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27.03.2023

16:16

Liveblog zum Ukraine-Krieg

Deutsche Leopard- und Marder-Panzer in Ukraine eingetroffen – Kreml hält an Atomwaffen-Stationierung in Belarus fest

Von: Timm Seckel

Militärchef ruft zur Evakuierung von Awdijiwka auf +++ Ukraine: Soldaten kehren nach Panzerausbildung zurück +++ Der Newsblog.

Kanzler Olaf Scholz bestätigte die Lieferung der ersten Leopard-Panzer an die Ukraine. Getty Images; Per-Anders Pettersson

Deutscher Kampfpanzer Leopard 2 A6 (vorn) und Schützenpanzer Marder (Archivfoto)

Kanzler Olaf Scholz bestätigte die Lieferung der ersten Leopard-Panzer an die Ukraine.

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Sarah Sendner

Selenski macht Druck auf IAEA: Russland muss AKW Saporischschja verlassen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski betont bei seinem Treffen mit dem Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, die Notwendigkeit des Abzugs der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk Saporischschja. „Ohne einen sofortigen Abzug der russischen Truppen und des Personals aus dem AKW Saporischschja und den angrenzenden Gebieten sind alle Initiativen zur Wiederherstellung der nuklearen Sicherheit zum Scheitern verurteilt", zitiert die Regierungs-Webseite Selenski. Das Personal der Anlage stehe unter ständigem Druck der russischen Besatzungstruppen, die die Sicherheitsvorschriften nicht einhielten und sich in die technischen Prozesse einmischten. In seiner nächtlichen Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung bezeichnet Selenski das russische Vorgehen als „radioaktive Erpressung" und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft. „Kein anderer Terrorist hat solche Abgründe mit einem Zynismus, den Russland an den Tag legt, ausgelotet und immer neue Tiefststände erreicht." Je länger die russische Besetzung des Kraftwerks andauere, desto größer werde die Bedrohung für die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas.
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Leonie Tabea Natzel

UN-Sicherheitsrat: Moskau scheitert mit Nord-Stream-Resolution

Russland ist mit seiner Resolution für eine Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gescheitert. Bei einer Abstimmung des mächtigsten UN-Gremiums stimmten nur China und Brasilien mit Moskau, die zwölf übrigen Länder enthielten sich. Für eine Annahme braucht es mindestens neun „Ja“-Stimmen - ohne Veto eines der ständigen fünf Mitglieder.

Der Beschluss hätte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, eine unabhängige internationale Untersuchung zu dem mutmaßlichen Sabotageakt einzuleiten. Einige Ratsmitglieder enthielten sich, weil sie Russlands Vorstoß als politisches Manöver betrachteten.

Ende September 2022 waren als Folge von Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar.

Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Deutsche Politiker warnten zuletzt vor voreiligen Schlüssen und mahnten dazu, ein Ende der Untersuchungen abzuwarten. Moskau hingegen machte bereits kurz nach dem Anschlag die „Angelsachsen“ - also Briten und Amerikaner - dafür verantwortlich.
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Tom Körkemeier

Kiew bestätigt Eingang deutscher Schützenpanzer Marder

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat die Ankunft westlicher Panzertechnik im eigenen Land bestätigt. „Heute hatte ich die Ehre, zusammen mit dem Chef der ukrainischen Luftlandetruppen, Generalmajor Maxim „Mike“ Myrhorodskyj, und unseren Fallschirmjägern die Neuzugänge in unseren bewaffneten Einheiten zu testen: Den Challenger aus Großbritannien, Stryker und Cougar aus den USA und den Marder aus Deutschland“, teilte Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf der Facebookseite seiner Behörde mit. Die neue Technik werde den vorausgegangenen westlichen Waffenlieferungen „gute Gesellschaft auf dem Schlachtfeld leisten“, zeigte er sich überzeugt.

Resnikow bedankte sich für die westliche Waffenhilfe. Vor einem Jahr seien solche Anstrengungen der Partner noch undenkbar gewesen. Die gesamte „zivilisierte Welt“ leiste nun dem russischen Aggressor Widerstand und somit werde die Ukraine siegen, schrieb Resnikow. Neben dem Schützenpanzer Marder hat Deutschland auch schon die Kampfpanzer Leopard an Kiew geliefert, wie Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag bestätigte.
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Timm Seckel

Ungarisches Parlament ratifiziert Finnlands Nato-Beitritt

Nach mehrfachen Verschiebungen hat das ungarische Parlament mit überwältigender Mehrheit das Nato-Beitrittsprotokoll für Finnland ratifiziert. 182 Abgeordnete stimmten am Montagabend für die Annahme, sechs dagegen. Enthaltungen gab es keine. Ungarn ist das letzte Nato-Land außer der Türkei, das den Nato-Beitritt Finnlands ratifiziert hat.

Das analoge Beitrittsprotokoll für Schweden hat das Parlament zwar debattiert, die Abstimmung darüber aber noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban scheint sich eng mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu koordinieren. Dieser hat bislang nur dem Nato-Beitritt Finnlands zugestimmt, nicht aber dem Schwedens.

Der Rechtspopulist Orban pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Erdogan. Als einziges EU-Land ist Ungarn mit Beobachterstatus in dem von Erdogan dominierten Rat der Turkvölker vertreten. Die Ungarn sind selbst kein Turkvolk.

Orban, der alle wesentlichen Entscheidungen im Lande selbst trifft, hatte sich zwar mehrfach für die Aufnahme der beiden nordischen Länder in die Nato ausgesprochen. Zugleich ließ er aber Debatte und Abstimmung über die Ratifizierung unter verschiedenen Vorwänden immer wieder verschieben. Unter anderen beklagte er, dass schwedische und finnische Politiker und Medien Ungarn wegen Rechtsstaatsmängel und Korruption zu Unrecht kritisierten.
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Timm Seckel

Bericht: Deutsche Leopard-2-Panzer haben Ukraine erreicht

Die 18 von der Bundesregierung zugesagten Leopard-2-Panzer sind einem Medienbericht zufolge in der Ukraine angekommen. Die letzten Leopard-2-Panzer hätten Ende vergangener Woche Deutschland verlassen und seien an der ukrainischen Grenze übergeben worden, berichtete der „Spiegel“ am Montag. Auch die rund 40 Schützenpanzer des Typs Marder seien mittlerweile im Kriegsgebiet eingetroffen.
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Timm Seckel

IAEA-Chef trifft Selenski – Sorge um AKW Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist am Montag mit dem Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Mariano Grossi, zusammengetroffen. Die Lage um das unter russischer Kontrolle stehende Atomkraftwerk Saporischschja ist seit Monaten Grund größter Besorgnis. Selenski und Grossi sprachen bei ihrem Treffen in der südlichen Ukraine über den Zustand des Atomkraftwerks, bei dem infolge von Beschuss mehrere Stromleitungen zerstört wurden und das mehrfach auf Dieselgeneratoren umschalten musste. Reporter der Nachrichtenagentur AP waren bei dem Treffen vor Ort. Grossi wollte anschließend das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk besuchen.
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Anna Kipnis

Selenski bei Truppenbesuch in Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Truppen an der Front in der südöstlichen Region Saporischschja besucht, wie auf seinem Telegram-Kanal gemeldet wird. "Ich fühle mich geehrt, heute hier zu sein, bei unserem Militär", schreibt er in einem Beitrag auf dem Kanal. Dazu ist ein Video gestellt, das zeigt, wie er Soldaten Orden verleiht.
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Anna Kipnis

Kreml hält trotz Sanktionsdrohung an Atomwaffen für Belarus fest

Russland hält trotz der Sanktionsdrohungen des Westens an der geplanten Stationierung von taktischen Atomwaffen in Belarus fest. „Auf die Pläne Russlands kann solch eine Reaktion natürlich keinen Einfluss nehmen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag zu möglichen Strafmaßnahmen. Zuvor hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Belarus zum Verzicht auf die nuklearen Waffen aufgefordert und andernfalls mit Sanktionen als Antwort gedroht. Er kritisierte die russischen Pläne als „unverantwortliche Eskalation“ und eine Bedrohung für die europäische Sicherheit.

Belarus erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko, der von Putin politisch und wirtschaftlich abhängig ist, schon vor Russlands Krieg gegen die Ukraine darum gebeten. Dazu hatte er auch die Verfassung ändern lassen, in der kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist. Die Ausbildung an den Waffen in Belarus soll laut Putin am kommenden Montag beginnen, die Depots für die Atomraketen sollen am 1. Juli fertig gebaut sein.
Dmitri Peskow
Dmitri Peskow   Bild: dpa
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Anna Kipnis

Bundesregierung weist Putins Atomwaffenpläne für Belarus zurück

Die Bundesregierung hat die Ankündigung von Kreml-Chef Wladimir Putin, in Belarus taktische Atomwaffen zu stationieren, als „weiteren Versuch der nuklearen Einschüchterung“ zurückgewiesen. Man halte diese Rhetorik für unverantwortlich, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in der Bundespressekonferenz in Berlin. 

Wir werden uns selbstverständlich in unserem Kurs, die Ukraine in ihrer Selbstverteidigung zu unterstützen, dadurch nicht beirren lassen.

Sprecherin des Auswärtigen Amtes

Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums ergänzte, dass Putins Ankündigung die Lagebewertung nicht verändere.
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Anna Kipnis

Selenski wirft Russland Terrorismus nach Raketenangriff vor

Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Großstadt Slowjansk hat Präsident Wolodimir Selenski dem russischen Militär erneut Terrorismus vorgeworfen. „Die Ukraine wird Misshandlungen unserer Leute, diese Toten und Verletzten nicht verzeihen“, schrieb der 45-Jährige am Montag in sozialen Netzwerken. Alle „russischen Terroristen“ würden zur Verantwortung gezogen. Dazu veröffentlichte der Staatschef ein Video mit brennenden Autos und Trümmern aus der Großstadt.

Zuvor waren mehrere Raketen in Slowjansk und im südlicher gelegenen Druschkiwka im Gebiet Donezk eingeschlagen. Mehrere Verwaltungs- und Bürogebäude und Wohnhäuser wurden zerstört. Behördenangaben zufolge wurden mindestens zwei Menschen getötet, weitere 29 wurden verletzt. Die Frontlinie liegt knapp 25 Kilometer von Slowjansk entfernt.
Wolodimir Selenski
Wolodimir Selenski   Bild: dpa
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Anna Kipnis

Russische Nachrichtenagentur: Russland kommt bei Atomtorpedo-Projekt „Poseidon“ voran

Russland kommt der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge beim angekündigten Projekt seines Atom-Supertorpedos „Poseidon“ voran. Anfang 2024 solle der Bau der notwendigen Infrastruktur an den Küsten im Pazifischen Ozean für die Stationierung von Atom-U-Booten abgeschlossen sein, die mit dem Torpedo ausgerüstet werden könnten, berichtete die Agentur am Montag unter Berufung auf Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums. Die Infrastruktur solle der Stationierung von zwei Spezial-U-Booten in Kamtschatka dienen, hieß es. Auf der zu Russland gehörenden Halbinsel in Nordostasien befindet sich der Stützpunkt der russischen Pazifikflotte für U-Boote mit ballistischen Atomraketen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die „Poseidon"-Torpedos 2018 angekündigt und erklärt, es werde sich um eine vollkommen neue Art einer strategischen Atomwaffe mit unbegrenzter Reichweite handeln. Im Januar 2023 hatte Tass unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen berichtet, die ersten dieser Torpedos seien fertiggestellt. Es gibt nur wenige bestätigte Details über sie. Es soll sich um eine Kombination aus Torpedo und Drohne handeln, die von einem Atom-U-Boot aus gestartet werden kann und über eine eigene nukleare Energieversorgung verfügt.
Wladimir Putin
Wladimir Putin   Bild: dpa
Tass berichtete am Montag zudem, Russland bilde derzeit eine neue U-Boot-Einheit seiner Pazifikflotte. Neue Spezial-U-Boote würden sich an der strategischen Abschreckung Russlands beteiligen, so die Agentur unter Berufung auf Insider.

Die Entwicklung erfolgt inmitten zunehmender Spannungen zwischen den USA und China über den Einfluss im westlichen Pazifik. In der vergangenen Woche hatte der chinesische Präsident Xi Jinping Putin in Moskau besucht. Beide Seiten haben dabei engere Beziehungen auch im militärischen Bereich angekündigt. Putin sagte dazu am Sonntag, Russland bilde aber kein Militärbündnis mit China. Im Zuge des Ukraine-Kriegs sind Russland und China enger zusammengerückt.


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Anna Kipnis

Soldaten kehren nach britischer Panzerausbildung in Ukraine zurück

Sie kehren besser ausgerüstet, aber nicht weniger gefährdet in ihre Heimat zurück. Wir werden ihnen weiterhin zur Seite stehen und alles tun, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen.

Britischer Verteidigungsminister Ben Wallace 


Nach ihrer Ausbildung an Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 in Großbritannien sind ukrainische Soldaten auf dem Weg an die Front. „Es ist wirklich inspirierend, die Entschlossenheit ukrainischer Soldaten mitzuerleben, die ihre Ausbildung auf britischen Challenger-2-Panzern auf britischem Boden abgeschlossen haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace einer Mitteilung vom Montag zufolge.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bei einem Besuch in Großbritannien im Februar
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bei einem Besuch in Großbritannien im Februar   Bild: Imago
Das Training sei abgeschlossen, hieß es vom Verteidigungsministerium. Dabei ging es unter anderem darum, wie Challenger-Besatzungen zusammenarbeiten und kommandiert werden sowie Ziele effektiv identifiziert und angegriffen werden. „Wir waren alle sehr beeindruckt von den gezeigten Fähigkeiten und haben keine Zweifel, dass unsere Freunde die Challenger-2-Panzer in den kommenden Schlachten effektiv einsetzen werden, wenn sie zur Verteidigung ihres Heimatlandes kämpfen werden“, sagte Oberstleutnant John Stone, der die Ausbildung geleitet hatte.

Großbritannien hatte im Januar als erstes Land die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine angekündigt und damit Verbündete wie Deutschland unter Druck gesetzt, selbst Panzer zu schicken. Insgesamt stellt London 14 Challenger 2 zur Verfügung.
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Anna Kipnis

Polen: Verdächtiger wegen Spionage für Russland festgenommen

Polen hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Ausländer wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Die Festnahme sei bereits am 21. März in Danzig erfolgt, teilt die Staatsanwaltschaft mit. 

Der Verdächtige habe Informationen über kritische Infrastruktur in Regionen Pommern und Kujawien-Pommern gesammelt und diese dem russischen Geheimdienst zur Verfügung gestellt. Bei einer Verurteilung drohen bis zu zehn Jahre Haft.
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Anna Kipnis

Belarus wirft Polen Blockade des Lkw-Verkehrs an EU-Grenze vor

Belarus wirft Polen vor, den Lkw- und Pkw-Verkehr in die Europäische Union absichtlich zu verlangsamen. Polen setze bilaterale Vereinbarungen nicht um, teilt der belarussische Grenzschutz mit. 

Seit Freitag hat sich die Warteschlange vor dem einzigen zugänglichen Grenzübergang an der belarussisch-polnischen Grenze, Kukuriki (Kozlowiczy), verdoppelt und umfasst nun 1000 Fahrzeuge.

heißt es vom belarussischen Grenzschutz

Eine Reaktion aus Polen liegt zunächst nicht vor.
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Anna Kipnis

Schulze: 135 kommunale Partnerschaften mit der Ukraine

Die Zahl der deutsch-ukrainischen Partnerschaften zwischen Gemeinden und Städten ist während des russischen Angriffskriegs nach Angaben von Entwicklungsministerin Svenja Schulze auf 135 gestiegen. Die Zahl sei fast doppelt so hoch wie Anfang 2022. Zudem gebe es 13 Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Kliniken und acht Betreiber-Partnerschaften zwischen Wasserwerken beider Länder, sagt Schulze bei der Vorstellung der neuen Plattform Wiederaufbau.
Svenja Schulze
Svenja Schulze   Bild: Imago
chulze will den Wiederaufbau und die Beseitigung von Kriegsschäden in der Ukraine schon jetzt verstärken. Dazu stellte die SPD-Politikerin am Montag in Berlin eine Plattform im Internet vor, die Hilfsorganisationen, Unternehmen und Initiativen bei einem Engagement vernetzen soll. „Wer an eine bessere Zukunft glaubt, wer daran arbeitet, der hält auch diese schwierigen Zeiten besser durch“, sagte Schulze bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev. Sie sagte: „Wir wissen auch aus der weltweiten Erfahrung mit Wiederaufbau: Eine frühe Vorbereitung ist enorm wichtig, damit die kurzfristigen Soforthilfen möglichst gut und auch effizient zum langfristigen Wiederaufbau passen.“

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Anna Kipnis

Selenski trifft Orlando Bloom: Millionen Kinder ohne Schule

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und der britische Schauspieler und Unicef-Botschafter Orlando Bloom haben auf die schweren Kriegsfolgen für Millionen Kinder in dem Land hingewiesen. „Der Krieg zerstört die Kindheit von ukrainischen Kindern“, teilte Selenski zu einem am Montag veröffentlichten Video seines Treffens mit Bloom mit. Tausende Schulen seien beschädigt oder zerstört. „Fast 2,7 Millionen ukrainische Schulkinder sind gezwungen, online oder in einer Mischform zu lernen“, sagte er. Mädchen und Jungen liefen Gefahr, Depressionen, Ängste oder andere psychische Probleme zu entwickeln.

Bloom, der sich seit 2009 als Botschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) für humanitäre Projekte einsetzt, sagte bei dem Treffen, dass er eine Familie mit fünf eigenen Kindern und vier adoptierten Kriegswaisen besucht habe. Unicef unterstütze solche Eltern, „damit jedes ukrainische Kind Teil einer warmen, pflegenden und hingebungsvollen Familie“ sein könne, sagte der Schauspieler („Fluch der Karibik“), der bei Instagram auch Fotos veröffentlichte. Solche Modelle seien besser für Kinder als Heime. „Kinder in der Ukraine müssen ihre Kindheit zurückerhalten“, sagte Bloom.
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Anna Kipnis

Russischer Sicherheitsrat: Nato ist Teil des Ukrainekonflikts

Nato-Länder sind nach russischer Ansicht Teil des Ukraine-Konflikts. Das sagt der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Nato hatte am Sonntag die Entscheidung Russlands, in Belarus taktische Atomwaffen zu stationieren, kritisiert. Sie sprach von einer gefährlichen und unverantwortlichen Rhetorik.
Lesen Sie hier mehr zu dem Thema:
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Leonie Tabea Natzel

IAEA-Chef Grossi: Russland offenbar bereit zu erneuten Gesprächen in Moskau

Ein Besuch des Chefs der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, in Moskau ist einem russischen Medienbericht zufolge in naher Zukunft möglich. Grossi kündigte am Samstag an, dass er im Laufe der Woche das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine besuchen werde, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Auf die Frage, ob Russland plane, Grossi nach Moskau einzuladen, sagte der russische Botschafter bei internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, dies sei durchaus realistisch, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA. Nicht kommende Woche, aber etwas später könnte der Besuch von Rafael Grossi in Russland stattfinden. Grossi drängt auf die Einrichtung einer Sicherheitszone um Saporischschja.
Rafael Grossi.
Rafael Grossi.   Bild: Reuters
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Leonie Tabea Natzel

Militärchef ruft zur Evakuierung von Awdijiwka auf

Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in Awdijiwka ruft die Bewohner der Stadt zur Evakuierung auf. Ihr müsst gehen, ihr müsst eure Sachen packen, vor allem mit euren Kindern, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, auf Telegram. 

Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Awdijiwka gleicht immer mehr einem Ort aus postapokalyptischen Filmen.

Witali Barabasch

Die Evakuierung der noch in der Stadt verbliebenen Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen habe begonnen und der Mobilfunkempfang werde bald abgeschaltet, „weil es in der Stadt Spitzel der russischen Besatzer gibt.“ Am Sonntag beschoss Russland laut ukrainischen Angaben zwei Hochhäuser in Awdijiwka. Offiziellen Angaben zufolge leben noch etwa 2000 Zivilisten in Awdijiwka in der Region Donezk, etwa 90 Kilometer südwestlich des umkämpften Bachmuts. Die Stadt zählte vor dem Krieg mehr als 30.000 Einwohner. Russland bestreitet, in dem seit 13 Monaten andauernden Krieg gegen sein Nachbarland Zivilisten ins Visier genommen zu haben.
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George Timm

Litauen fordert neue Sanktionen gegen Russland und Belarus

Angesichts von Russlands Plänen zur Stationierung von Atomwaffen in Belarus verlangt Litauen eine Verschärfung der Sanktionen gegen beide Länder. Ein neues Sanktionspaket, über das bereits in Brüssel verhandelt werde, solle erweitert werden, erklärt das litauische Außenministerium.

Belarus verliere zunehmend seine Souveränität und werde immer stärker in Russlands Militärpläne eingebunden, was ein zusätzliches Risiko für die Ostseeregion darstelle. Litauen grenzt sowohl an Belarus als auch an die russische Exklave Kaliningrad, in der nach Angaben westlicher Staaten bereits Atomwaffen stationiert sind.
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