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03.03.2022

18:47

Abramowitsch will den FC Chelsea verkaufen - und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen. dpa

Roman Abramowitsch

Abramowitsch will den FC Chelsea verkaufen - und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen.

Ukraine-Krieg

Russische Oligarchen: Wer ist Roman Abramowitsch?

Nach der Androhung möglicher Sanktionen will der russische Oligarch den FC Chelsea verkaufen. Wer Abramowitsch ist - und wie er zu Putin steht. Ein Überblick.

Düsseldorf z

Abramowitsch will den FC Chelsea verkaufen - und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen. dpa

Roman Abramowitsch

Abramowitsch will den FC Chelsea verkaufen - und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen.

Die Sanktionen der USA, Großbritannien und der EU gegen Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine weiten sich aus. Vor allem die EU will dabei auch gegen russische Oligarchen vorgehen, die Putin in der Vergangenheit gestützt haben sollen.

Teure Yachten, Immobilien in Europa, Autos und anderes Vermögen - „all das werden wir einfrieren“, hatte die EU-Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen am Dienstag im Europaparlament bekannt gegeben. Auch Abramowitschs Vermögen in Großbritannien könnte also eingefroren werden. Ihm gehören Luxus-Immobilien und auch der englische Fußball-Club FC Chelsea.

Unter dem Druck hat Roman Abramowitsch nun den Verkauf des FC Chelsea angekündigt. Der russische Oligarch gilt als einer der reichsten Männer der Welt. Aber wer ist Roman Abramowitsch? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Wer ist Roman Abramowitsch?

Roman Abramowitsch besitzt die russische, portugiesische und israelische Staatsbürgerschaft. Er ist beruflich vor allem in der Metallindustrie tätig.

Das Magazin „Forbes“ schätzte sein Vermögen im Jahr 2019 auf etwa 13 Milliarden Dollar. Dieses hat er sich maßgeblich in den 90er-Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion aufgebaut: Mit nur 21 Jahren gründete Abramowitsch sein erstes Unternehmen, 1993 stieg er schließlich ins Ölgeschäft ein.

Von 2000 bis 2008 war der Oligarch zudem Gouverneur der russischen Region Tschukotka. Zumindest in der Öffentlichkeit hielt er sich unter Präsident Putin weitgehend aus der russischen Politik heraus.

Durch die Finanzkrise 2007 soll sich sein Vermögen verringert haben. 2012 wurde es auf der Forbes-Liste mit rund 14,5 Milliarden US-Dollar angegeben. Auf der Liste der reichsten Menschen der Welt kommt ihm dabei noch immer Platz 142 zu. Der 55-Jährige hat sieben Kinder.

Abramowitsch entscheidet sich für Verkauf des FC Chelsea

Vor 19 Jahren stieg Roman Abramowitsch beim FC Chelsea ein – und machte den Club mit seinen Milliarden zu einem der erfolgreichsten Vereine in Europa. Seither gewann der Club 19 Titel, darunter zweimal die Champions League (2012, 2021) und fünf englische Meistertitel.

43,5 Millionen Euro bezahlte der Russe für den damaligen Mittelklasseverein und übernahm damit auch die Schulden in Höhe von über 100 Millionen Euro. Nun will er den englischen Fußball-Club verkaufen – und mit dem Geld nach eigenen Angaben den Opfern des Ukraine-Konflikts helfen.

„Auf kurze Sicht“ werde sich für die Mannschaft „hoffentlich“ nicht viel ändern, sagt FC-Trainer Thomas Tuchel der BBC gestern nach dem Viertelfinaleinzug seines Vereins im FA Cup. „Vielleicht ändert es gar nichts. Wir werden tun, was wir können, um die Nebengeräusche zu unterdrücken und fokussiert zu bleiben, was nicht immer einfach ist.“

Schon vor der Ankündigung von Abramowitsch hatte ein Schweizer Milliardär Interesse an dem Verein angemeldet. „Ich habe mit drei weiteren Personen am Dienstag ein Angebot erhalten, um Chelsea von Abramowitsch zu kaufen“, sagte Hansjörg Wyss der Schweizer Zeitung „Blick“. Ob er kaufen werde, stehe noch nicht fest, schrieb die Zeitung am Mittwoch. „Abramowitsch fordert derzeit viel zu viel“, zitiert die Zeitung Wyss.

Der 86-Jährige ist ebenfalls einer der reichsten Männer der Welt. Das US-Magazin Forbes schätzt sein Nettovermögen zurzeit auf 5,1 Milliarden Dollar. Er lebt seit Jahrzehnten in den USA. Dort leitete er eine Firma für Medizintechnik, die er 2012 für einen Milliardengewinn an das US-Unternehmen und den Impfstoffhersteller Johnson & Johnson verkaufte. Er fördert und finanziert zahlreiche Bildungsinstitutionen und Umweltschutzprojekte.

Wie steht Abramowitsch zu Putin?

Abramowitsch steht seit Wochen in Großbritannien wegen seiner angeblichen Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin im Fokus der Aufmerksamkeit. Immer wieder forderten Abgeordnete im Unterhaus, ihn auf die Sanktionsliste zu setzen.

Abramowitsch steht zudem auf einer Liste des Oppositionsführers und Putin-Kritikers Alexej Nawalny. Die Liste umfasst die Namen von 35 Oligarchen, die Nawalny als „Schlüsselfiguren von Putins System“ bezeichnet.

Nach eigenen Angaben bemüht sich Abramowitsch im Ukraine-Krieg aktuell als Vermittler. Er sei von der ukrainischen Seite kontaktiert und bei den Bemühungen um eine friedliche Lösung um Hilfe gebeten worden, sagte ein Sprecher des 55-jährigen Russen am Montag der britischen Nachrichtenagentur PA.

Mit Agenturmaterial.

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isa

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