In der US-Hauptstadt haben Anhänger von Präsident Donald Trump das Kapitol-Gebäude gestürmt – das Herz der amerikanischen Demokratie. Eindrücke aus Washington.
US-Senat
Diesem Trump-Anhänger ist es gelungen, bis in den Sitzungssaal vorzudringen.
Bild: AFP
Washington Eigentlich waren das US-Repräsentantenhaus und der Senat am Mittwoch in Washington zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl offiziell zu bestätigen. Dies ist üblicherweise eine Formalie im Nach-Wahl-Prozedere der Vereinigten Staaten.
Verschiedene Republikaner aus beiden Kongresskammern hatten jedoch angekündigt, Einspruch gegen die Resultate aus mehreren US-Bundesstaaten einzulegen – angetrieben durch die Betrugsbehauptungen des abgewählten Präsidenten Donald Trump.
Weder Trump noch seine Anwälte konnten bislang jedoch stichhaltige Beweise für einen Wahlbetrug vorlegen. Dutzende Klagen des Trump-Lagers wurden von Gerichten abgeschmettert, auch vom Obersten US-Gericht.
Während sich im Inneren des Kapitols die Mitglieder beider Kammern versammelten, kam es vor den Türen zu Rangeleien zwischen Trump-Anhängern und Sicherheitsleuten. Fernsehbilder zeigten eine große Menge von dicht gedrängt stehenden Menschen auf den Stufen direkt vor dem Eingang des Kapitols.
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Trump selbst hatte zuvor in einer Rede über den angeblichen Betrug bei der US-Präsidentenwahl seine Anhänger dazu aufgerufen, zum Kapitol zu ziehen. Bei seiner Ansprache forderte er Zehntausende anwesende Unterstützer dazu auf, sich den „Diebstahl“ der Wahl nicht gefallen zu lassen.
Marsch durch Washington
Sie folgen dem Aufruf von Donald Trump.
Bild: AFP
Dutzende Trump-Anhänger durchbrachen daraufhin die Sicherheitsabsperrungen vor dem Kongress. Die Sitzung musste unterbrochen werden. Abgeordnete wurden aus dem Gebäude gebracht und mussten Gasmasken aufsetzen, da in der Rotunde des Kapitols Tränengas eingesetzt wurde.
Demonstranten gelang es auch, in den Sitzungssaal des Senats zu gelangen. Auf Fotos ist zu sehen, wie einige von ihnen auf dem Stuhl des Senats-Präsidenten Platz nehmen.
Senat
Eindringlinge im Sitzungssaal.
Bild: AFP
Trump-Anhänger versammeln sich
Sie sind von einem Wahlbetrug überzeugt, ihr Schlachtruf: Stop The Steal!
Bild: AFP
Die Situation eskaliert
Demonstranten gehen gegen die Barrikaden vor und liefern sich Zusammenstöße mit der Polizei. Die antwortet mit Tränengas.
Bild: AP
Blick aus dem Fenster
Immer mehr Demonstranten drängen Richtung Kapitol.
Bild: AFP
Im Inneren
Die Ersten dringen ins Gebäude ein, der Sitzungssaal ist da schon geräumt.
Bild: AFP
Ford als Fahnenträger
In der Rotunde, dem zentralen Bauteil des Kapitols, hängt eine Trump-Fahne.
Bild: AFP
Im Gebäude
Die Eindringlinge machen Fotos und posten Videos.
Bild: AFP
Barrikade
Polizisten stehen mit gezogenen Waffen in der Nähe einer verbarrikadierten Tür, als Demonstranten versuchen, in die Kammer des Repräsentantenhauses im Kapitol einzubrechen.
Bild: dpa
Trump-Anhänger im Senat
Da ist der Stuhl des Senats-Präsidenten schon besetzt.
Bild: AFP
Nach der Eskalation rief Donald Trump seine Anhänger auf, friedlich zu bleiben. Erst später forderte er sie in einer Videobotschaft auf, friedlich nach Hause zu gehen. Er verstehe den Ärger über den Ausgang der Wahl, aber „wir müssen Frieden haben, wir müssen Recht und Ordnung haben“ und die Sicherheitskräfte respektieren.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, erklärte außerdem, die Nationalgarde sei auf direkte Anordnung Trumps mobilisiert worden. Zuvor hatte die Bürgermeisterin von Washington eine Ausgangssperre von 18 Uhr bis 6 Uhr verhängt.
Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die dramatischen Ereignisse scharf verurteilt. „Zu dieser Stunde wird unsere Demokratie beispiellos angegriffen“, sagte Biden.
Mit Agenturmaterial
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