PremiumJewgeni Prigoschin gibt neuerdings bescheidenere Töne von sich, der Kreml verweist ihn immer öfter in die Schranken. Doch noch benötigt Wladimir Putin den Chef der Wagner-Gruppe.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin
Prigoschin rekrutiert die meisten seiner Söldner aus den russischen Gefängnissen.
Bild: dpa
Berlin Der berüchtigte Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, gibt sich besorgt. Die russischen Perspektiven im Krieg gegen die Ukraine seien „neblig“, ließ er dieser Tage über das Onlinenetzwerk „WKontakte“ verlauten. Den russischen Truppen würden wohl „nur noch wenige Wochen“ verbleiben, bis der ukrainische Gegenangriff beginne. Man müsse sich jetzt darauf konzentrieren, „die Frontlinie zu halten“ und „alle Streitigkeiten, Beleidigungen und alles andere vergessen“. Die Intrigen „stören beim Kämpfen“.
Der Appell zur Versöhnung ist neu. Bisher hat Prigoschin seine Rolle als Provokateur sichtlich genossen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs kritisiert er die Moskauer Armeeführung in aller Öffentlichkeit. Prigoschin blieb unbehelligt, obwohl ein Gesetz langjährige Lagerhaft für die „Verunglimpfung der Streitkräfte“ vorsieht.
In diesem Jahr mehrten sich jedoch die Anzeichen, dass das Verteidigungsministerium am längeren Hebel sitzt. Der Söldnerchef scheint den Höhepunkt seines Einflusses im Kreml überschritten zu haben.
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