Die Ukraine bekommt im Krieg mit Russland finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung aus der Welt. Von wem kommen die meisten Hilfen? Die größten Geberländer der Ukraine im Überblick.
Spenden für die Ukraine
Wasserspenden von der Bevölkerung der ukrainischen Stadt Odessa für die Stadt Mykolajiw, in der Wassermangel herrscht.
Bild: dpa
Düsseldorf Mehr als 28,5 Milliarden Euro hat die ukrainische Regierung seit dem 24. Januar von Staaten weltweit erhalten. Die meisten Geldgeber sind europäische Staaten. Das zeigt der sogenannte „Ukraine Support Tracker“ des Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Die Kieler Experten aktualisieren in der Datenbank laufend, wie viel verschiedene Staaten der Regierung in Kiew bereitstellen. Dabei rechnen sie sowohl direkte Waffenlieferungen als auch andere Arten von finanzieller Unterstützung zusammen. Grundlage sind vor allem seit dem 24. Januar öffentlich zugängliche Zahlen. Private Spenden erfasst das IfW nicht.
Auf der Liste finden sich vor allem europäische Länder, die die Ukraine mit Geld, humanitären Gütern oder Waffen unterstützen. Doch das größte Geberland kommt von einem anderen Kontinent. Wie viel haben die EU, Deutschland, die USA sowie die Nachbarländer der Ukraine im Krieg mit Russland geholfen?
Laut IfW stammen die mit Abstand größten finanziellen Hilfen aus den USA. Demnach haben die Vereinigten Staaten der Ukraine seit Ende Januar Hilfsgüter und Waffen im Wert von 10,31 Milliarden Euro geschickt. Allein seit Kriegsbeginn beträgt der Wert der militärischen Hilfen der USA für die Ukraine mehr als vier Milliarden Euro.
Deutschland hat die zweithöchste Summe an Hilfsgütern in die Ukraine geschickt. Zu diesem Ergebnis kommt das IfW, den deutschen Anteil an EU-Hilfen mit einberechnet. Demnach hat die Bundesrepublik Deutschland insgesamt Ukrainehilfen in Höhe von 3,47 Milliarden Euro geleistet.
Mit Blick auf die bilateralen Unterstützungen, die die Staaten allein leisten, steht Deutschland allerdings laut dem Kieler Forschungsinstitut lediglich auf Platz fünf der größten Geberländer.
Den IfW-Berechnungen zufolge hat die Europäische Union bislang 6,81 Milliarden Euro an Unterstützungen geleistet. Hinzu kommen mehr als sieben Milliarden Euro an gesonderten Hilfslieferungen einzelner EU-Staaten. Obwohl 26 EU-Mitglieder der Ukraine jeweils mindestens zehn Millionen Euro gezahlt haben, finden sich unter den größten fünf Geberländern lediglich zwei EU-Staaten.
Im Vergleich zur Wirtschaftskraft haben einige osteuropäische Länder deutlich mehr für die Ukraine aufgewendet als die USA oder Deutschland. Den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt haben die Ukrainehilfen in Estland. Das baltische Land hat seit Kriegsbeginn Hilfen in Höhe von 0,78 Prozent des BIP aufgewendet. In Polen beträgt der Anteil der Ukrainehilfen am BIP 0,17 Prozent. In Litauen und der Slowakei sind es immerhin 0,05 Prozent – fünfmal mehr als in Deutschland.
Gleichwohl hat ein Vergleich der Hilfen auf dieser Basis nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Denn einerseits werden Hilfen im Inland für Geflüchtete aus der Ukraine in dieser Statistik nicht berücksichtigt. Zudem sind einige Hilfszahlungen für die IfW-Forscher nicht so leicht zu messen. Der von Deutschland angestoßene Ringtausch mit anderen EU-Mitgliedern, um der Ukraine Waffenkäufe zu ermöglichen, lasse sich beispielsweise schwer berechnen, gab ein IfW-Professor gegenüber „Zeit Online“ zu.
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