkische Präsident macht Finnland Hoffnung auf seine Zustimmung zu deren Nato-Beitritt.

Ankara Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht Schweden, nur Finnland den Beitritt in die Nato zu erlauben. „Wir könnten Finnland eine andere Botschaft übermitteln. Schweden wird schockiert sein, wenn es unsere Antwort sieht“, sagte Erdogan in einer TV-Rede am Sonntag. Finnland sollte jedoch nicht die selben Fehler machen wie Schweden.

Finnland setzte sich unmittelbar nach Erdogans neuen Aussagen mit der Türkei in Verbindung. Außenminister Pekka Haavisto machte am Montag nochmals klar, dass Finnland zeitgleich mit Schweden in die Nato wolle - an dieser Linie habe sich nichts geändert, sagte er in Helsinki bei einer Pressekonferenz. Er hoffe darauf, dass beide Länder noch vor dem Nato-Gipfel im Juli in Vilnius Mitglieder würden.

Man befinde sich beim Zeitplan aber in den Händen der Türkei und Ungarns – den beiden Mitgliedern, die den Beitritt noch nicht ratifiziert haben. Finnlands und Schwedens Sicherheit gehörten zusammen und würden dies auch in Zukunft tun, betonte Haavisto.

Das Nato-Mitglied Türkei blockiert seit Monaten die Aufnahme der beiden nordischen Länder in das westliche Militärbündnis. Schweden und Finnland hatten nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine die Aufnahme in die Nato beantragt. Dies erfordert die Zustimmung aller 30 Nato-Länder.

Die Türkei knüpft den Beitritt an Bedingungen. Sie forderte insbesondere von Schweden, dass das Land Personen ausliefern soll, die von Ankara als Terroristen angesehen werden. Dabei geht es etwa um Anhänger der verbotenen kurischen Arbeiterpartei PKK und des Geistlichen Fethullah Gülen, den die türkische Regierung für den Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich macht. Schweden bestreitet, Extremisten Unterschlupf zu gewähren.

Erst kürzlich hatte Erdogan erklärt, nach der Verbrennung des Koran in Stockholm dürfe Schweden keine Unterstützung der Türkei für die geplante Nato-Mitgliedschaft erwarten. Finnlands Außenminister Pekka Haavisto hielt zuletzt angesichts der andauernden Hängepartie eine Pause in den Gesprächen mit der Türkei über einen Nato-Beitritt Schwedens und seines Landes für angebracht. In der Türkei stehen Mitte Mai Parlaments- und Präsidentschaftswahlen an.

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