Angesichts des Erfolgs der KI-Software will Microsoft die Firma dahinter stärker an sich binden. Dafür gibt CEO Nadella Milliarden aus. Wird ChatGPT bald kostenpflichtig?
OpenAI
Mit ChatGPT will Microsoft die Künstliche Intelligenz künftig enger in die eigenen Produkte integrieren.
Bild: IMAGO/NurPhoto
Palo Alto Wenige Tage nachdem Microsoft die Entlassung von 10.000 Mitarbeitenden bekannt gegeben hat, folgt die Ankündigung eines Milliardendeals. Das Unternehmen habe eine „mehrjährige, milliardenschwere Investition“ in die Firma OpenAI getätigt, die Produkte wie ChatGPT entwickelt hat, teilte Microsoft am Montag mit.
Das Investment belaufe sich auf zehn Milliarden Dollar, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Microsoft hatte bereits eine Milliarde Dollar in das Start-up OpenAI investiert. Am Dienstag wird Microsoft-CEO Satya Nadella die jüngsten Quartalszahlen seiner Firma präsentieren.
ChatGPT ist eine Anwendung, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Dabei kann das System auf Texteingabe von Menschen Antworten geben. So lassen sich auf Kommando einfache Wissensfragen beantworten, aber auch Computercode schreiben oder Businesspläne entwerfen.
OpenAI teilte mit: „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit Microsoft und darauf, diesen Fortschritt voranzutreiben.“ Das Start-up war als gemeinnütziges Unternehmen gestartet.
Mittlerweile hat Gründer Sam Altman die Firmenstruktur so geändert, dass ein Teil des Teams von OpenAI Gewinne erwirtschaften darf. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Firma mit „begrenztem Gewinn“. Diese Struktur bleibe auch nach dem Investment durch Microsoft bestehen. Derzeit steht ChatGPT kostenlos zum Testen zur Verfügung.
Analysten sehen die Partnerschaft für Microsoft hingegen als die Chance, sehr viel Geld zu verdienen. „Da ChatGPT eine der innovativsten KI-Technologien in der Branche ist, geht Microsoft an dieser Front eindeutig aggressiv vor und will bei dieser potenziell bahnbrechenden KI-Investition nicht zurückbleiben“, sagte Analyst Dan Ives vom Vermögensverwalter Wedbush.
Zeitweise habe Microsoft viele wichtige Zukunftsinvestitionen verschlafen. Das ändere sich nun. „Wir glauben, dass diese strategische Investition ein kluger Schachzug in diesem weltweiten KI-Wettrüsten ist“, schrieb Ives.
Microsoft kündigte Anfang des Monats an, ChatGPT in seinen Cloud-Dienst Azure integrieren zu wollen. Zudem will Microsoft den Dienst allen seinen Geschäftskunden zur Verfügung stellen, nachdem die Anwendungen von OpenAI zunächst nur ausgewählten Nutzern bereitstanden. Der Service gibt Microsofts Cloud-Kunden Zugang zu verschiedenen OpenAI-Tools wie dem GPT-3.5-Sprachsystem, auf dem ChatGPT basiert, sowie dem DALL-E-Modell zur Generierung von Bildern aus Textaufforderungen.
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