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28.02.2023

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Fonds

High-Tech Gründerfonds kann künftig noch mehr investieren

Von: Nadine Schimroszik

Die Gesellschaft hat NFon, 6Wunderkinder oder Mister Spex groß gemacht. Nun wurde die angepeilte Summe beim größten Fonds der Firmengeschichte erreicht – mitten in der Stimmungskrise.

Trotz der verhaltenen Stimmung am Markt hat der Investor mit seinem neuen Fonds bereits erste Jungfirmen mitfinanziert.

HTGF-Geschäftsführer Guido Schlitzer (l.) und Alex von Frankenberg

Trotz der verhaltenen Stimmung am Markt hat der Investor mit seinem neuen Fonds bereits erste Jungfirmen mitfinanziert.

Berlin Mitten in der Stimmungskrise der deutschen Start-up-Branche dürfte die Nachricht des High-Tech Gründerfonds (HTGF) für einen Lichtblick sorgen. Der Frühphaseninvestor hat mit einem Gesamtvolumen von knapp einer halben Milliarde Euro seinen größten Fonds seit der Gründung vor 18 Jahren geschlossen, hieß es am Dienstag.

Traditionell beteiligten sich das Bundeswirtschaftsministerium sowie die KfW Capital an dem inzwischen vierten Fonds. Hinzu kamen 45 private Investoren, darunter Großkonzerne wie die Deutsche Bank, Deutsche Post und Evonik, aber auch die Fraunhofer-Gesellschaft. Beteiligt waren auch viele Mittelständler wie beispielsweise Igus, Jungheinrich und Maschinenringe sowie Family Offices wie Acondis und GBU.

Trotz des äußerst schwierigen Umfelds sei die Zahl der privaten Investoren deutlich erweitert worden, sagt HTGF-Geschäftsführer Alex von Frankenberg. Die Investorenbasis spiegle die Stärken der deutschen Wirtschaft wider. Zusammen mit dem vierten Fonds verwaltet der HTGF inzwischen ein Vermögen von 1,4 Milliarden Euro.

Nachrichten von neuen Wagniskapitalfonds sind selten geworden. Der Boom ist vorbei, das Geschäftsklima auf dem deutschen Markt hat sich zum Jahresende extrem eingetrübt. Das von der Förderbank KfW und dem Branchenverband BVK erstellte Investorenbarometer sackte im Schlussquartal um 25,6 Zähler auf minus 42,9 Punkte ab. Abgesehen vom Coronaschock Anfang 2020 war die Stimmung der Investoren, die sich an jungen Wachstumsunternehmen beteiligen, zuletzt vor rund 20 Jahren schlechter.

Der halbstaatliche HTGF ist ein klassischer Frühphaseninvestor, der Start-ups von Beginn an begleitet und mit seinem Netzwerk unterstützt. Seit der Gründung 2005 hat der Geldgeber in fast 700 Technologie-Start-ups aus den Bereichen Digital Tech, Industrial Tech, Life-Sciences und Chemie investiert. Anteile an mehr als 160 Firmen wurden wiederum verkauft.

High-Tech Gründerfonds kann nun mehr pro Start-up investieren

Zu den erfolgreichsten Beteiligungen gehören nach eigenen Angaben das Biotech-Unternehmen Myr, der virtuelle Kraftwerksbetreiber Next, die Softwarefirma Quentic, der E-Bike-Antriebsystemhersteller Fazua, der von Porsche übernommen wurde, und das Visualisierungstool Enscape. Auch Firmen wie NFon, 6Wunderkinder und Mister Spex hat der HTGF auf ihrem Weg begleitet.

Der neue Fonds macht es laut Frankenberg nun möglich, dass pro Start-up höhere Summen investiert werden können. „Dies ist eine bedeutende Veränderung in dieser Marktphase“, sagt der zweite HTGF-Geschäftsführer Guido Schlitzer. Konkret können nun bis zu einer Million Euro in sogenannten Seed-Runden ausgegeben werden. Insgesamt kann der HTGF über alle Finanzierungsrunden hinweg bis zu vier Millionen Euro in ein Start-up investieren.

Trotz der verhaltenen Stimmung am Markt hat der Investor mit seinem neuen Fonds bereits erste Jungfirmen mitfinanziert. Dazu gehören das Satelliten-Start-up Reflex Aerospace, die Firma Phialogics, die an Biologika zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen forscht, sowie der Kassensystem-Entwickler Visiolab.

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