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17.02.2023

11:10

Autoindustrie

Mercedes, BMW, Volkswagen fallen in US-Studie durch

Von: Felix Holtermann

PremiumSoftware-Ausfälle und andere Pannen: Eine Studie stellt Mercedes, BMW und Volkswagen ein verheerendes Qualitätszeugnis aus. Eine deutsche Premiummarke landet auf dem drittletzten Platz.

Die deutschen Hersteller kämpfen unter anderem mit Software-Problemen. Reuters

Volkswagen und Audi in Kalifornien

Die deutschen Hersteller kämpfen unter anderem mit Software-Problemen.

New York Enttäuschende Nachrichten für deutsche Autobauer kommen vom renommierten Analysehaus J.D. Power aus Michigan, das einmal im Jahr seine „Vehicle Dependability Study“ veröffentlicht. Vor den Erkenntnissen zu Zuverlässigkeit und Reparaturanfälligkeit der in den USA verkauften Automarken haben alle Hersteller großen Respekt, gelten sie doch als wichtiger Gradmesser der Branche.

Die Ergebnisse fallen in diesem Jahr vor allem für Autos der deutschen Hersteller ernüchternd aus. Auf den ersten fünf Plätzen der verlässlichsten Marken, also solchen mit den wenigsten Produktionsfehlern und Ausfällen pro 100 Fahrzeuge, liegen Lexus, Genesis, Kia, Buick und Chevrolet. Die europäischen und deutschen Konzerne liegen weit abgeschlagen auf den unteren Plätzen, nur BMW liegt gerade noch oberhalb des branchenweiten Durchschnitts.

Konkret belegen die deutschen Hersteller die Plätze 15 (BMW), 20 (Porsche), 24 (Volkswagen) und 27 (Mercedes-Benz). Besonders bitter fiel das Ergebnis für Audi aus: Die VW-Premiummarke liegt auf dem drittletzten 30. Platz vor Lincoln und Land Rover.

Mercedes, BMW und VW: Deutsche Automarken stark zurückgefallen

Ganz anders sah das Bild noch vor einem Jahrzehnt aus: 2012 belegte Porsche Platz zwei, Mercedes-Benz Platz neun und BMW immerhin noch Platz zehn des Rankings. Aber auch im Vergleich zum Vorjahr fallen die deutschen Hersteller 2023 weiter zurück.

„Dass insbesondere Buick und Chevy deutlich besser als die Europäer abschneiden, ist bemerkenswert“, erklärt Christian Koenig. Der Autoexperte hat für Porsche in Nordamerika gearbeitet und führt in Atlanta eine Beratung für Elektromobilität. „Erwähnenswert ist auch, dass selbst Tesla vor Audi liegt. Diese Ergebnisse dürften in deutschen Unternehmenszentralen nicht gerade Begeisterungsstürme entfachen.“

Die Studienautoren nennen unter anderem Software-Fehler als Grund – ein Bereich, in dem die deutschen Hersteller traditionell schwächeln.

In den ersten 90 Tagen bis drei Jahren nach dem Kauf seien gehäuft Fehler bei der Starterbatterie zu beobachten, veraltete Karten, Probleme mit der Smartphone-Anbindung über Android Auto und Apple Car Play sowie Probleme mit der Spracherkennung. „Die Zunahme der Probleme im Technologiebereich zeigt, wie wichtig Over-the-Air-Updates sein können“, um Fehler schnell zu beheben, lautet ein Fazit der Autoren.

Untersucht wurden Autos von 32 Marken. Die Studie basiert auf den Antworten von 30.062 Erstbesitzern von Fahrzeugen des Modelljahrs 2020 nach drei Jahren im Betrieb.

Erstpublikation am 15.02.2023, um 02:54 Uhr.

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