Nach deutlichen Rückgängen in den Vorquartalen stieg die Nachfrage nach Digitalexperten im letzten Quartal 2022 in einigen Bereichen wieder. Eine Branche wuchs sogar dauerhaft.
Digitalisierung
Ein Fokus liegt auf der Einsparung überflüssiger Lieferanten und der Senkung der Kosten für das Cloud-Computing.
Bild: obs
Darmstadt Nach dem deutlichen Rückgang der Stellenausschreibungen für Digitalexperten im zweiten und dritten Quartal 2022 hat sich die Nachfrage im vierten Quartal wieder stabilisiert. Für Cloud-Computing, E-Commerce und Robotics wurden sogar wieder mehr Fachleute gesucht als im Vorquartal. Das zeigt der digitale Job-Monitor, für den die Berliner Index-Gruppe alle ausgeschriebenen Stellen in relevanten Stellenbörsen gedruckter Medien und im Internet sowie auf 400.000 Websites nach den entsprechenden Berufsprofilen durchsucht.
Offenbar ist die Rezessionsangst, die in vielen Unternehmen zu Einstellungsstopps geführt hat, zumindest in Teilen der Wirtschaft wieder gewichen.
Die einzige Kategorie mit einer fast durchgängig wachsenden Nachfrage ist Robotics. Der Robotereinsatz steigt aktuell in aller Welt steil an, da viele Unternehmen auf den Mangel an Arbeitskräften und den Wunsch nach einer größeren Resilienz mit der Automatisierung ihrer Produktion reagieren. Auch die Nachfrage nach Servicerobotern befindet sich aktuell auf einem Höchststand, wofür ebenfalls Fachkräfte benötigt werden.
Die Suche nach Fachleuten für Cloud-Computing liegt weiterhin auf hohem Niveau. Viele Unternehmen nutzen neue Services auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) über die Cloud. Da KI-Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt kaum zu bekommen sind, stellen die Services der großen Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure die einzigen verfügbaren Alternativen dar. Nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom wird der Umsatz mit Plattformen für Künstliche Intelligenz in diesem Jahr um 42 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro wachsen.
Im vergangenen Jahr haben viele Unternehmen, die Produkte an private Konsumenten verkaufen, ihre Kapazitäten reduziert. Dazu gehören Onlinehändler, deren Wachstumsraten sich nach dem starken Wachstum in der Coronapandemie wieder auf ein normales Niveau eingependelt haben. Dagegen sind B2B-Unternehmen bereits wieder auf Wachstumskurs: Nach einer aktuellen Prognose des amerikanischen Marktforschungsunternehmens Gartner werden die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. „Während die Inflation weiterhin die Kaufkraft der Verbraucher schwächt und die Ausgaben für Geräte senkt, bleiben die IT-Ausgaben der Unternehmen stark – sie sind rezessionssicher“, schätzt Gartner-Analyst John-David Lovelock.
Dr. Holger Schmidt beschäftigt sich seit zwei Jahrzehnten mit der digitalen Ökonomie. Zunächst als Journalist, heute als Keynote-Speaker, Autor und Uni-Dozent. Die Schwerpunkte des Volkswirts liegen auf den Themen Digitale Transformation, Plattformökonomie, Künstliche Intelligenz und Arbeit 4.0.
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