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08.06.2023

02:50

Liveblog zum Ukraine-Krieg

Selenski: Ukraine nicht an Anschlag auf Nord Stream beteiligt – Satellitenbild zeigt Ausmaß des Dammbruchs

Von: Anna Kipnis

Bürgermeister: 100 Menschen in Nowa Kachowka eingeschlossen +++ London: Weitere Überschwemmungen nach Damm-Zerstörung möglich +++ Technisches Problem: Flieger von Indien in die USA landet in Russland +++ Der Newsblog.

Die Mauer des Staudamms ist von den Fluten immer stärker eingerissen worden. Foto: Planet Labs PBC

Das Wasser bahnt sich seinen Weg

Die Mauer des Staudamms ist von den Fluten immer stärker eingerissen worden. Foto: Planet Labs PBC

Redaktionell
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Sarah Sendner

Zehntausende nach Dammexplosion in der Ukraine ohne Trinkwasser

Nach der Zerstörung des Staudamms wächst die Sorge um die Folgen für die Bevölkerung in der Südukraine. Die ukrainischen Behörden schickten am Mittwoch Helfer zur Rettung hunderter Menschen, die auf Dächern festsaßen, und zur Versorgung der überschwemmten Gebiete mit Trinkwasser. Präsident Wolodimir Selenski traf sich mit Beamten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Er warnte vor einer zu erwartenden Umweltkatastrophe. In einem auf YouTube veröffentlichten Video sagte Selenski, es sei unmöglich vorherzusagen, wie viele der in den überfluteten Gebieten gelagerten Chemikalien und Ölprodukte in die Flüsse und das Meer gelangen würden. Das ukrainische Landwirtschaftsministerium zeigte sich ebenfalls alarmiert: „Die Felder im Süden der Ukraine können sich im nächsten Jahr in Wüsten verwandeln.“
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Sarah Sendner

Selenski fordert sofortige Unterstützung durch Hilfsorganisationen

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski fordert sofortige Hilfe durch internationale Organisationen. „Wenn eine internationale Organisation nicht im Katastrophengebiet anwesend ist, bedeutet das, dass sie überhaupt nicht existiert oder unfähig ist", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. Die Bewohner der russisch besetzten Gebiete im Süden des Landes seien ohne Wasser, Lebensmittel oder medizinische Versorgung.
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Andreas Dörnfelder

Tschechien legt Zwei-Prozent-Ziel für Militärausgaben per Gesetz fest

Der Nato-Partner Tschechien verpflichtet sich, vom kommenden Jahr an mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Militärausgaben aufzuwenden. Ein entsprechendes Gesetz unterzeichnete Präsident Petr Pavel am Mittwoch, nachdem es von beiden Parlamentskammern gebilligt worden war.

Die Zwei-Prozent-Zielmarke wurde in der Nato auf einem Gipfel in Prag 2002 verabredet und 2014 auf dem Gipfel von Wales bekräftigt.

Die liberalkonservative Regierung in Prag beschloss zuletzt eine umfangreiche Beschaffung für die Armee. Unter anderem kauft das Land 246 Schützenpanzer CV90 des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems. Die Kosten allein dafür belaufen sich auf umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro.
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Andreas Dörnfelder

Macron kündigt Ukraine nach Dammbruch schnelle Hilfe an

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt der Ukraine nach dem Dammbruch Hilfe zu. „Frankreich verurteilt diese grauenhafte Tat. In den nächsten Stunden werden wir Hilfe schicken, um den unmittelbaren Bedarf zu decken.“
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Julie Leduc
Selenski: Ukraine nicht an Anschlag auf Nord Stream beteiligt 
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bestreitet eine Beteiligung seines Landes an dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline.

„Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln", sagte er im Interview mit „Welt“, „Bild“ und „Politico“. Er verlangte die Vorlage von Beweisen: "Wenn unser Militär das getan haben soll, dann zeigt uns Beweise.“

Selenski strebt eine internationale Untersuchung des Dammbruchs an. Wenn die Ukraine die Kontrolle des Staudamms zurückerobert habe, werde sie internationale Experten einladen, den Vorfall zu untersuchen, sagte er in dem Interview.

Seiner Ansicht nach sei die Verantwortung Russlands für die Katastrophe erwiesen. Moskau machte hingegen ukrainischen Beschuss für die Zerstörung verantwortlich.
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Julie Leduc

Selenski wirft UN und Rotes Kreuz Versagen nach Dammbruch vor

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wirft den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz Versagen nach dem Dammbruch in der Ukraine vor. „Sie sind nicht da“, sagt Selenski im Interview mit „Welt“, „Bild“ und „Politico“. Dabei müssten die UN und das Rote Kreuz doch als erste da sein, um Leben zu retten. Auf Anfragen der Ukraine habe es keine Antworten gegeben. „Ich bin schockiert.“ Falls es doch eine Reaktion gegeben habe, sei diese sehr diplomatisch ausgefallen. Schwere Vorwürfe erhob Selenski auch gegen das Verhalten russischer Soldaten nach dem Dammbruch in den von ihnen besetzten Gebieten in der Region Cherson. „Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen rauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen.“
Bild: dpa
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Julie Leduc

Britischer Premierminister: Russische Verantwortung für Dammbruch noch unklar

Dem britischen Premierminister zufolge ist noch nicht klar, ob Russland für den Dammbruch in der Ukraine verantwortlich ist. Sicherheitsdienste und Militär arbeiteten sich noch durch den Fall, sagt Rishi Sunak dem Sender ITV anlässlich eines Besuchs in den USA. „Aber wenn es stimmt, wenn Absicht dahinter steckt, ist das ein neuer Tiefpunkt. Das ist ein beunruhigender, barbarischer Akt von Russland.“
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Julie Leduc

Stoltenberg: Nato muss sich mit Sicherheitsstrategien für die Ukraine befassen

Die Nato muss sich Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine für die Zeit nach dem Krieg auseinandersetzen. Es brauche Vorkehrungen, um sicherzustellen, dass Russland nach dem Kriegsende seine Truppen nicht einfach woanders für einen weiteren Angriff stationiere, sagt Stoltenberg vor der Presse in Brüssel. Er stellt zudem klar, dass es umfassende Sicherheitsgarantien der Nato nach Artikel 5 nur für ordentliche Mitglieder des Verteidigungsbündnisses gebe.
Bild: IMAGO
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Julie Leduc

Russland und Ukraine werfen sich Beschädigung von Ammoniak-Pipeline vor 

Eine Ammoniak-Pipeline ist sowohl laut russischen als auch ukrainischen Angaben beschädigt worden. Beide Seiten gaben sich dafür am Mittwoch gegenseitig die Schuld. Die Vorwürfe könnten sich auf Verhandlungen über das Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide auswirken. Die Pipeline wurde nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar 2022 geschlossen. Eine Bedingung von Russland, der Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine über das Schwarze Meer weiterhin zuzustimmen, ist die Wiedereröffnung der Pipeline. Russland ist einer der größten Düngemittelhersteller weltweit. Die Toljatti-Odessa-Pipeline ist weltweit die längste für Ammoniak.

Ein Teil der Pipeline, die den für Düngemittel benötigten Stoff von Russland durch die Ukraine transportiert, sei von „ukrainischen Saboteuren“ Montagnacht in der Nähe des Ortes Masijutiwka in der Region Charkiv in die Luft gesprengt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Der ukrainische Gouverneur der Region, Oleh Sinehubow, hielt in einer Stellungnahme auf Telegram dagegen: Russische Truppen hätten die Pipeline bombardiert. Sechs russische Granaten seien am frühen Dienstagnachmittag in der Nähe einer Pumpstation bei Masijutiwka eingeschlagen. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen. Die Reparatur des beschädigten Pipelineabschnitts dürfte nach Angaben der Sprecherin des russischen Außenministerium, Maria Sacharowa, ein bis drei Monate in Anspruch nehmen.
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Julie Leduc
Russische Medien: Strahlungswerte in Saporischschja normal
Die Strahlenwerte in dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sind russischen Medien zufolge normal. Sie würden täglich gemessen, meldete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf einen Bericht einer staatlichen Agentur. Das AKW ist seit der Zerstörung des Kachowka-Staudamms wegen der Kühlung der Reaktoren wieder in den Fokus gerückt. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat die Anlage für mehrere Monate Kühlwasser durch einen nahe gelegenen Teich, die Reaktoren sind heruntergefahren.
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Julie Leduc

Cherson: Ukraine warnt vor Minengefahr und kolossalen Umweltschäden

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat das Hochwasser laut ukrainischen Behörden Minen vom Ufer des Dnipro weggeschwemmt. Das führe zu erhöhter Lebensgefahr für die Zivilbevölkerung, sagte der stellvertretende Leiter der Regionalverwaltung von Cherson, Jurij Sobolewski, der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform am Mittwoch. Andere Regionen der Ukraine hätten bereits Sprengstoffexperten in die Gegend entsandt, um bei der Beseitigung der Minengefahr zu helfen.

Auf die Frage nach konkreten Folgen der Flut-Katastrophe antwortete Sobolewski, dass es derzeit noch keine vollständige Übersicht über das Ausmaß der Zerstörung gebe. Die Auswirkungen der Katastrophe auf die Umwelt seien jedoch „kolossal“. Seinen Aussagen zufolge wird der Wasserspiegel im Kachowka-Stausee langfristig sinken, was das Ökosystem der gesamten Südukraine negativ beeinflussen würde. Schon jetzt stelle die Versorgung der lokalen Bevölkerung mit Trinkwasser ein zunehmendes Problem dar, so Sobolewski.
Bild: AP
Nach der Zerstörung des Damms am Dienstag soll der Wasserspiegel stellenweise um mehrere Meter gestiegen sein. Nun gab der ukrainische Beamte an, dass der Pegel an einigen Orten bereits geringfügig gesunken sei. Jedoch sollen laut seinen Aussagen viele Ortschaften nach dem Rückgang des Wassers nur noch beschränkt oder gar nicht nutzbar sein.

Auch das ukrainische Gesundheitsministerium ging am Mittwoch davon aus, dass in den kommenden Tagen der Wasserstand sinken wird. Dies soll laut dem Ministerium jedoch zum Massen-Fischsterben führen, während gleichzeitig das Risiko von Infektionskrankheiten durch Wasserverschmutzung steigt.
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Julie Leduc

Putin: Dammbruch in der Ukraine ist Katastrophe

Der Dammbruch in der Ukraine ist dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zufolge eine Katastrophe – sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt. Es handele sich um eine barbarische Tat der Ukraine, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten aus einer Mitteilung des Kreml.
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Tom Körkemeier

Technisches Problem: Flieger von Indien in die USA landet in Russland

Ein Flugzeug von Indien in die USA ist in Russland notgelandet. Es habe ein technisches Problem mit einem Motor gegeben, teilte die betroffene Fluggesellschaft Air India am Mittwoch mit. Sie hätten nun einen zweiten Flieger mit Lebensmitteln und anderen unerlässlichen Dingen zu den gestrandeten Passagieren geschickt. Später solle dieser die Passagiere von Russland zum eigentlichen Ziel San Francisco weiterfliegen, was aber noch „regulatorische Freigaben“ brauche.

Angesichts von limitierter Infrastruktur um den Flughafen im russischen Magadan hätten die Passagiere nach der Notlandung am Dienstag in notdürftigen Unterkünften übernachten müssen, hieß es. Auch hätte Air India in Russland kein Bodenpersonal, daher hätten das indische Generalkonsulat in Wladiwostok, das indische Außenministerium, lokales Bodenpersonal und auch russische Behörden helfen müssen. Das betroffene Flugzeug sei am Dienstag in der Hauptstadt Neu Delhi gestartet und hätte eigentlich nach San Francisco fliegen sollen.

Vom Außenministerium der USA hieß es, die Situation werde eng beobachtet. Es dürfte demnach wohl US-Bürger vor Ort geben, sagte ein Sprecher.
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Julie Leduc

Bundesregierung: Dammbruch ändert Waffenlieferungen nicht

Der Dammbruch in der Ukraine wird keine Auswirkung auf die Waffenlieferungen der Bundesregierung haben. Das betont Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Die Debatte finde völlig unabhängig davon statt. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski gesagt, dass er Zusagen für die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen habe. Die Bundesregierung betont zugleich, dass sie den vom Dammbruch Betroffenen Soforthilfe mit Wasserfiltern und Notunterkünften leiste.
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Julie Leduc

Russland: Ukrainische Saboteure sprengten Ammoniak-Pipeline 

Russland wirft „ukrainischen Saboteuren“ vor, einen Abschnitt der Ammoniak-Pipeline Toljatti-Odessa gesprengt zu haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau widerspricht mit der Schuldzuweisung jüngsten Darstellungen der ukrainischen Behörden, wonach russische Streitkräfte die Leitung bei Charkiw wiederholt beschossen hätten. Die Pipeline ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 stillgelegt. Ihre Wiedereröffnung ist möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen am Schwarzen Meer ermöglichen soll. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt weiter, die Reparatur der Leitung werde einen bis drei Monate dauern. Die Pipeline ist mit rund 2470 Kilometern die längste Ammoniak-Leitung der Welt. Sie reicht vom russischen Toljatti bis zum Schwarzen Meer.
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Julie Leduc

Russland: Offensiven der Ukraine bei Bachmut erfolglos 

Das russische Verteidigungsministerium widerspricht ukrainischen Angaben zu Kämpfen bei der ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Ministerium erklärt, die Ukraine habe dort eine Reihe erfolgloser Offensiven gestartet. Zuvor hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar mitgeteilt, ukrainische Truppen seien an der Front bei Bachmut um bis zu rund einen Kilometer vorgestoßen und nicht länger in der Defensive. Bachmut war im Mai nach monatelangen, erbitterten Kämpfen an Russland gefallen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.
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Julie Leduc

Nach Dammbruch in Ukraine läuft Nothilfe an

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine stehen Organisationen des Bündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ zur Unterstützung der betroffenen Menschen bereit. So stellen die Johanniter Fahrzeuge für die Evakuierung von Bewohnern zur Verfügung und bereiten die Unterbringung von Betroffenen sowie ihre Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln vor. Die Organisation „Help - Hilfe zur Selbsthilfe“ verteilt nach Bedarf Hilfsgüter und zahlt evakuierten Menschen Bargeld aus, damit sie sich selbst mit dem Nötigsten versorgen können. Benzingutscheine sollten die Evakuierung erleichtern, teilte die „Aktion Deutschland Hilft“ am Mittwoch in Bonn mit.

Die Organisation „Terra Tech“ unterstütze Initiativen vor Ort, die Menschen und Tiere evakuierten, Notunterkünfte bauten und Dinge des täglichen Bedarfs verteilten. Helferinnen und Helfer von World Vision wiederum versorgen die Betroffenen mit Hilfsgütern. Das Gesundheitshilfswerk Action Medeor bereitet sich ebenfalls auf die Versorgung der Menschen vor, die vor den Wassermassen fliehen.
Bild: REUTERS
In Köln teilte das Kinderhilfswerk Unicef mit, die Nothilfe in dem Gebiet werde ausgeweitet. Rund 16.000 Menschen aus 37 Städten und Dörfern im von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet hätten bislang aufgrund der Gefahr einer Überschwemmung umgesiedelt werden müssen. An vielen Orten sei die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt, da das Wasser aus dem Staudamm genutzt worden sei. Unicef rechnet damit, dass es auch zu Stromausfällen kommen werde.

Unicef habe nun zunächst 25 000 Flaschen Wasser, Hygieneartikel und mehr als 10 000 Wasserreinigungstabletten bereitgestellt und „Spilno“-Kinderzentren an Transitstandorten eingerichtet. Dort werde psychosoziale Unterstützung für Kinder angeboten, aber auch eine Gelegenheit zum Spielen mit Gleichaltrigen. Teams aus Medizinern und Psychologen sollten die Menschen an Transitpunkten wie Bus- und Bahnhöfen auf der Flucht unterstützen. Rund 3500 betroffene Eltern und Kinder seien mit kleinen Geldbeträgen unterstützt worden, damit sie sich selbst mit lebenswichtigen Gütern versorgen können.
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Julie Leduc

Zerstörter Staudamm: Ukraine warnt vor Krankheiten und Seuchen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat die Ukraine vor einer Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen in der überfluteten Region Cherson gewarnt. Durch das Hochwasser können in der südlichen Region Chemikalien und Krankheitserreger in Brunnen und Gewässer gelangen, wie das ukrainische Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Facebook mitteilte. Experten des Ministeriums seien bereits vor Ort im Einsatz, um Wasserproben zu analysieren, hieß es weiter. Außerdem sollten regionale Vorräte an Antibiotika aufgestockt werden, um mehr Menschen bei Darminfekten behandeln zu können.

Die ukrainische Behörde teilte außerdem mit, in den kommenden drei bis fünf Tagen werde der Wasserstand wieder sinken, was voraussichtlich zum Massen-Fischsterben führen werde. Der Verzehr von Fischen sei deshalb nun kategorisch verboten, um das Risiko von Botulismus – einer lebensbedrohlichen Nervenvergiftung – zu minimieren.
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Julie Leduc

Russland wirft Ukraine Beschuss von Grenzregion vor

Die russischen Behörden beschuldigen die Ukraine, die Grenzregion Belgorod mit Mehrfachraketenwerfern des Typs Grad angegriffen zu haben. Ziel der Attacke seien die Stadt Schebekino und die Ortschaft Grafowka gewesen, sagt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Es habe keine Verletzten gegeben. In dem rund zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Grafowka seien Teile der Geschosse nahe einer Schule niedergegangen und hätten Gebäude beschädigt. Der Bericht war unabhängig nicht zu überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Grad-Mehrfachraketenwerfer stammen noch aus Sowjetzeiten und werden sowohl von ukrainischen als auch russischen Truppen eingesetzt. Menschenrechtler betrachten den Einsatz der Systeme gegen die Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen.
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Anna Kipnis

Schoigu macht bei Produktion von Luftabwehrsystemen Tempo

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat das Rüstungsunternehmen Almas-Antey verpflichtet, schneller seine Fertigungskapazitäten für Luftabwehrsysteme zu erhöhen. Die Produkte von Almas-Antey würden benötigt und zeigten hohe Effizienz im Gebiet des militärischen Sondereinsatzes, sagt Schoigu laut seinem Ministerium bei einem Besuch einer Almas-Antey-Fabrik unter Bezug auf die russische Bezeichnung des Kriegs in der Ukraine. 

Das Unternehmen stellt Raketensysteme wie die Modelle S-300 und S-400 her, die unter anderem zum Abschuss von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern genutzt werden. In der Mitteilung von Schoigus Ministerium wird ein Manager von Almas-Antey mit den Worten zitiert, das Unternehmen sei mit der Lieferung seiner Produkte bereits den Planungen voraus.
Sergej Shoigu
Sergej Shoigu   Bild: dpa
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