Handelsblatt App
Jetzt 4 Wochen für 1 € Alle Inhalte in einer App
Anzeigen Öffnen
MenüZurück
Wird geladen.

31.08.2022

10:31

Konjunkturbarometer

DIW erwartet Rezession und hohe Inflation im dritten Quartal

Während die Inflation steigt, sinkt die Kaufkraft der Bürger. Deutschlands exportorientiere Wirtschaft leidet zudem unter einer sich abkühlenden Weltkonjunktur.

Zusätzliche Belastungen für Bürger wie die Gasumlage verstärkten die wirtschaftlichen Entwicklungen. IMAGO/Rene Traut

Rezession bei gleichzeitig hoher Inflation

Zusätzliche Belastungen für Bürger wie die Gasumlage verstärkten die wirtschaftlichen Entwicklungen.

Berlin Die deutsche Wirtschaft steuert nach Einschätzung des Berliner Forschungsinstituts DIW voraussichtlich auf eine Rezession zu. Für das dritte Quartal sei mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu rechnen, teilte das DIW am Mittwoch mit.

„Leider wird es immer wahrscheinlicher, dass wir eine Rezession bei gleichzeitig hoher Inflation durchmachen werden“, sagte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. Zudem blieben die Risiken abwärtsgerichtet.

Die Energiekrise zwinge bereits jetzt viele Gasanbieter, neue Verträge abzuschließen und die Preise massiv zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund bleibe auch die Teuerung hoch.

Waren und Dienstleistungen waren im August durchschnittlich 7,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Manche Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate bis zum Jahresende auf zehn Prozent steigen wird - auch weil zusätzliche Belastungen wie die Gasumlage auf die Bürger zukommen.

Viele Menschen sind bereits inflationsbereinigt mit deutlichen Lohneinbußen konfrontiert. Darüber hinaus belastet laut DIW die abkühlende Weltkonjunktur die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

Die größten Auswirkungen zeigen sich demnach immer noch in der Industrie. Der Krieg in der Ukraine, die Schwäche der globalen Konjunktur und die daraus resultierende Unsicherheit mindern laut DIW Auftragseingänge auf der einen und hemmen Materiallieferungen und Produktionsabläufe auf der anderen Seite. Darüber hinaus wachsen die Sorgen um die Energieversorgung.

Im Frühjahr hatten nach dem Abflauen der Pandemie die Dienstleistungen noch stützend auf die deutsche Wirtschaft gewirkt. Doch hier zeigten sich nun auch zunehmend Probleme.

Die anhaltend hohe Inflation führe zu einer merklich geringeren Kaufkraft der Haushalte und die Aussichten blieben schlecht. „Sorgen um die Gasversorgung und die hohen Energiepreise drücken massiv auf die Konsumlaune, insbesondere bei Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen“, so DIW-Experte Baldi.

Von

rtr

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×