Die Chronik des Erfolgs

Bei IBM war Software 1972 nur eine Dreingabe zu den Großrechnern – fünf deutsche Mitarbeiter des amerikanischen IT-Riesen erkannten das Potenzial: Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Klaus Tschira, Hans-Werner Hector und Claus Wellenreuther gründeten die Firma Systemanalyse Programmentwicklung, kurz SAP. Das Ziel: Standardsoftware für Geschäftsprozesse wie Buchhaltung und Einkauf zu entwickeln. Im ersten ‧Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen bereits 640.000 D-Mark Umsatz.

(Foto: SAP)

Das erste SAP-System, später als R/1 bekannt, überzeugt schnell die Kunden, darunter große Namen wie Dr. Oetker, Merck, Beiersdorf und L’Oréal. Die Belegschaft wächst, SAP braucht Platz – und zieht 1977 ins ländliche Walldorf, zunächst ins Gebäude der örtlichen Sparkasse. 

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Mit dem System R/2 expandiert SAP: In Walldorf lässt der Softwarehersteller in den 1980er-Jahren immer neue Gebäude für die Mitarbeiter bauen, in mehreren Ländern eröffnet er Geschäftsstellen. Auch das Portfolio baut SAP aus, etwa mit einem Modul für die Personalwirtschaft.

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An die Börse ging SAP 1988, hier Mitgründer Plattner an der Kurstafel. Ausgabepreis: 750 D-Mark. Es folgten mehrere Kapitalerhöhungen und Aktiensplits. 1998 ließ sich der Konzern zudem an der Wall Street listen, um so für Kunden und Investoren in den USA attraktiver zu werden. 

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Auf der Cebit 1991 zeigte SAP das neue System R/3. Es nutzte eine neue Architektur und glänzte mit Benutzerfreundlichkeit – für den Konzern der internationale Durchbruch. Der Umsatz überschritt 1993 erstmals eine Milliarde D-Mark, 1995 erfolgte die Aufnahme in den Dax.

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In bewegten Zeiten war Henning Kagermann Chef: Unter der Ägide des Physikprofessors musste SAP erst auf den Dotcom-Boom reagieren und die eigene Technologie überarbeiten, später die Finanzkrise überstehen und dabei Stellen streichen – ein Novum in Walldorf. 
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Die Cloud gewann für SAP ab 2010 an Bedeutung – der Konzern übernahm unter Vorstandschef Bill McDermott mehrere Spezialfirmen. SAP stellte 2015 mit S/4 Hana eine neue Version seines Kernprodukts vor, der Absatz läuft eher schleppend. 2019 trat der Amerikaner zurück.

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