PremiumDer wichtigste Energiemanager der Ukraine spricht außerdem über die Produktion in Kriegszeiten, bei der Menschen an ihren Arbeitsplätzen sterben.
Juri Witrenko
Der Chef des staatseigenen Konzerns Naftogaz rechnet nicht mit einer baldigen Stabilisierung der Energieversorgung im Land.
Bild: Reuters
Berlin Der Chef des ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Juri Witrenko, warnt vor dem dramatischen Zustand der Energieinfrastruktur im Land. „Etwa 40 Prozent der Anlagen zur Stromerzeugung sind zerstört“, sagt er im Gespräch mit dem Handelsblatt. Besonders getroffen hätten die russischen Angriffe zudem die Raffinerien.
Russland hatte zuletzt immer wieder Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine gestartet, die in weiten Teilen des Landes zu Stromausfällen führten. Im Gasbereich sei es Naftogaz zwar gelungen, fast das Vorkriegsniveau zu halten, sagt Witrenko. Doch die Produktion gerate immer wieder unter Beschuss. Zahlreiche Mitarbeiter sind bereits gestorben – nicht nur, weil sie an der Front gekämpft haben, sondern auch an ihren Arbeitsplätzen.
Die kommenden Monate werden nach Einschätzung des ehemaligen Energieministers für die Ukraine „der schlimmste Winter in unserer Geschichte“. Er erwarte ständige Stromausfälle und immer wieder Probleme bei der Heizwärme.
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Kommentare (1)
Account gelöscht!
24.10.2022, 14:14 Uhr
Zitat aus dem Interview: Ich habe schon mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel darüber gesprochen. Aber sie sagte mir, dass Deutschlands Wirtschaft nach den ihr von der deutschen Industrie vorgelegten Zahlen nicht ohne billiges russisches Gas leben könne." Wer hätte gedacht, dass sie recht hat? Stattdessen: Vollmundige, verbale Versprechungen auf Schuldenbasis, aus denen sich die jetzigen Protagonisten mit tausend Erklärungen schleichen werden.