Die zweite Raketenwelle trifft die Ukraine. Mindestens 57 Menschen kommen ums Leben. Die Ukraine ruft alle einsatzfähigen Landsleute zu den Waffen. Viele Menschen flüchten.
Eine Frau geht einen Bahnsteig in Kramatorsk in der Region Donezk in der Ostukraine entlang, um einen Zug nach Kiew zu besteigen.
Bild: dpa
Düsseldorf Das russische Militär hat am Donnerstag einen großangelegten Angriff auf die Ukraine begonnen. Schwere Explosionen waren vor Sonnenaufgang in Kiew, Charkiw und Odessa zu hören. Die russischen Streitkräfte meldeten, sie hätten die ukrainische Luftverteidigung ausgeschaltet.
Die ersten Angriffe kosteten nach Angaben eines Beraters des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski etwa 40 Menschen das Leben, später erhöhte sich diese Zahl auf 57. 169 Menschen wurden verletzt. Die Nato kündigte eine Verstärkung ihrer Streitkräfte an der Ostflanke an, während die EU harte Sanktionen gegen Russland plant.
Selenski rief in einer dramatischen Nachricht den Kriegszustand aus und sagte, die ukrainischen Behörden würden Waffen an all diejenigen ausgeben, die bereit seien, das Land zu verteidigen. „Die Zukunft der Ukraine hängt von jedem Ukrainer ab“, sagte er und forderte alle Verteidigungsbereiten auf, zu den Sammelpunkten des Innenministeriums zu kommen.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es wegen des russischen Angriffs bereits mehrere Luftalarme.
Die Stadtverwaltung rief am Donnerstag alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Die Straßen dürfen nicht betreten werden.
Russischer Kampfhubschrauber nahe Kiew
Ein russischer Ka-52-Kampfhubschrauber steht nach einer Notlandung außerhalb der ukrainischen Hauptstadt auf einem Feld.
Bild: dpa
Wer bereit und in der Lage sei, eine Waffe zu halten, könne sich den Streitkräften anschließen, erklärte Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. Die Polizei teilte mit, es würden Waffen an Veteranen ausgegeben.
Nach den Explosionen in Charkiw flüchten Menschen aus ihren Häusern und der Stadt. Andere versuchten sich in den U-Bahnen vor dem Beschuss Russlands zu schützen. Fluggesellschaften meiden den Luftraum über der Ukraine.
Flucht aus dem Kriegsgebiet
Eine Frau und ein Kind verlassen die Region Luhansk mit dem Bus.
Bild: dpa
Russische Truppen haben einen Flugplatz nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew angegriffen. Dabei seien mindestens drei russische Hubschrauber abgeschossen worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit.
Ukrainer verlassen die Hauptstadtregion Luhansk
Menschen warten in Kiew mit Koffern auf öffentliche Verkehrsmittel, um die Region zu verlassen.
Bild: Bloomberg
Angriff in Kiew
Rauch und Flammen steigen in der Nähe eines Militärgebäudes nach einem offensichtlichen russischen Angriff auf.
Bild: dpa
Der Flugplatz Hostomel liegt rund 30 Kilometer nordwestlich des Zentrums der ukrainischen Hauptstadt. Die Menschen versuchen, mit Bussen, Bahnen oder dem Auto das Gebiet zu verlassen.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR bittet die Nachbarländer der Ukraine um Unterstützung. Die Staaten sollten ihre Grenzen offen halten, sagt der Hohe Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.
Eine Tankstelle in der Luhansk-Region
Vor den Tankstellen bilden sich lange Schlangen.
Bild: AP
Die betroffenen Regionen in der Ukraine sind durch die Angriffe gezeichnet. Fragmente der Flugkörper liegen auf den Straßen, neben den Wohnhäusern oder auf Spielplätzen.
Ukrainer fliehen aus dem Kriegsgebiet
Menschen bereiten ihre Flucht aus der Provinz Luhansk vor.
Bild: AP
Das Auswärtige Amt forderte deutsche Staatsangehörige in der Ukraine auf, das Land dringend zu verlassen. „Falls Sie das Land nicht auf einem sicheren Weg verlassen können, bleiben Sie vorläufig an einem geschützten Ort“, twitterte das Außenministerium.
Russische Panzer drangen an mehreren Orten in die Ukraine vor. Ukrainische Grenztruppen meldeten russische Panzerverbände im Osten und Nordosten des Landes.
Soldaten in der Ukraine
Ukrainische Soldaten laden übriges Equipment an einer zerstörten Militärbasis ein.
Bild: AP
Attacken gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus, hieß es von ukrainischer Seite. In mehreren Städten wurden nach Angaben des Innenministeriums militärische Kommandozentralen angegriffen. Betroffen davon sei auch Kiew, sagt ein Beamter des Ministeriums.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×