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23.11.2022

11:51

Elektronikhersteller

Corona-Beschränkungen sorgen für Unruhen bei Apple-Zulieferer Foxconn

Am Werk im chinesischen Zhengzhou sorgen scharfe Covid-Maßnahmen für scharfe Proteste der Belegschaft. Videos aus der Region zeigen offenbar Eskalationen mit Sicherheitskräften.

Apple rechnet wegen der Beeinträchtigungen in der Produktion bereits mit geringeren iPhone-Auslieferungen. AP

Apple-Zulieferer Foxconn

Apple rechnet wegen der Beeinträchtigungen in der Produktion bereits mit geringeren iPhone-Auslieferungen.

Peking Beim Apple-Zulieferer Foxconn kam es am chinesischen Produktionsstandort Zhengzhou Medienberichten zufolge erneut zu Unruhen wegen der Arbeitsbedingungen infolge der Corona-Maßnahmen.

Videos in den sozialen Medien zeigten am Mittwoch offenbar mehr als hundert Foxconn-Mitarbeiter, die im Werk in der chinesischen Industriestadt Zhengzhou Absperrungen niederrissen und mit Personen in Schutzanzügen aneinandergerieten.

Foxconn bestätigte am Mittwoch die Zusammenstöße. „In Bezug auf die gewalttätigen Handlungen wird das Unternehmen weiterhin mit Mitarbeitern und der Regierung kommunizieren, um zu verhindern, dass ähnliche Dinge in Zukunft wieder passieren“, teilte Foxconn mit.

Wie in am Mittwoch in sozialen Medien geteilten Videos zu sehen war, kam es sowohl in der Nacht als auch bei Tageslicht zu tumulthaften Szenen rund um das Werk. Hunderte Arbeiter versammelten sich und marschierten gegen ein Großaufgebot von Sicherheitskräften.

Polizisten mit Schlagstöcken und Plastik-Schutzschildern versuchten, die Menschen zurückzudrängen. Es kam zu Zusammenstößen. Zu sehen war auch, wie einige Arbeiter offenbar verletzt am Boden lagen.

Rund um das Foxconn-Werk in Zhengzhou, wo rund 200.000 Menschen beschäftigt sind, war es bereits vor einigen Wochen zu Unruhen gekommen. Tausende Mitarbeiter hatten aus Angst vor einer Infektion oder den strikten Maßnahmen die Flucht ergriffen.

Foxconn-Beschäftigte dürfen das Gelände nicht verlassen

Foxconn stellte Mitarbeitern daraufhin höhere Löhne in Aussicht, wenn sie sich dafür entscheiden sollten, trotz der Einschränkungen zurückzukehren. Doch das Werk operierte weiter in einem so genannten „geschlossenen Kreislauf“. Mitarbeiter durften damit das Werksgelände nicht verlassen.

Foxconn teilte am Mittwoch mit, dass es Fragen neuer Mitarbeiter zu ihren Gehältern erhalten habe. Diese würden wie in den Verträgen vorgesehen ausgezahlt. Gerüchte, wonach sich Mitarbeiter ihre Unterkünfte mit infizierten Kollegen teilen müssten, seien falsch.

Auch in der südchinesischen Metropole Guangzhou war es vergangene Woche zu Protesten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung gekommen. Verärgerte Wanderarbeiter rissen dort zahlreiche Barrikaden nieder.

Während die meisten Länder der Welt versuchen, mit dem Virus zu leben, verfolgt China unverändert eine strikte Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, täglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. Trotzdem hat die Zahl der Neuinfektionen gerade in den vergangenen Wochen wieder stark zugenommen. Die Lage erscheint zunehmend unübersichtlich.

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