Unter dem Vorwand einer falschen Bombendrohung hätten die Beamten das Ryanair-Flugzeug nach Minsk umgeleitet. Das soll nun juristische Folgen haben.
Ryanair-Flugzeug
An Board waren auch vier US-Bürger.
Bild: AP
New York Das US-Justizministerium hat vier belarussische Regierungsbeamte wegen der Entführung eines Ryanair-Fluzeugs im vergangenen Mai angeklagt. Wie US-Staatsanwälte am Donnerstag (Ortszeit) sagten, hätten die Beamten unter dem Vorwand einer falschen Bombendrohung am 23. Mai 2021 den Ryanair-Flug 4978 von Griechenland nach Litauen mit einem Kampfjet nach Minsk umgeleitet, um dort den regierungskritischen Journalisten Roman Protassewitsch und seine Freundin festzunehmen. Die übrigen Passagiere – darunter vier US-Bürger – seien später in einem Terminal festgehalten worden. Eine Bombe habe man nie gefunden, so die Staatsanwaltschaft.
Die mehr als 100 Passagiere seien wegen der vorgetäuschten Bombendrohung echten terroristischen Drohungen ausgesetzt gewesen, sagte der stellvertretende Direktor des New Yorker FBI-Büros, Michael J. Driscoll. „Dies ist nicht nur ein rücksichtsloser Verstoß gegen das US-Recht, sondern auch eine große Gefahr für die Sicherheit aller, die mit einem Flugzeug fliegen. Der nächste Pilot, der einen Notruf von einem Tower erhält, könnte an der Echtheit des Notrufs zweifeln und damit Leben gefährden“, so der Ermittler.
Nach Angaben des Justizministeriums handelt es sich bei den Angeklagten um Leonid Mikalaevich Churo und Oleg Kazyuchits, den Generaldirektor und stellvertretenden Generaldirektor der staatlichen weißrussischen Flugsicherungsbehörde, sowie zwei Mitarbeiter des Staatsschutzes, Andrey Anatolievich Lnu und Fnu Lnu. Die Angeklagten befinden sich laut dem Ministerium weiterhin auf freiem Fuß. Die belarussische Botschaft in Washington reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
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