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07.02.2023

15:41

Business-Angels

EU-Kommission gibt grünes Licht für Zuschüsse für Start-up-Investoren

Von: Nadine Schimroszik

Nach einer wochenlangen Pause geht das Invest-Programm in neuer Form weiter. Die Branche freut sich über den Neustart, übt aber auch Kritik an der Förderrichtlinie.

Bisher wurden durch das Invest-Programm laut BAND über die Jahre insgesamt 272 Millionen Euro bewilligt. Imago/Westend61

Junge Leute arbeiten an ihren Projektideen

Bisher wurden durch das Invest-Programm laut BAND über die Jahre insgesamt 272 Millionen Euro bewilligt.

Berlin Start-ups können sich in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit wieder Hoffnung auf regere Investitionen machen. Die EU-Kommission hat nach mehrwöchigen Verzögerungen ein neu aufgelegtes Zuschussprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) für Start-up-Investoren genehmigt. Das soll nun mit Wirkung zum 6. Februar wieder aufgenommen werden.

Durch die Fortsetzung des sogenannten Invest-Programms werde auch zukünftig die Kapitalausstattung von jungen innovativen Unternehmen durch privat Investierende verbessert, sagt die Start-up-Beauftragte im BMWK, Anna Christmann (Grüne).

Da das grüne Licht der EU-Kommission ausstand, konnten seit Jahresstart keine Anträge mehr gestellt werden. Das BMWK riet dazu, Investitionen bis zum Inkrafttreten der neuen Richtlinie aufzuschieben. Viele Business-Angels hätten sich deswegen bewusst mit Investitionen zurückgehalten, sagt der Co-Vorsitzende des „Business Angels Netzwerk Deutschland“ (BAND), Roland Kirchhof. Angesichts der neuen Planungssicherheit herrsche nun Erleichterung.

Unklar sei bisher allerdings, ob bei Start-ups durch die Förderlücke Finanzierungsprobleme entstanden seien. Bitkom-Präsident Achim Berg sagt, es seien Investitionen zurückgestellt worden, teilweise in sechsstelliger Höhe.

Das BMWK fördert bereits seit zehn Jahren Privatpersonen mit steuerfreien Zuschüssen für ihre Beteiligungen an Start-ups. Das neue Invest-Programm gilt nun bis Ende 2026 und umfasst auch Neuerungen. So steigt die Zuschusshöhe auf 25 statt die bisherigen 20 Prozent des eingesetzten Kapitals. Zugleich verringert sich die zu investierende Mindestsumme auf 10.000 Euro. Berg zufolge sind die Veränderungen eine gute Nachricht für die Branche.

Der Geschäftsführer des Start-up-Verbands, Christoph Stresing, begrüßt die Neuauflage, äußert aber auch Kritik. Stresing bemängelt, künftig würden keine Anschlussfinanzierungen mehr gefördert. Zudem kritisiert er, dass besonders aktive Angel-Investoren aus der Förderung herausfliegen. Christmann begründet die Veränderungen damit, dass sich das BMWK nun vor allem auf die Mobilisierung von sogenannten Virgin Angels, also erstmals investierenden Business-Angels, konzentrieren will.

Angel-Investoren spielen im Start-up-Ökosystem eine wichtige Rolle. Sie unterstützen in der Frühphase Jungfirmen mit Kapital, helfen Gründern aber vor allem auch mit Know-how und ihrem Netzwerk.

Bisher wurden durch das Invest-Programm laut BAND über die Jahre insgesamt 272 Millionen Euro bewilligt. Allein im vergangenen Jahr waren es Zuwendungen von 37 Millionen Euro und mehr als 3700 Anträge von Angel-Investoren.

Nach Erhebungen des Informationsdienstes „Addedval.io“ für das Handelsblatt haben sich im vergangenen Jahr 5276 Business-Angels an 1563 Start-ups beteiligt.

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