Inflation, hohe Energiekosten, gestörte Lieferketten: Die aktuelle Lage belastet die Wirtschaft stark. Dies zeigt sich auch in den Wachstumsprognosen.
Container in China
Weltweite Probleme bei den Lieferketten werden das Wirtschaftswachstum in der Eurozone Experten zufolge deutlich einschränken.
Bild: dpa
Berlin Die Konjunktur in der Eurozone wird nach Einschätzung des europäischen Wirtschaftsverbands Eurochambres durch den Krieg in der Ukraine spürbar ausgebremst. „Es wird einschneidend sein, das kann man schon sagen. Investoren zögern jetzt schon wegen der Unsicherheit“, sagte der neue Eurochambres-Präsident Luc Frieden in Berlin. „Ich rechne damit, dass die Wirtschaft in der Eurozone dieses Jahr vielleicht noch um rund drei Prozent wachsen wird.“
Zum Vergleich: Nach dem starken Einbruch 2020 im Zuge der Coronavirus-Krise hatte sich die Wirtschaft in der Euro-Zone vergangenes Jahr deutlich erholt. Unter dem Strich stand ein Wachstum von 5,3 Prozent.
„Die Länge des Krieges wird jetzt ausschlaggebend sein“, so Frieden. „Je länger er dauert, desto größer die Auswirkungen.“ Unternehmen stünden von allen Seiten unter Druck – wegen der hohen Inflation und Energiekosten sowie gestörter Lieferketten. „Wir müssen Geld mobilisieren, um vor allem kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen, die stark betroffen sind.“
Der frühere Finanzminister Luxemburgs sagte, in der Handelspolitik müsse Europa stärker diversifizieren, also Abhängigkeiten von einzelnen Ländern reduzieren. In der Energiepolitik sei ein Wiederaufbauplan nötig.
Die Bundesregierung spricht sich derzeit trotz bereits umfangreicher Sanktionen gegen Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine gegen ein Öl- und Gas-Boykott Russlands aus. Sie begründet dies damit, dass Deutschland zu abhängig von Lieferungen aus Russland sei. Frieden sagte, die Energiefragen würden den gesamten EU-Binnenmarkt betreffen. „Deswegen sollte die EU auch gemeinsam auftreten am Markt, Verträge zumindest gemeinsam abstimmen.“
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